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Schnee war zumindest an den beiden ersten Tagen reichlicher vorhanden als Bewertungen auf GastroGuide und so entschieden wir uns vom Optischen her für das Gasthaus Hasen.
Der „Hasen“ liegt direkt an der Einfallsstraße von der Ausfahrt Nesselwang auf der A7 kommend fast im Ortszentrum. Einige eigene Parkplätze scheinen vorhanden zu sein, in der nahen Umgebung findet man aber sicher auch immer einen Parkplatz. Die Gaststube des gelb gestrichenen Hauses erreicht man über drei Treppenstufen und befindet sich nach passieren des Windfanges, in dem die Tagesempfehlungen auf Karten angeschrieben sind, im großen Gastraum fast vis-a-vis der großen, urigen Holztheke. Gradeaus errecht man die ebenerdigen Toiletten, rechts gelangt man in einen weiteren, kleineren zweiten Gastraum. Helle Farben an den Wänden und an der Decke lassen die Gasträume in einer freundlichen Atmosphäre erscheinen, trotz der dunkleren Bodenfliesen und des vielfach verarbeiteten Holzes an den Decken und den Wänden. Tische, an der Wand umlaufende Bänke und Stühle ebenfalls aus Holz, letztere gepolstert, erste mit rotem Tischläufer, Kerze, Pfeffer und Salz und etwas Blumenschmuck dekoriert. Für uns angenehm stimmig, da hier nicht auf Biegen und Brechen versucht wird alpenländischen Touristenvorstellungen gerecht zu werden, deshalb gut 3,5*** für das Ambiente.
Wir wurden beim Eintreten freundlich von einer weiblichen Bedienung begrüßt, gefragt ob wir reserviert hätten, welches wir verneinten und an einen für uns Vier ausreichend großen Tisch für sechs Personen im kleineren Gastraum geführt. Die Karten wurden gereicht, gefragt ob wir schon etwas zu trinken wünschten oder erst in Ruhe schauen möchten, es wurde vorab erklärt, dass das Essen etwas länger dauert weil frisch zubereitet, leeres Geschirr und leere Gläser blieben nicht unbemerkt und auf der Bezahlvorgang mit vernünftigem Bon ging rasch von statten. Angenehm auch die Frage ob den Kindern das Essen vorab serviert werden soll damit diese nicht so lange warten müssten. Im Endeffekt haben wir uns von unserer Bedienung wirklich umsorgt gefühlt und den Gästen an den anderen Tischen ging es so weit wir das mitbekommen haben auch nicht anders, deshalb hier 4**** für den Service.
Die Speisekarte bietet neben Tagesempfehlungen kalte und warme Kleinigkeiten zur Vesper an, desweiteren vegetarischen Gerichte und natürlich kommen sowohl die Fleisch- und Fischgerichte wie auch die Desserts nicht zu kurz. Eine Kinderkarte mit ausreichender Auswahl ist ebenfalls vorhanden. Interessant auch der, von mir jetzt frei wiedergegebene, Hinweis „Wir kochen noch gute und große Portionen, sagen Sie uns bitte Bescheid wenn es nicht so üppig sein soll“. Hätte ich dies blos vorher gelesen....
Georderte wurden an Getränken ein Radler ( 0,5l / € 2,90 ), ein Nesselwanger Weizen ( 0,5l ( € 3,20 ) und eine Johannissaftschorle gross ( 0,4l / € 3,70 ), zum Essen bestellten wir für die Kids zweimal Chicken Nuggets mit Pommes ( € 5,20 / Portion ), für uns als Vorspeise eine Karotten-Ingwersuppe ( € 4,20 ) und eine Leberknödelsuppe ( € 4,20 ), als Hauptgerichte sollte es dann der Filettopf Jägerart ( € 15,20 ) und das Pfeffersteak ( € 18,20 ) sein.
Die Getränke wurden rasch und gut gekühlt serviert, das Nesselwanger Weizen von etwas dunklerer Farbe angenehm süffig, ein zweites sollte noch folgen.
