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Der Service, schon anfangs leicht chaotisch, fragte nach relativ kurzer Zeit, ob wir denn schon gewählt hatten. Sorry, aber dazu wäre ein Blick in die Speisekarte doch hilfreich und so erhielten auch mein Mann und ich jeweils eines der sehr gepflegten Exemplare. Die Auswahl schön übersichtlich, als Ergänzung ein ständig wechselndes Wochenmenü und einige Tagesempfehlungen.
Unsere Getränke kommen fix und sind bestens temperiert, das Wasser allerdings wird ohne Flaschenkühler serviert. Die Getränkepreise für die gehobenere Gastronomie im durchaus akzeptablen Bereich:
Wasser medium 0,75 l (5,90 €)
Erdbeer-Spritz (6,50 €)
Paulaner a-frei 0,5 l (4,20 €)
Radler 0,3 l (2,90 €)
Riesling „Ein Liter“ 2015 Weingut Markus Schneider, Pfalz 0,2 l (7,- €)….ein schöner aromatischer Wein, da verzichte ich gerne mal auf einen Aperitif.
Irgendwann nach geraumer Zeit ist auch die Auswahl der Speisen getroffen, schließlich hat man sich nach ein paar Wochen viel zu erzählen und der Service hatte schon mehrfach nachgefragt.
Vorweg:
Gebratene Ochsenherztomate mit Salat von jungen Bohnen mit Fetakäse und Walnüssen (8,90 €)
Geräuchertes Forellenfilet von der Forellenzucht Löhr aus Wermelskirchen,
auf lauwarmen Linsensalat mit Salatbouquet, Apfelstroh, frischem Meerrettich
und ofenfrischem Brot (9,50 €)
Bauernsalat mit Feldsalat und Jordans Fetakäse (8,90 €)
Ziegenkäse Frühlingsrolle
mit Feldsalat, Aprikosenchutney und Schalottenvinaigrette (11,90 €)
Die Küche grüßt hier leider nicht, auch mit Brot und Dip wird nicht gewunken, kann aber für 4,50 € bestellt werden. Haben wir nicht. Dafür werden die Vorspeisen zu unserem Erstaunen äußerst schnell serviert, nur richtig zufrieden ist niemand am Tisch. Bobby muss sich sein Brot und den Meerrettich zum Forellenfilet hart erkämpfen, letztendlich bittet er erneut um eine Speisekarte, um unseren jungen Kellner davon zu überzeugen, dass beides zu seiner Vorspeise gehören würde. Nun ja, schließlich wurden 2 sehr kleine und eigentlich nicht erwähnenswerte Stückchen Brot auf einer kleinen Schiefertafel gebracht, der Meerrettich kam erst nach erneuter Erinnerung.
Die Salate kaum angemacht und sehr dezent gewürzt, Vinaigrette ist nur in homöopathischen Dosen vorhanden, im Bauernsalat vielleicht 4 bis 5 kleine Stückchen Feta, der Ochsenherztomatensalat dagegen mit reichlich Feta, so fand nicht nur verbal ein reger Austausch statt.
Meine Ziegenkäseröllchen waren wirklich gut gemacht, das Aprikosenchutney gelungen, nur der Feldsalat wiederum kaum gewürzt, ein Dressing konnte man nur erahnen, auch ein paar wenige Granatapfelkerne konnten da geschmacklich nicht viel retten. Salz- und Pfeffermühle wurden auf Wunsch gebracht und mussten im Laufe des weiteren Abends mehrfach zum Einsatz kommen.
