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Vorab:
Mir ist nicht ganz erklärlich, wenn Journalisten oder andere Foodblogger hier in DO im Fahrwasser dieser Personen, in einem neu eröffneten Restaurant eine Pressekonferenz durchführen, sich vom Gastronomen freihalten lassen und dann Texte veröffentlichen, die keineswegs dem Restaurant gut tun, nämlich überwiegend nur mit hohlen Phrasen das Restaurant beschreiben.
So z.B. wird u. a. in diesem Fall auf einen Dorfplatz verwiesen, den es gar nicht gibt, sondern hier kann nur ein Parkplatz vis a vis des Restaurants gemeint sein, der zum REWE, einem Lebensmittelgeschäft gehört. Oder: Es werden Speisen erwähnt, nicht beschrieben, so dass der Gast zwar in das Lokal gelockt werden soll, er aber dennoch nicht weiß, was ihn erwartet. Studierende versammeln sich angeblich zum Weinschoppen am Tresen usw, um mal Tacheles und Witze zu reißen. Hier wird eine Welt suggeriert, die es nicht gibt. Es geht nicht darum, ein Lokal zu „verreißen“, aber auch nicht, um zu „lobhudeln“, sondern dem Gast oder Leser sollte schon die Wahrheit vermittelt werden. Nur das ist seriös.
Aushang vor dem Restaurant
Nun zu unserem Restaurantbesuch:
Das gelb-geklinkerte Gebäude, etwas verwinkelt gebaut, liegt direkt an der Baroper Straße, Parkplätze gibt es in fußläufiger Umgebung und auf den Parkplätzen des Campus Süd. Die Parkplätze auf dem Einkaufscenter REWE können nur mittels Parkkarte kurzfristig genutzt werden, sonst müssen hohe Vertragsstrafengebühren gezahlt werden, da dieser Parkplatz vermietet ist.
Das Restaurant hat einen lauschigen Biergarten, ca. 60 Plätze an Zweier- und Vierertischen unter lauschigen Bäumen. Man betritt das Restaurant über 4 Treppenstufen, an der Vorderfront wurden auch einige Tische und Stühle aufgebaut. Der Restaurantbereich wird von einem großen Thekenbereich dominiert, linker Hand befindet sich ein etwas unübersichtlicher Restaurantraum, der erst über einige Treppenstufen erreicht werden kann. Ebenfalls müssen zum Biergarten einige Treppenstufen erklommen werden. Somit ist dieses Restaurant leider nicht ganz behindertengerecht.
lauschiger Biergarten
lauschiger Biergarten
Biergarten
Biergarten Ansicht
Nun zu unseren Erfahrungen: Zum Eröffnungstag waren wir ganz angetan, obwohl verständlicher Weise der Betrieb noch nicht ganz rund lief, dennoch waren wir durchaus mit Service und Speisen zufrieden.
Allerdings beim jetzigen Besuch im Normalbetrieb nach der Eröffnung nach ca. 5 Wochen hatten wir leider ganz andere Erfahrungen:
Aus der Speisenkarte – die einzeln laminierten Blätter waren sauber auf einem grauen Klemmbrett fixiert – wählten wir:
Als Vorspeise: 1 Tzaziki, (3,00 €) wirklich gut gemacht mit griechischem Joghurt, kleinen Gurkenstückchen und als Topping drei Gurkenscheiben, das Ganze mit etwas Olivenöl am Rand angegossen. Das Tzaziki schmeckt mir sehr gut und würde ich wieder bestellen. Nun ist aber ein Tzaziki keine hohe Kochkunst.
Meine Begleitung wählte Pita (2,50 €). Auf einem Teller wurden 4 Viertel eines Teigfladens serviert, allerdings – oh Schreck – als Topping mit rohen großen Zwiebelstreifen. Auf unsere verwunderte Frage, was das soll, wurde uns entgegnet: „Wir servieren das hier so“!. Nun denn, da es kulinarisch nun wirklich keinen Sinn machte, ließen wir die Pita zurückgehen und erhielten eine neue Portion, diesmal ohne Zwiebel. Das Brot schmeckte rösch und gut.
