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Die Feier fand in einem Restaurant in Arloff statt.
Sicht vom Parkplatz aus
Das Dorf gehört seit 1969 zur Stadt Bad Münstereifel. Früher bin ich auf dem Weg zur Schule sozusagen täglich mit der Bahn durch diese Gemeinde gekommen; aber nie in dem Ort gewesen. Es war für mich nur eine Haltestelle – von vielen - auf einer längeren, langweiligen Fahrt.
Es ist also auch einerseits ein Ausflug in die Vergangenheit und anderseits ein Treffen mit der Familie.
„Das erste, das der Mensch im Leben vorfindet, das letzte, wonach er die Hand ausstreckt, das kostbarste, was er im Leben besitzt, ist die Familie.“ (Adolph Kolping)
Und gleichzeitig: „Familie ist der Beweis, dass man notfalls auch mit unsympathischen Personen auskommen kann.“ (Titus Lenk)
Zurück zum Thema „Essen und Trinken“:
Das Haus „Zur Waage“ beschreibt sein Angebot wie folgt: „In unserem Restaurant verwöhnen wir Sie mit deutscher Küche und internationalen Gerichten. Dazu servieren wir Ihnen frische Biere vom Fass und edle Weine aus der Region. Bitte beachten Sie auch unsere saisonal wechselnde Aktionskarte! Unser Restaurant verfügt über 60 Sitzplätze, auf unserer Gartenterrasse finden 50 Gäste Platz.“
Da sind wir gespannt, wie das umgesetzt wird. - Was wir bekommen werden, liegt aber nicht in unserer Hand. Wenn man eingeladen wird, ist es eben ein Überraschungsmenü. Bei solch einem Treffen sind aber die Speisen und Getränke gar nicht im Mittelpunkt. Jedoch können sie sehr wohl die Stimmung maßgeblich beeinflussen.
Meine Kindheitserinnerungen an Essen in der Eifel bei Oma sind noch fest vorhanden. Der Ablauf war im Wesentlichen immer gleich (rituell): The same procedure as every year – aber alle Gäste waren putzmunter.
Großartiges zartes Fleisch: Rinderschmorbraten und selbst geräuchertes Kassler; am Stück zubereitet und in Scheiben geschnitten auf Platten angerichtet.
Dazu die traumhaften dunklen dicken kräftigen Soßen.
Die Kartoffeln in großen dampfenden Schüsseln – eigentlich immer Sieglinde – nahmen dann auf dem Teller dankbar den gebundenen Bratensaft auf.
Nur das Gemüse wurde unglücklich zubereitet: meist Möhren und Erbsen – zwar frisch, aber zerkocht und noch mit Mehlschwitze gebunden – aber, was soll es! Da waren ja noch der Braten, die Kartoffeln und die Soße.
Eigentlicher Nachtisch war auch keine Stärke, aber das frische Backwerk später zum Kaffee war wieder ein Gedicht:
Erdbeertorte (Mürbeteigboden), Apfelkuchen (gedeckter Apfel mit Riemchen), Pflaumen-Hefeblechkuchen (Prummetaat) mit frischer Sahne.
Leichte Küche? – Welch ein Irrtum! Hier wurde ordentlich Butter verwendet. Und zwar nur die „gute Butter“ (Sanella und Rama gab es zwar – aber doch bitte nicht, wenn das Essen schmecken sollte).
Ambiente
Das Hotel liegt an einer gut befahrenen Straße und hält recht viele eigene Parkplätze auf einem eigenen Gelände bereit.
Wenn man die Türe zum Restaurant öffnet, kommt erst die Gaststube (Wirtschaft) und danach an die Rezeption. Weiter durch kommen dann einige Gesellschaftsräume.
Die Feier war in einer dieser Stuben. Sie hatte auch einen Zugang zum Außengelände abseits der Straße.
Der Raum hatte einige Fenster, die viel Tageslicht herein ließen.
Trotzdem wirkte er auf mich recht kahl und steril, weil es wenig Dekoration an den Wänden hatte. Die Decke war komplett verkleidet (in einem Holzimitat-Stil).
Tafel
Die Plätze waren mit Besteck und Weinglas eingedeckt. Dazu gehörten auch Papierservietten. Es lagen Speisekarten speziell für den Tag aus.
Sauberkeit
Der Raum war gut gepflegt.
Sanitär
Auch hier war alles sauber. Es gab genug Platz am Waschtisch. Der Bereich war grundsätzlich geräumig angelegt und ebenerdig zu erreichen.
Service
Ein Kellner und eine Kellnerin sorgten für die 35 Personen im Raum. Es wurde sorgfältig gearbeitet. Getränke wurden freundlich erfragt und zügig serviert.