Die Chicken Nuggets, in der Speisekarte Kikeriki genannt ( wer denkt sich eigentlich immer die Namen der Kindergerichte aus? ), kamen wie abgesprochen vorab. Selbstgemacht waren die Nuggets sicher nicht aber das haben wir auch nicht erwartet. Eine Portion von 8 – 10 Nuggets mit einen großen Menge knuspriger aber nicht harter und ausreichend gesalzener Pommes warteten auf den Verzehr. Ketchup im Aufreisstütchen gab es ohne Nachfrage dazu, ebenso die Erklärung, dass auf Salatdeko bei den Kindern mittlerweile aus Erfahrung verzichtet wird. Den Jungs hat es geschmeckt, sie waren satt, 3*** für das Kinderessen.
Bis zu unserer Vorspeise dauerte es etwas länger, als Entschuldigung und Verursacher der Wartezeit traf es meinen Leberknödel, da dieser laut unserer Bedienung frisch zubereitet wird.
Nach knapp 30 Minuten war es dann so weit und um es vorab zu sagen, das Warten hatte sich gelohnt. Die Karotten-Ingwer Suppe wurde in einem großen, weißen Teller serviert und verströmte ein, sorry, speichelanregendes Aroma. Sämig in der Konsistenz ohne dickflüssig zu sein harmonierten die beiden Komponenten Karotte und Ingwer hervorragend miteinander. Kein Geschmack übertrumpfte den Anderen und doch waren Beide ausgewogen vorhanden und gut abgeschmeckt, hierfür 4****. Mein Leberknödel war weit entfernt von den grademal tennisballgroßen Exemplaren, die man doch so häufig aus der 425ml Dose mit zwei Knödeln inklusive Suppe serviert bekommt. Der Leberknödel von der Größe eines mittleren Germknödels trohnte in der Mitte des großen Suppentellers, umgeben von einer würzigen und vom Geschmack her selbstgemachten Rinderbrühe mit frischem Schittlauch. Der Knödel wirklich selbstgemacht, noch leicht stückig, dabei flufig und hervorragend gewürzt abgeschmeckt. Die Portion dabei von einer Größe die für einen Hauptgang gereicht hätte, was heißt hätte, ich hatte schon zu kämpfen. Für mich der beste Leberknödel den ich bis jetzt genossen habe, deshalb auch 5*****.
Gut gesättigt durch die „Vor-“ Speisen erwarteten wir unsere Hauptgerichte. Hätte ich bloß den oben erwähnten Spruch mit den Portionsgrößen vorher gelesen. Der Filettopf meiner Frau kam in einer großen Schüssel an unseren Tisch, 3 – 4 Schweinefiletmedaillons in heller Bratensoße mit frischen und nicht geizig bemessenen Champignons auf einer Menge von Spätzle die anderswo für zwei Teller ausreichen müssen. Und auch hier wieder die Erkenntniss, das Qualität und Quantität kein Widerspruch seien müssen. Die Medaillons zart und gut gewürzt, die Soße ließ sich keinen Geschmack von Pülverchen entlocken und falls die Spätzle nicht selber hergestellt wurden, dann waren sie ein verdammt gutes Fertigprodukt woran ich aber nicht glaube. Nach meiner „kleinen“ Vorspeisensuppe wurde mir mein Pfeffersteak vom Rind serviert. 250g hatte das gute Stück sicherlich, medium gebraten und butterzart. Und da damit nur die Hälfte des Tellers belegt war wurde der restliche frei Platz genutzt um einen Berg knuspriger, aber nicht fettiger Bratkartoffeln zu servieren welche von angebratenem Speck und Zwiebeln begleitet wurden. Das die dunkle Pfeffersoße mit frischen Pfefferkörnern ebenfalls jeden Einsatz von schmeckbaren Fertigprodukten vermissen ließ war fast schon zu erwarten. Es gab hier überhaupt nichts zu kritisieren, deshalb auch 5***** für die Hauptgerichte.
Bezahlt haben wir an diesem Abend 65,20 Euro, für das Gebotene absolut in Ordnung, deshalb auch 4****.
Zur Sauberkeit ist mir nichts negatives aufgefallen, weder im Gastraum noch im Sanitärbereich, deshalb auch hier 4****.
Fotos gibt es leider keine, das habe ich schlicht und ergreifend vergessen L
Das Fazit zum Gesamteindruck kann deshalb nur lauten:
4 – gerne wieder, wenn mir mal wieder vor Ort sind, aber Nesselwang hat ja auch noch andere Gasthäuser zu bieten
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise").