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Ob dort an Heiligabend ein Menü angeboten wurde verriet dieses Blättle jedoch nicht und auch die HP gab darüber nichts preis.Das Menü erfuhr ich sodann ein paar Tage später bei meinem Anruf
Gruß der Küche
Salat von hausgeräucherter Entenbrust
Tompinambursüpple mit schwarzem Trüffel
Knurrhahn auf Belugalinsen
Schweinefilet im Speckmantel auf Sellerie-Kartoffel-Püree
Dessert
und reservierte gleich unseren Tisch.
Parkplätze sind genügend in und um das große Hotel-Areal. Das in den Hang hineingebaute markante rundförmige 7 stöckige Hotel sticht schon von weitem ins Auge. Die Begrüßung ist an diesem Abend durch die Hausherren und Besitzer Frau und Herrn Trefz samt Filius. Shake hands, bussi-bussi (für Freunde des Hauses) und schöne Weihnachten wurden gewünscht. Ich habe mich nicht in diese Schlange eingereiht und bin direkt zur Tischverteilungs-Dame durchgezogen.
Ein schöner und ruhiger Platz im Raitelbergstüble wurde uns zugeteilt. Im großen Saal war weihnachtliche Klavier- live-Musik angesagt.
Der Abend begann entspannt mit einem Gruß der Küche ... wenn er auch etwas deplaziert auf einem Tassenunterteller daher kam, war er ein unerwarteter Genuss. Selbstverständlich auch aufgeschnittene frische Brotscheiben, die später auf unseren Wunsch nachgereicht wurden. Wenn die Getränkewünsche abgefragt werden, ist mein erster Gedanke nur die Flasche Wasser. Wenn dann kein Angebot auf Aperitif, Champagner etc. kommt, dann vergesse ich diesen immer zu bestellen. Hier könnte manches Restaurant noch gut Kohle machen, wenn die Servicekräfte in dieser Richtung auch geschult werden würden. Im Raitelberg hat uns auf jeden Fall niemand danach gefragt.
In angenehmen Abständen von ca. einer halben Stunde kamen die Vorspeise mit den drei dünnen Scheiben Entenbrust, ein kleines Salatbouquet und der Orangensülze. Gelungen, die Vinaigrette war mir persönlich etwas zu sauer bzw. essiglastig.
Danach ein hervorragendes Tompinambursüpple mit der 2-Scheibchen-Trüffeleinlage, weiches Brot (?) und paar Blättchen Kresse.
Danach warteten wir eine Ewigkeit und wir fragten uns schon ob wir vergessen wurden. Das Vergessen-Werden haben wir daran festgemacht, dass, so vermuteten wir, die Live-Musik zu den einzelnen Gängen aussetzte. Irgendwann kam dann schwungvoll Bedienung Nr. 4 mit zwei Tellern Schweinefilet im Speckmantel. Und wo bleibt erstmal der Knurrhahn-Gang? Nein, den haben wir noch nicht gehabt. Sie frägt nach und kam mit der frohen Botschaft, dass wir den schon gehabt haben. Und nochmal: leider nein. Also essen wir jetzt erstmal das eine Schweinefiletstückchen auf dem Püree. Schmeckt gut, für meine Begriffe hatte das Fleisch einen Ticken zu lange gegart, leider lauwarm und das Glas Lemberger Rotwein vom Hirsch, das ich gerne dazu getrunken hätte, ist auch noch nicht da. Und als es dann kommt, ist es der falsche Wein. Inzwischen ist mein Essen kalt und meine Stimmung bei null. Tja und dann noch der berauschende Kommentar des korpulenten Barmannes: Ich solle mal nicht so tun, da vorne herrsche Hochbetrieb und da gehts ab ... stimmt hatte ich vergessen ... nur bezahle ich genauso viel wie "die da vorne".
Wir hatten beide den letzten Bissen vom Hauptgericht noch im Munde, da wurde auch schon unser Teller weggezogen und der Knurrhahnteller hingestellt. Das nenn ich mal Timing der Küche und ohne Pause zwischen den Gängen schon recht unverschämt. Dafür war der Zwischengang unverschämt fein. Die zwei Fischstückchen haben sicher die 50 g nicht überschritten, dafür sehr zart und mit den Linsen ein harmonischer Gang.
Das Dessert mit einem süßen Törtchen das ein Eclair aufgesetzt bekommen hat. Nicht spektakulär.
Alles war sehr dekorativ angerichtet. Kleinigkeiten wie da ein halbiertes gegartes Radieschen, Knusperteile, das Püree mit Spritztülle auf Soßenspiegel, Haselnuss auf Törtchen und Sirupklekse lassen ahnen, dass sich die Küche auch um die Anrichtung Gedanken gemacht hat.
Für das Heiligabend Menü wurden 65 Euro aufgerufen. Nicht viel, wenn man bedenkt dass es Weihnachten ist. Wir haben bezahlt und als Entschuldigung gabs noch einen Ramazotti und einen Espresso aufs Haus. Das war ein schöner Zug. Danke.
Die Küche hat gute Leistung erbracht, am Timing dürften sie noch arbeiten. Dem Service kann ich trotz seiner Freundlichkeit (aber die setze ich einfach voraus) leider nur 2,5 Sterne vergeben.Ich hätte mir auch eine einzige oder allerhöchstens zwei Servicekräfte für unseren 2-Personen-Tisch gewünscht. Dann wäre sicher das auch mit dem Vergessen-werden nicht passiert. Unser Besteck mussten wir mehrmals selbst holen, eine der deutschen Sprache wenig mächtigen Dame legte uns 6 Suppenlöffel auf die Tischmitte, meine Begleitung musste die vollen und die leeren Teller über den Tisch reichen (Zugang wäre gewesen), die Getränke kamen stets sehr zeitverzögert.
Das Raitelberg möchte ich momentan dennoch wegen seiner guten Küche empfehlen.