Obwohl ich um etwas Luft zwischen den Gängen gebeten hatte, ging es recht fix mit den Hauptgängen weiter:
2 x Pfaffenburger (für die männliche Fraktion)
aus saftigem US-Rindfleisch, belegt mit Salat, Tomate, eingelegten Gurken, Cheddarkäse, grillierten Zwiebeln, krossem Speck, Briochebrötchen, dazu unsere knusprigen Kartoffelstäbchen (13,90 €)
Gebratener Lachs
auf gemischten Blattsalaten, dazu Mangochutney und karamellisierte Nüsse (16,50 €)
Rinderfiletspitzen
mit hausgemachten Tagliarini, gebratenen Pilzen, jungem Lauch und confierten Kirschtomaten (23,90 €)
Meine ständige Begleitung frohlockte schon, hatte er doch kürzlich in Bremen nach Jahren der Abstinenz einen wirklich genialen Burger bekommen. Zu früh gefreut, das Fleisch nicht wie gewünscht medium sondern durchgebraten und somit recht trocken, obwohl der Gargrad bei der Bestellung explizit abgefragt wurde. Ich habe mal probiert, das Fleisch relativ geschmacksneutral, die Kartoffelstäbchen mit Schale wohl hausgemacht und man hatte sogar ausreichend Salz verwendet, aber als knusprig würde ich sie nicht bezeichnen wollen.
Der Lachs von Bobbys Dame konnte auch nicht richtig punkten, war wohl okay, nicht mehr und nicht weniger, das Mangochutney gut, beim Salat müsste ich mich wiederholen, siehe oben. Allerdings wurde die sehr kleine Portion bemängelt.
Tja, und ich freute mich nach Tagen eiweißreicher Kost auf leckere Pasta. Nun, die Gewürzarmut zog sich wie ein roter Faden durch fast alle Gerichte, die Pasta zwar al dente aber nur zum Teil von wenig recht dünnflüssigem Bratensaft ummantelt, Filet und Champignons von tadelloser Qualität, ansonsten muss ich dieses Gericht leider als absolut belanglos bezeichnen. Die confierten Kirschtomaten erwiesen sich als ein einzelnes, einsames Exemplar. Nun das könnte man dann als grammatikalischen Fehler bewerten.
Der Service leicht konfus aber ausgesprochen freundlich, keine Frage, nur keineswegs so aufmerksam und routiniert agierend wie bei unserem letzten Besuch. Zu weiteren Getränkewünschen wurden wir nicht befragt, da mussten wir uns schon selbst aufmerksam machen. Der Monte Antico Rosso Toscana IGT 2011 0,2 l (7,20 €) soll auch ein lecker Tröpfchen gewesen sein.
Die Reklamation der Herren wurde ernst genommen, Bobby hatte unserem Kellner das missratene Patty gezeigt aber ausdrücklich auf Nachbesserung verzichtet, da wir gerne gemeinsam essen wollten. Als kleine Wiedergutmachung gab es für jeden eine große Kugel Birnensorbet, fruchtig, frisch, leicht samtig, keinerlei Eiskristalle, quasi das Highlight heute!!
Zum Abschluss noch zwei Espressi und koffeinfreien Kaffee zu jeweils 2,30 €, serviert mit einem kleinen Stückchen Heidesand.
Fazit: Gute, einwandfrei frische Produkte, leider ohne Pfiff und zum Teil ohne einen Hauch Raffinesse zubereitet. Gerade Bauernsalat und Pasta mit Filetspitzen sind ja nun kein Hexenwerk, wenn man das zu Hause um Längen besser hinbekommt, muss in der Küche einiges im Argen liegen. Zumindest heute, Ende letzten Jahres hat die Bistroküche ihr ganzes Können gezeigt. „Wenn Gänsekeule, dann ganz sicher im Pfaffenberg“ so meine Worte nach einem wirklich begeisternden Abend. Auch Shaneymacs und Bobbys gemeinsamer Besuch (tour de menu) im Gourmetrestaurant muss ein voller Erfolg gewesen sein. Nun, ob es sich heute um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt hat, werden wir bei Gelegenheit sicher einmal feststellen können. Allein schon, weil ich persönlich im Bergischen Land keinen schöneren Außenbereich kenne.
Und dennoch, wir hatten wieder einmal einen tollen Abend mit netten Gesprächen und über das nächste Ziel wurde auch bereits verhandelt. Immer mutig, entweder zu neuen Ufern und manchmal ist Altbewährtes auch nicht verkehrt!
Heute reicht es gerade mal für 2* in der Gesamtwertung, das PLV für das Gebotene sehe ich bei nett gemeinten 2,5*.