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Seit 2020 hat Kevin Kugel mit Manufaktur und Chocolaterie und Café eine neue Heimat in Sindelfingen gefunden – und zwar in hervorragender 1a-Lage, fast direkt am Marktplatz. Momentan ist drumherum noch Baustelle, aber wo gibt´s das beim aktuellen Bauboom auch nicht? Vor Ort werden handgefertigte Schokoladekreationen, Kaffeespezialitäten, warme Trinkschokoladen, prickelnde alkoholische Getränke und entzückende Törtchen angeboten. Das alles in einem neuen Gebäude an der Böblinger Straße, ebenerdig und barrierefrei erreichbar, sehr stylish fast komplett in edlem Schwarz gehalten, wenn man vom naturfarbenen Boden und wenigen pastellfarbenen Stühlen absieht. Zwei oder drei kostenlose Parkplätze (für 30 Minuten) sind direkt am Haus zu finden, ansonsten reihen sich entlang der Böblinger Straße diverse kostenpflichtige Parkmöglichkeiten. Der Busbahnhof ist aber auch in wenigen Gehminuten zu erreichen.
Am heutigen Donnerstag treffe ich am frühen Nachmittag ein, um im Shop einige Geburtstagsgeschenke zu erwerben und hernach noch einen Kaffee zu trinken. Der Ort ist gut besucht. Angesichts all der handgefertigten Köstlichkeiten und dem sehr freundlichen, respektvollen Service herrscht hier ein fast ehrfürchtiges, andächtiges Gefühl vor. Ein bisschen fühle ich mich wie in Japan, wo man als Kunde auch derartig verwöhnt wird und alles mit fein einstudierten, abgezirkelten Bewegungen choreographiert wird. Nach dem Einkauf gönne ich mir noch einen Cappuccino (4,30 Euro). Zu jedem Heißgetränk kann man sich eine Praline oder eine winzige Schokokreation nach Wahl aussuchen. Ich wähle etwas mit piemontesischer Haselnuss, das von einer graublau glänzenden Umhüllung umschlossen ist. Gereicht wird alles auf einem ovalen Holztablett. Viele Sitzmöglichkeiten gibt es nicht. Zwei oder drei hohe Tische mit Barhockern, eine sehr lange Tafel mit vielen vielfarbigen Stühlen. Durch breite Glaswände kann man direkt dem Werkeln in der Schokomanufaktur zusehen. Achja, und draussen, auf der kleinen Terrasse vor dem Haus, kann man auf niedrigen Steinhockern an einem Steintisch Platz nehmen.
Obwohl ich die Produkte bei Kevin Kugel sehr schätze, schmeckt der Cappuccino heute leider etwas fad. Zwar schön cremig-fluffig, jedoch ohne aromatische Tiefe. Das kann dem Nachklang meines herzhaften Mittagessens geschuldet sein, vielleicht auch der dominanten Haselnuss aus dem Piemont? Meine Begleitung, die eigentlich „nur mal kucken“ wollte, erliegt dann allerdings dem überaus appetitlichen Törtchen-Angebot. Die Kreationen (so um die 5-6 Euro pro Stück) tragen entzückende Namen wie „Paris Brest Haselnuss“ oder „Geräucherte Schokolade Ananas“ und glänzen in allen Farben des Regenbogens. Schließlich landet ein kanariengelbes Törtchen mit Mango und Kokos auf dem Tellerchen. Schon bei der Ahnung des geballten Zuckers wird mir schummerig – aber hübsch anzusehen sind die Teile wirklich. Alle Achtung!
Lange harren wir nicht aus, denn der Besucherandrang ist groß und es gebietet der Anstand, etwas Platz am langen Tisch zu machen. Ich für meinen Teil habe auch ein bisschen mit dem rutschigen Filzkissen auf dem Stuhl zu kämpfen. Zum Abschluss noch ein Abstecher zu den hiesigen Toiletten, die natürlich – wie alles in dieser Location – megaproper ist. Nach so viel Schwarz in den vorderen Räumen erstaunen die zartgrünen Fliesen fast ein bisschen.
Nach jedem Besuch bei Kevin Kugel verlässt man irgendwie glücklich und wertgeschätzt das Haus. Okay, satt wird man hier natürlich nicht. Aber vielleicht bei den Workshops und Verkostungen, die vor Ort auch angeboten werden?