Die Hauptgerichte: Ich bestellte mir Souvlaki mit Pommes frites, Reis und Salat (13,50 €). Auf einem großen viereckigen Teller wurden 2 Spieße mit den dazugehörenden Beilagen serviert. Als Deko in der Ecke ein Blatt Lollo rosso bedeckt mit einer halben Orangenschale und dazu noch ein Klecks Kräuterbutter. Als Dekoelement wurde noch Paprikapulver auf den Tellerrand gestreut.
Souvlaki
Aber: Das Fleisch übertüncht mit Kräuterbutter, es war zwar noch ein ordentlicher Grillgeschmack vorhanden, aber das Fleisch war in der Qualität nicht überzeugend: Sehr fettig, sehnig, zwar etwas rosa gegrillt, aus einem Nackenstück geschnitten, aber ich hatte den Eindruck, dass dies Fleisch von einer schlechten Qualität, nämlich ein Billigprodukt war. Das Beste auf dem Teller waren die Pommes frites, schön außen kross, innen noch leicht weich, schön hellgelb und dennoch mit festem Biss und gutem Geschmack.
Der Anschnitt des Souvlakis
Der Reis ein einfacher gekochter Reis, durchzogen mit Tomatensud. Nichts Aufregendes.
Als Beilage erhielten wir beide vorab einen kleinen Teller mit frischem Salat, überwiegend Weißkohl und Stangensellerie, einigen Möhrenstückchen, 1 schwarze Olive, 1 eingelegte Peperoni. Eine leichte Olivenöl-Essig-Marinade rundete den Salat ab. Zwar war der Stangensellerie dominant im Geschmack, jedoch keineswegs störend.
Beilagensalat
Meine Begleitung wählte das gegrillte Filet und bat um eine kleinere Portion (kleine Portion = 11,00 €). Hier geht es nicht um das Sparen, sondern meine Begleitung isst nicht viel. Da ja die Service- und Küchenleistungen die gleichen sind, kann der Gast auch nicht mit einem hohen Rabatt rechnen und dies verlangen. Serviert auch hier auf einem großen viereckigen Teller mit den gleichen Beilagen wie oben.
Gegrilltes Filet
Das Filet in Nahaufnahme
Leider hielt auch hier das Filet nicht das, was es versprach. Das Fleisch komplett trocken, da durchgegrillt, flach geklopft, überdeckt mit einer Kräutersoße, auch hier liegt die Vermutung sehr nahe, dass an der Qualität des Fleisches sehr gespart wurde.
Der Anschnitt des Filets
Tja, und dann ein Dilemma mit den Getränken. Auf unsere Frage, ob ein gewünschter Rose (Mylos, 0,2 l 4,70 €)) und ein Weißwein (Mylos, 0,2l 4,70 €)auch trocken seien, erhielten wir die Antwort: Ja, das sind trockene Weine. Leider nein, der Weißwein hat eine große Menge Restsüße, der Rose einigermaßen trinkbar. Und: beide Weine waren warm, ein absolutes No Go. Aber der Service versuchte uns zu überzeugen, dass die Flaschen wohl genügend gekühlt worden seien. Da wir publizierende Restaurantkritiker auf solche unseligen Diskussionen vorbereitet sind, zückte meine Begleitung ein Weinthermometer, hielt es ins Glas und bat den Service, doch das Ergebnis abzulesen: + 14 Grad Celsius! Das verschlug ihm die Sprache, nahm den Wein mit und siehe da, auf einmal hatte der neu servierte Wein wie durch ein Wunder eine angenehme Trinktemperatur von + 6 Grad !. Geht doch! Was soll diese leidige Diskussion? Meint der Service, die Gäste hätten keine Ahnung?
Die gewählte 0,75 l Flasche Mineralwasser Gerolsteiner (4,40 €)kam zwar in einem Weinkühler, dennoch war das Getränk auch leider nicht entsprechend herunter gekühlt.
Fazit:
Für uns war der 2. Besuch leider eine Enttäuschung, einerseits das Desaster mit den Getränken, andererseits die nicht wirklich überzeugende Qualität der Fleischprodukte. Da haben wir schon bessere griechische Küche erlebt, zumal beim ersten Besuch durchaus bessere Qualität bei Speisen und Service geboten wurde.
Meine Bewertung: 2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder,
5- unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)