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Final hatte der Wirt auch noch keinen Bock mehr und ließ es an allen Ecken und Enden schleifen bis hin zu unregelmäßigen Öffnungszeiten.
Dann war er plötzlich weg.
Und das Haus bekam eine neue Chance.
Allerdings musste sich das erst herum sprechen. Großartig Werbung vernahm ich bislang keine und es war Freunden zu verdanken, welche in der Nähe wohnen, überhaupt wieder darauf aufmerksam zu werden. War es doch nach dem letzten Besuch von vor 2 Jahren nachhaltig aus unserer Liste gestrichen worden.
Nun heißt es zwar immer noch La Piazza aber seit Dezember 2018 mit dem Zusatz –da Mauro. Dummerweise ist dies außer im Netz noch nirgends vermerkt oder sonst wie auffällig gemacht worden.
Unsere Damen gehen gerne mal donnerstags oder freitags zusammen frühstücken. Manchmal wird es auch ein Mittagessen welches sie gerne zu den verbreiteten Mittagsangeboten der Gaststätten annehmen. Und so sind sie wieder auf das La Piazza gekommen.
Meine Liebe erzählte zuhause, daß es echt gut gewesen wäre und, nach meinem verwunderten und augebrauenhochziehenden Blick auch, daß es jetzt einen neuen Pächter gäbe.
Ganz GG-pizzerieenchronistenpflichtig meinte ich dazu: Ok, es würde bei Gelegenheit in Augenschein genommen werden.
Die Gelegenheit ließ nicht lange auf sich warten. Zwei Wochen später fanden wir uns in dem Haus ein.
Die Parkplatzsituation ist dort nach wie vor einigermaßen entspannt und das Haus hat auch noch ein paar wenige eigene Parkplätze. Allesamt nicht weiter als 30m vom Eingang entfernt.
Letzterer ist ebenerdig zu entern und durch einen nett gestalteten, verglasten Windfang betritt man auch gleich den Hauptgastraum.
Dieser machte noch denselben einladenden Eindruck wie vor knapp drei Jahren. Man konnte sich hier neben der großen Theke und dem anschließenden Pizzakreationstisch durchaus wohl fühlen. Ein paar wenige Stufen hoch waren in einem weiteren nett gestalteten Bereich dann noch weitere Tische und der saubere und vermutl. auch etwas überarbeitete Sanitärtrakt.
Ein ausgesprochen zurückhaltender aber ungemein freundlicher Kellner mit sehr sportlicher Statur und ansprechenden Pizzeps begrüßte uns entsprechend und ließ uns die Wahl zwischen den noch freien Tischen.
Klar, daß ein Ecktisch mitsamt gut gepolsterter Eckbank unser Gefallen fand. Habe ich schon mal erwähnt, daß ich Eckbänke liebe?
Die Karten wurden von Mr. Schwarzenegger umgehend an den Tisch gebracht und uns wurde durchaus die Zeit gelassen unsere Getränkewünsche aus eben diesen zu wählen bevor die entsprechende Abfrage kam.
Meiner Frau war, wie immer, nach einem Spezischorle, welches sich dann als etwas schwierig zu bestellen heraus stellte. So wurde eben ein Wasser (0,3 zu 1,80) und ein Spezi (0,3 zu 3,-) bestellt. Meiner Wenigkeit war nach einem Weizen (0,5 zu 3,50) welchem später noch ein Cola folgen sollte.
Die Getränke kamen recht zügig, war doch auch nicht wirklich viel los. Eine kleinere Gruppe hielt sich noch im Nebenraum auf und hier im vorderen Bereich waren wir die Einzigen. Erst später fand sich noch eine Dame mit etwas mehr Lebenserfahrung ein.
Die Frequentierung schien nicht gar so prickelnd. Dabei waren wir nicht ausgesprochen spät unterwegs an diesem Sonntagmittag. Habe gerade noch mal kontrolliert und den Zeitstempel des ersten Bildes mit kurz vor 13 Uhr gefunden.
Klaro, daß wir einen größeren Salatteler gemeinsam als Vorspeise nahmen.
Insalata Mista con Tonno (6,50) sollte es sein.
