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Der Italien-Urlaub an der Adria rückt näher. Wir mussten zum ADAC in Aschaffenburg, um Österreich-Pickerl und Brenner-Video-Maut fürs Auto zu besorgen. Nachdem dies erledigt war, durchstreiften wir noch die City-Galerie, aber um Klamotten anzuprobieren war es uns zu heiß. Damit sich die Fahrt dennoch lohnt, beschlossen wir, in der Altstadt ein kleines Mittagsmahl einzunehmen
Also zu Fuß in die Altstadt in die Schlossgasse. Vier Traditionslokale nacheinander. Schlappeseppel, Schlossgass 16, Fegerer und Biersepp. Alle hatten eines gemeinsam, Mittagstisch und Außengastronomie sowie einen guten Ruf. Bei drei Restaurants waren die Schattenplätze schon belegt, und in den Innenräumen die Luft viel zu heiß und stickig. Da wir beim Vorbeigehen an der Schlossgass 16 schon auf einem Aufsteller das Angebot lesen konnten: Frische Pfifferlinge in Kräuterrrahmsauce mit Breznknödeln, was uns beiden gleich zusagte, und es im Hof des Restaurants zwischen zwei Häusern mit Vollschatten eine vertretbare Temperatur hatte, wählten wir die Schlossgass 16 für unser Mittagessen.
Service
Kurz vor 13 Uhr betraten wir den Hof, der in zwei Abteilungen gegliedert ist. Vorne zur Straße nur zwei Vierertische und einen runden Tisch mit neun Stühlen außenrum. Da an den Vierertischen jeweils schon zwei Personen saßen, wählten wir den großen runden Tisch, an dem wir bis zum Ende allein blieben. Vor dem Restaurant waren die paar Tische auch nur sehr spärlich besetzt.
Eine freundliche, adrette Bedienung kam mit den Speisekarten in der Hand an den Tisch, begrüßte uns und fragte gleich, ob wir erst reinschauen wollen oder gleich etwas zu trinken bestellen. Wir wollten nicht reinschauen, da wir ja wussten, was wir wollten, also bestellten wir je ein alkoholfreies Weizen (Faust, 0,5 l, 3,50 €, für uns das zur Zeit beste alkoholfreie Weizen überhaupt) und gleichzeitig auch unser Essen, nämlich die frischen Pfifferlinge in Kräuterrrahmsauce mit Breznknödeln, ohne den Preis zu wissen, der stand nämlich nicht auf dem Aufsteller.
Die gut eingeschenkten und super kalten Weizen kamen zügig an den Tisch. Ein „zum Wohl“ begleitete das Servieren.
Während wir erstmal einen großen Schluck nahmen, wurden die vier Personen an den anderen Tischen abkassiert. Kurz danach kamen wieder zwei Gäste sowie ein Paar mit einem Kleinkind, die ebenfalls zügig mit ihren Getränken bedient wurden und ihr Essen bestellten. Es befanden sich also gerade mal sieben hungrige Gäste im Außenbereich.
Nach ca. 30 Minuten wurde ich etwas unruhig, unser Essen kam nicht, weitere 10 Minuten später wurde wenigstens dem Paar mit dem kleinen Kind das Essen serviert.
Die beiden anderen Gäste nahmen verbalen Kontakt zu uns auf, da auch sie sich wunderten, warum es so lange dauerte. Schließlich ging der Mann mal rein in die gute Stube und fragte nach. Das Essen kommt gleich wurde ihm wohl gesagt, denn er vermeldete uns, dass es nicht mehr lange dauert.
Die Bedienung war bis zum Servieren des Essens für die Zwei mit dem Kind nicht mehr zu sehen. Nicht mal ein zweites Getränk zu bestellen war möglich. Es dauerte also noch ca. 10 Minuten bis wir dann endlich unser Essen hatten. Kurz darauf wurde auch den beiden anderen endlich das Essen serviert. Sie und wir nahmen es mit Humor, schließlich hatten wir ja Zeit.
Keine Entschuldigung für die lange Wartezeit kam aus ihrem Munde.
Nachdem wir fertig waren mit dem Essen, fragte die Bedienung doch tatsächlich, ob wir noch was trinken wollen. Jetzt nicht mehr, meine Antwort. Sie fragte nach, ob es uns geschmeckt hat. Ich antwortete mit ja, aber ich hätte noch was zu kritisieren. Sie: Waren die Portionen zu klein? Ich: Nein, aber die Pfifferlinge waren wohl nicht richtig geputzt, es knirschte bei jedem Pilz ordentlich im Mund! Sie: Ja, das ist uns von anderen Gästen her bekannt, aber wir können nichts machen, der Chef will das so. Er meint, wenn nicht so akkurat geputzt wird, würden die Pfifferlinge besser und aromatischer schmecken.
Ich bat um die Rechnung, die sie mir umgehend brachte, und fragte nach dem Grund der langen Wartezeit. Wir haben in der Küche so ca. 50 Grad, da geht es eben nicht so schnell. Irgendwie hatte ich an dem heißen Tag sogar Verständnis hierfür.
2,5* Luft nach oben!
Essen
Wie schon geschrieben: Frische Pfifferlinge in Kräuterrahmsauce und Breznknödel. Optisch hätten wir uns dieses Gericht etwas anders vorgestellt. Die Portion wirkte schon klein. Die Pfifferlinge waren eigentlich gut im Biss, leider war bei denen viel Sand im Getriebe (siehe oben).
Die Breznknödel bestanden aus drei kleinen Scheiben, aufgeschnitten und leicht angebraten. Die Kräuterrahmsauce musste von uns etwas mit Salz nachgewürzt werden. Insgesamt nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes.
Der Hammer aber war dann der Preis. War ich noch beim Gespräch mit der Bedienung der Meinung, dass die Portion ausreichend war, änderte sich dies schlagartig als ich den Preis auf dem Kassenbon sah. Sportliche 15,50 € wurden hierfür aufgerufen. Da wurde aus unserer Sicht doch auch deutlich an der Quantität gespart.
2,5* Luft nach oben
Ambiente
An einem lauen Sommerabend sitzt man dort recht schön im Hof. Drinnen war ich nicht, kann deshalb nichts dazu sagen. Aber allgemein gibt es den Altstadtbonus von mir.
Sauberkeit
Tisch, Gläser, Teller, alles sauber. Die Bestecke werden in zu einer Tasche gefalteten dicken Papierserviette beim Essenservieren mit an den Tisch gebracht.
Fazit:
Ob unsere lange Wartezeit aufs Essen wirklich der Hitze geschuldet ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht liegt es auch an Personalmangel. Sieben Gäste sollten doch mit einer Bedienung und dem Küchenpersonal zu schaffen sein. Gerade in der Mittagszeit sollte es doch schnell gehen, wenn Leute während ihrer Mittagspause einkehren. Ob die wenigen Gäste gegenüber den anderen Restaurants schon ein Fingerzeig für einen Abwärtstrend bedeuten, mag ich nicht zu beurteilen.
Gesamteindruck:
2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)