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Aber, gehen wir es neutral an und schauen einfach einmal.
Sehr positiv: Die Tiefgarage, welche zweistöckig direkt unter der Markthalle liegt. Der geneigte Besucher kommt hier also trockenen Fußes und auf Wunsch mit einem recht großen Aufzug direkt in die Halle. Toiletten sind im Parkhaus vorhanden, auch in der Gastronomie, alles nach neuestem Standard auch für Rollstuhlfahrer. Ein Pluspunkt hierfür.
Das Restaurant selbst ist.... Naja, modern. Ein cleveres Lichtsystem an der hohen Decke, recht gemütliche Stühle und Tische aus Massivholz. Leider sieht man den Platten (Astlöcher...) an, dass da niemand recht Lust auf seine Schreinerarbeit hatte. Egal, wir wollen ja essen, aber in schön ist ein Ambiente doch der Verweildauer zuträglich. Sauber ist alles, die Tische sind auch dezent dekoriert, hierfür gibt es zumindest ein "Naja".
Die Karte ist nicht überladen, für jeden Geschmack (solange dieser in die asiatische Richtung geht) ist etwas dabei. Sushi, Currys, Wok-Gerichte... Die üblichen Verdächtigen eben. Ich wage zu sagen: Thema mit Variation. Nicht mehr, nicht weniger. Warum müssen denn in unserer Stadt die "Asiaten" immer eben "typische Asiaten" sein? Entweder Buffet oder irgendein Gemüsemix mit Soße und Reis. Na danke. Wieder einer, der eine Chance verpasst hat, sich vom Einerlei der Glutamatenritter abzusetzen. Schade. Gerade hier, in dieser neuen Umgebung, wäre die Möglichkeit gewesen, WIRKLICH einmal Speisen zu servieren, die abseits dessen sind, was dem Europäer als "asiatisch" verkauft wird. Auch hierfür also ein "Naja".
Der Blick in die Speisekarte schockiert erst einmal. Ernsthaft? 0,4 Liter Spezi (WIRKLICH Spezi oder ein Ersatzprodukt?) für 3,90 €? Liebe Gastronomen, wir reden hier über ein Glas Wasser mit Zucker, Kohlensäure und ein paar Gramm Aromen. OK, die Miete ist teuer, aber auch die Masse kann es bei Getränken machen. Macht aber nix, ich trinke dann eben ein kleines "Spezi". 0,2 Liter zu 2,20 €. ELF(!) - 11 - Euro für den Liter Industriegetränk? Mal unter uns. Wir sind hier in Franken, nicht in München. Somit bleibt es bei einem Getränk. Hierfür ein "ieeeeeeek!!!".
Wenn man schon einmal vor Ort ist, dann sollte man tapfer sein und probieren, was im Angebot ist.
Vorweg bestellten wir uns die Nr. 88.
Drei Sorten Sushi (ich nehme jetzt einfach einmal die Sammelbezeichnung), insgesamt 16 Stück, anstatt, wie angekündigt drei Sorten á acht Stück. Naja, haben wir auch nicht bemerkt, ist halt so. Der Preis in Höhe von 9,00 Euro ist fair, wir haben uns diese Platte als Vorspeise geteilt. Frisch zubereitet, keine übertriebenen Show-Rollen, geschmacklich gut, wenn auch nicht hammermäßig. Wir waren zufrieden und haben auch so mehr bekommen, als wir gehofft haben. Kein absolutes Highlight, aber weit weg von dem unsäglichen Zeug, welches dank der Discounter das Land überschwemmt. Hierfür ein "Hmmmmm!".
Da der arbeitende Mensch aber nicht von einer handvoll Reis satt wird, haben wir uns auch einen zweiten Gang genehmigt.
Meine Begleiterin wählte "WOK Gemüse - .gebratenes Gemüse mit knuspriger Ente". 10,90 € erscheinen dafür auf der Rechnung.
Das Gemüse kam durchweg knackig auf den Teller, gut essbar, auch die Würzung war gut. Leider aber war keinerlei Soße mit dabei, was die Ente ansich und den Reis im Besonderen recht trocken werden ließ. Der Geschmack war ausgezeichnet, die Portion auch in Ordnung, aber meine Begleitung ließ dann doch einen gehörigen Teil zu meiner Sättigung über den Tisch wandern. Wie auch immer, Wok-Gemüse, speziell in der Kombination mit Ente, kommt uns nicht mehr auf den Tisch. Zumindest nicht im Michido.
Für mich wählte ich ebenfalls Wok-Gemüse, leider ist meine bevorzugte Variante mit Schwein oder Rind nicht möglich. So sollte auch meinen Teller Geflügel zieren, eben Huhn. Nicht die knusprige Version, denn ich hatte die Befürchtung, dass die Panierung im Sud aufweichen würde. Kaum stand der Teller vor mir, waren mir zwei Dinge schlagartig klar:
a) ich werde nicht satt.
b) keine Soße, also wäre auch knusprig möglich gewesen.
Tja.
Der Geschmack war hervorragend, keine Beanstandungen, leichte, aber sehr angenehme Schärfe, die Gemüse einzeln zu erschmecken, wenn nur die Portion eine brauchbare gewesen wäre. Der Champignon und die Sprossen auf dem Teller veranschaulichen gut, welche Ausmaße das Essen hatte. Ein kleine Bemerkung zum Bild: Ich habe die Portion so fotografiert, wie sie mir vor den Bauch gestellt wurde. Die Spuren auf dem Teller waren wohl von der Soße, bevor sie sich kurz darauf in den Reis verkrochen hat. Die Kombination hohe Getränkepreise mit abhanden gekommener Soße und leichter Schärfe setzen mir schon zu. Wir haben am WE für einen Lokalbesuch 90 Euro ausgegeben, vor ein paar Wochen auch einmal 160 Euro. Ohne mit der Wimper zu zucken, alleine deshalb, weil das Essen gut war. Und wir gesättigt, wenn auch nicht vollgefressen. Gerne hätten wir noch einen oder zwei Euro mehr ausgegeben, wäre die Portion angemessen.
Ergo:
35 Euro für zwei nicht gesättigte, durstig das Lokal verlassende Besucher - das hatten wir lange nicht mehr. Die Qualität passt, wenn auch nichts aufregend Neues serviert wird. Feintunig brauchen aber die Getränkepreise und die Portionen. Und wenn es einfach etwas mehr Reis und Soße wird.
P.S.: Eine Rechnung kann ich heute noch nicht vorlegen, aus dem Grund, weil das Lokal noch auf die Kasse wartet. Soll ja schon mal vorkommen, nach ein paar Monaten Vorlaufzeit.