Als Hauptspeise für meine Liebe diesmal eine Pizza Margherita (Grundpreis 7,-) mit Bolognesesoße, welche sie erfragte und ihr positiv beschieden wurde, und Zwiebeln (+1.-, +1.-).
Grundsätzlich sind aufgeräumte Speisekarten ja nicht schlecht. Aber hier fand ich nur ganz wenige Grundpizzen welche natürlich gegen Aupreis gepimpt werden konnten. Aber eine „Standardpizza“ mit Salami, Knoblauch, Peperoni, Zwiebeln und Kapern hätte hier durch das angedeutete Baukastensystem schnell interessante Preisregionen erreicht. Das fiel mir auf und missfiel mir so irgendwie auch unterschwellig. Ob es dem Wirt so bewusst ist kann ich gar nicht wirklich sagen.
Nun denn, eine (Standard-) Pizza Calabrese mit scharfer Salami und Chili (9,-) sollte es für mich sein.
Das Essen dauerte dann eine angemessene Zeit bis es kam.
Zuerst natürlich der Salat.
Begleitet von Pizzabrötchen die zu gefallen wussten.
Aber auch der Salat war ordentlich, wenngleich er auf dem Bild etwas wenig aussehen sollte.
Zwei Teller begleiteten ihn ebenso wie fast umgehend eine Menagerie. Letztere wurde aber nicht benötigt. Fast nicht.
Der Salat war durchgehend mit einer feinwürzigen Vinaigrette angemacht und gefiel uns allein dadurch schon recht gut. Findet man das in nichtdeutschen Häusern doch außergewöhnlich selten. Im Nachhinein hatten wir das lobend erwähnt und dabei erfahren, daß dies des Wirtes/Küchenchefes eigene geheime Komposition wäre. Gut fanden wir sie, aber so geheim war sie nun auch wieder nicht. Ok, für Apenninesen vielleicht schon ;-)
Die Menagerie, bzw. das Salz darin benötigten wir für die Tomaten. Eigentlich wäre es einfach an der Zeit, daß Tomaten von November bis April nicht mehr im Salat landen. Aber wenn schon denn schon.
Balsamicogeträufle darüber war Standard, Blattsalate gut und der Rucola viel und wie immer zwar lecker aber einfach nicht kultiviert essbar.
Die hernach nach angenehmer Zeit gelieferten Pizzen hatten eine schöne Größe und angenehmes Erscheinungsbild.
Sie waren vorgeschnitten, was ich gar nicht mag aber dem guten Geschmack natürlich keinen Abbruch tat. Sehr würzig vom Teig bis zum Belag. Kleiner aber gerade noch angenehm luftig aufgegangener Rand spricht mich ja eigentlich immer an. So auch hier. Im Grunde konnten die Pizzen schon was. Auch der Boden war fest und dünn und bis zur Mitte stabil. Dabei aber nicht übertrieben kross. Gefiel auch alles.
Aber irgendwie war das ganze doch herzlich dünn. Alles irgendwie. Hatte man ein Stück mit der Gabel in den Mund geschoben meinte man schon fast man hätte es vorher falten sollen um auch noch was zu kauen zu haben.
Das hatte schon fast Crepes-Niveau.
Aber wichtig ist am Gaumen und da hatte es durchaus positive Spuren hinterlassen.
Zur Rechnung, welche via korrektem Bon an den Tisch kam, wurde auch ein Grappa oder Espresso auf’s Haus angeboten. Wir entdeckten aber schon während unseres Aufenhaltes eine große Flasche Limoncello welche natürlich unser Interesse weckte. Wir baten darum und uns wurden anschließend zwei ausgesprochen großzügig eingeschenkte Gläser eines außergewöhnlich guten Limoncellos kredenzt.
Wir waren begeistert und baten die Flasche fotografieren zu dürfen um einen solchen auch mal zu erstehen. Alleine, in D dürfte dieser wohl nicht zu erwerben sein. Schade drum.
Es ist hier mittlerweile um Welten besser als wie vor drei Jahren beim Vorbesitzer. Vielleicht nicht ganz eine eine Pizzeria für die man gerne jede Menge Kilometer frisst um dort einzukehren. Aber wenn man in der Nähe ist sehr gerne wieder. Sie ist jedenfalls in unseren top ten im größeren Umkreis gelandet.