Am Büffet war ein Koch postiert, der bereitwillig die Teller nach den Wünschen der Gäste befüllte. Fleisch wurde vom Stück geschnitten und Soßen wurden sorgfältig platziert.
Die Karte für die Feier
Die verkosteten Speisen
* Rinderkraftbrühe mit Markbällchen, Eierstich und frischem Wurzelgemüse.
Die Suppe konnte mich nicht im Geschmack überzeugen. Sie war wenig gewürzt und hatte leider wenig Kraft. Die Markbällchen waren ebenso wie der Eierstich in Ordnung und hatten eine angenehme Größe. Die kleinen Fäden von Möhre und Sellerie als weitere Einlage haben mir am besten gefallen.
Rinderbrühe mit Einlage
* Schweinefilet am Stück gebraten mit Pilzen und Rahmsoße
Das Fleisch sah gut aus. Die Stücke wurden frisch geschnitten. Aber es war leider im Mund dann zäh und trocken. Schade.
Die Pilze waren in Ordnung. Die Soße war unauffällig. Aber Schweinelendchen geben nach meiner Erfahrung auch nicht viel Kraft ab und Sahne verstärkt den Geschmack auch nicht.
Schwein
* Putenbrust mit Früchten und Currysoße
Auch hier wurden die großen Stücke frisch tranchiert. Doch es erging dem Geflügel wie dem Schwein. Das Fleisch war einfach völlig trocken. Wenn man die Stücke kurz brät und dann bei niedriger Temperatur nachgart, kann das eigentlich gar nicht passieren.
Die Currysoße war mild abgeschmeckt, aber war durchaus gelungen. Die Ananasstücke passten gut dazu.
Putenbraten
* Gekochter Rindertafelspitz an Meerrettichsoße
Für mich war dieses Gericht gelungen. Das Fleisch war zart, saftig und nicht faserig. Die wiederum milde Soße passte gut dazu.
Tafelspitz
* die Beilagen: Kartoffelgratin, Salzkartoffeln, Kroketten, Spätzle
Das Gratin war ordentlich gemacht und hatte auch eine schöne Kruste. Die Spätzle waren hausgemacht und schmackhaft.
Die Kroketten waren ein Convenience-Produkt. Die Hülle war genau so weich wie das Innere.
Die gekochten Kartoffeln waren relativ hart und wässrig. Sie nahmen dadurch kaum Soßen auf.
* Bunte Gemüseauswahl: Rosenkohl, Blumenkohl, Broccoli, Möhren, Speckbohnen
Nach meiner Einschätzung waren alle Teile TK-Ware (das muss nicht schlimm sein – verlangt aber besondere Mühe, damit keine „Pampe“ entsteht).
Rosenkohl und Möhren waren besonders weich, der Broccoli war auch recht weit gegart. Die Blumekohlröschen waren auch mürbe, hatten aber einen Hauch von Röstaromen und waren leicht gebräunt. Sie waren daher für mich das beste Gemüse.
Die Speckbohnen hatten den besten Zuspruch bei den anderen Gästen und waren schon alle, als ich sie verkosten wollte. Daher nehme ich an, dass sie lecker waren.
Der Blattsalat war frisch und konnte mit zwei Dressings angemacht werden.
Mir hat auch der Selleriesalat geschmeckt; er hieß hier Waldorfsalat. Es war eher ein Fertigprodukt, aber mit frischen Walnüssen verfeinert.
Nachtisch
* Mouse au chocolat, Herrencreme, Weinschaumcreme und Obstsalat
Die Mouse war locker und schmeckt auch nach dunkler Schokolade. Die Herrencreme hatte auch keine Schwächen. Die Weinschaumcreme war eher eine Mouse, hatte aber ordentlich Alkoholaromen. Der Obstsalat bestand hauptsächlich aus Apfel und Ananas, aber auch Erdbeeren und war mit Rum abgeschmeckt.
Getränke
Zur Begrüßung gab Sekt und Orangensaft.
Später konnte jeder selbst seine Getränke aussuchen. Hauptsächlich wurden Bier, Wein, Sprudel, Cola und Kaffee geordert.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Wir waren eingeladen. Daher sind mir die Kosten nicht bekannt.
Fazit
2,5 – ohne Einladung wahrscheinlich nicht wieder. Sollten wir selber dort vorbeikommen, würden wir sicher etwas aus der Karte wählen und dabei hoffen, dass es anders zubereitet wird als das Büffet.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Wir haben uns mit allen Gästen prima unterhalten und über alles Mögliche gesprochen. Der Gastgeber sorgte sehr angenehm für uns alle und somit war das Fest sehr gelungen und ein schöner Tag.