Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Lokalen liegt das Puglia westlich der Hauptstraße. Unter gebracht ist es in einem kleinen älteren, aber sehr schmucken Häuschen mit Steinfassade, davor ein paar Tische zum draußen sitzen. Innen merkt man erst wie klein das Häuschen eigentlich ist. Der Gastraum verteilt sich auf 3, leicht versetzte Etagen, auf denen jeweils nur 2-3 Tische stehen. Im Erdgeschoß ist zusätzlich noch die Theke untergebracht und im Untergeschoß befindet sich wohl die Küche. Verbunden sind die Etagen mit einer luftigen Holztreppe. Einige wenige Pflanzen sowie viele, nicht zu aufdringliche Bilder lockern die Räume schon auf.
Auf den Tischen liegen hellgrüne Stofftischdecken, eine gelbe Rose steht in einer Vase. Ich mag die Atmosphäre dieses Lokals auf Anhieb. Störend ist manchmal lediglich das Geräusch des kleinen Aufzugs der die Speisen von der Küche im Untergeschoß nach oben befördert.
Dennoch sind das für mich 4,5 Sterne für das Ambiente.
Service:
Beim Betreten des Lokals ist zunächst keine Servicekraft zu sehen. Die beiden Tische im Erdgeschoß sind besetzt, also gehe ich die Treppe nach oben, wo mir der gerade herunter kommende Kellner begegnet und mich freundlich begrüßt. Nachdem geklärt ist, dass ich alleine bin bietet er mir einen Zweiertisch auf der mittleren Ebene an.
Er ist im Verlauf des Abends stets sehr freundlich und zuvorkommend aber etwas wortkarg. Ich vermute, das liegt an leichten Sprachproblemen. Er wünscht stets einen guten Appetit, und fragt auch beim Abräumen nach meiner Zufriedenheit. Ob er wirklich verstanden hat, was ich ihm daraufhin mitteilte, bin ich mir jedoch nicht sicher.
Der Bezahlvorgang am Ende ging problemlos vonstatten und es gab noch einen leckeren Grappa aufs Haus.
Insgesamt, wie ich fand eine sehr gute Serviceleistung. Und eine sportliche noch dazu, bedenkt man, dass der Kellner, der den Service hier alleine meistert, nahezu ununterbrochen die Treppen hoch und runter eilt (Da braucht man kein Fitnessstudio mehr) => 4 Sterne
Die Karte
Die Karte beinhaltete eine nicht allzu große, eher klassisch gehaltene Auswahl der typischen Pizza- / Pastagerichte. Dazu ein paar Salate, Vorspeisen und Fleischgerichte.
Eine Karte oder Tafel mit Tagesgerichten oder Saisongerichten gab es nicht.
Ich wählte:
1x Caprese (7,90 €)
1x Penne Amatriciana (9,40 €)
Dazu:
1x Barbera d'Asti (0,2l 4,90 €)
1x Mineralwasser SP (0,25l 2,90 €)
Das Essen:
Vorab vom Haus / Bruscetta:
Praktisch gleichzeitig mit dem Caprese kam als Gruß vom Haus ein kleines aber recht ungewöhnliches Bruscetta. Ungewöhnlich war zum einen das Brot, welches als Basis diente und das auch zur Vorspeise gereicht wurde. Es handelte sich nicht um eine übliche Scheibe geröstetes Weißbrot, sondern um die Hälfte eines länglichen, gerollten, leicht gewürzten Pizzabrötchens. Auch wenn es vielleicht etwas fest war, schmeckte bereits das leicht geröstete Brot vorzüglich.
Der Belag war zweigeteilt. Eine Hälfte war klassisch mit angemachten Tomatenstückchen belegt, gut aber eben nicht außergewöhnlich. Die zweite Hälfte war jedoch dick mit einer köstlichen, würzig-cremigen Schafkäse-Auberginen-Paste bestrichen. Vergleichbares habe ich bisher noch nirgends bekommen und ich würde diese Art Bruscetta jederzeit auch direkt als Vorspeise bestellen.
Klare 5 Sterne für diese Bruscetta
Vorspeise / Caprese
Das Caprese war erwartungsgemäß nichts außergewöhnliches. Die Tomaten leider nicht besonders aromatisch und in sehr dicken Scheiben auf dem Teller. Der Mozzarella (Kuh) war zwar reichlich vorhanden, aber leider ebenso dick geschnitten wie die Tomaten.
Das Olivenöl war in Ordnung aber sehr mild. Es hätte für meinen Geschmack gerne eine fruchtigere Variante sein dürfen, oder auch gerne etwas Schärfe besitzen, auf jeden Fall hätte etwas mehr Pep dem Ganzen gut getan.
Das Brot dazu war wieder das längliche, gerollte, das es bereits als Basis der Bruscetta gab. Dieses rettet der Vorspeise die 3 Sterne.
Hauptspeise / Penne Amatriciana
Ein Klassiker der italienischen Küche. Ich kenne diese Pasta zwar eher mit den dünneren und längeren Maccheroni, aber Penne passen durchaus auch in mein Beuteschema.
Die Nudeln waren jedoch leider deutlich zu lange gekocht und nicht mehr al Dente, nicht mal mehr "deutsch-al-dente".
Die Soße dagegen war exzellent. Alle angekündigten Komponenten wie Tomaten, Speck, Lauch, schwarze Oliven und nicht zu überschmecken Chilli fanden sich auf dem Teller. Weiterhin noch kleine Karotten und Sellerie-Würfelchen, die den Geschmack noch weiter abrundeten.
Die, für deutsche Verhältnisse mutig eingesetzten Chillis verliehen dem Gericht eine ordentliche Schärfe bei gleichzeitig wunderbarem Speck-Gemüse-Aroma.
Über der Pasta war noch grob gehobelter Parmesan verteilt, der die Pasta geschmacklich noch krönte
Die Soße Top, die Nudeln fast ein Flop, zusammen 3,5 Sterne.
Für alle Gerichte zusammen komme ich damit ebenfalls auf 3,5 Sterne.
Der Espresso (2,20 €) hinterher war übrigens wie er sein sollte, heiß und stark.
Sauberkeit:
Der Gastraum (bzw. die Gästeetagen) ist vorbildlich gepflegt. Das gesamte Haus mach einen sehr reinlichen Eindruck. Die Toiletten habe ich jedoch nicht besucht => 5 Sterne
Preis-Leistungs-Verhältnis:
Die Preisstruktur ist hier, so finde ich, etwas schräg. Wein, Pasta und Espresso sind preislich sehr in Ordnung, Wasser und Vorspeise (relativ geringer Materialeinsatz und Herstellungsaufwand) dagegen deutlich am oberen Rand. Zusammen komme ich auf 3,5 Sterne.
Fazit:
Ich bin zwar nur recht selten in Zwingenberg, bei meinem nächsten Besuch könnte ich mir eine Einkehr im Puglia aber durchaus wieder vorstellen.