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„Ziegelhütte“ in Edenkoben.
Hier bei GG gelistet aber noch ohne Bewertung war mir das Restaurant bisher nur bei der Durchfahrt durch Edenkoben Richtung Villa Ludwigshöhe und Rietburg aufgefallen, im Hinterkopf immer verbunden mit Touristen und Kaffeefahrtbussen, eventuell auch geschuldet durch die Discounterparkplätze links und auf der anderen Straßenseite.
Das Restaurant Gutshof Ziegelhütte inklusive angeschlossenem Hotel liegt westlich der Staatsstraße und der A65 am Ortseingang zum älteren Teil der Gemeinde Edenkoben. Umgeben von ehemaligen Ronalfelgenwerk und jetzt Tenneco Automotive GmbH, Lidl, SBK - Grossmarkt und KiK stellt sich hier wenig vom erwartetem Feeling eines Restaurants der südlichen Weinstraße ein. Positiv dagegen die Parkplatzsituation, eigene Parkplätze am Haus sind vorhanden und natürlich bieten die Konsumtempel weiter Abstellflächen für das geliebte Vehikel. Den Eingang zur Ziegelhütte betritt man über drei Stufen nach unten, eine gemauerte Rampe für Rollstuhlfahrer oder Kinderwägen ist aber vorhanden. Auch im Lokal geht es, je nach Sitzplatzwunsch, ebenerdig zu was auch den Weg zu den Toiletten mit einschließt.
Betritt man das Restaurant durch den Windfang steht man direkt im eigentlichen Gastraum mit Platz für ca. 50 – 60 Personen, bestuhlt mit Tischen für zwei bis acht Personen, diese aber zum Teil flexibel zusammenstellbar. Rechts vom Gastraum befindet sich nochmals ein größerer, nicht besichtigter Saal, zwei Busladungen Pfalztouristen dürften darin aber locker ihren Platz finden. Linke Hand befindet sich ein kleines, durch offene Raumteiler aus Holz und Schmiedeeisen abgeteiltes erhöhtes Podest mit Zweier- und Vierertischen. Die Einrichtung schwankt zwischen rustikal und altback.... nostalgisch ohne dabei wirklich unangenehm zu wirken. Dunkler Boden im Gastraum, auf der Empore heller (PVC?) Boden in Steinoptik, die Decke abwechselnd in dunklem Holz und weißer Tünchung gehalten, die Wände in einem Mix aus Klinker ( Ziegel ), weißem Anstrich und einer Farb in hellem Bronzeton gehalten. Dazu Tische in dunkler, schwerer Holzoptik, bei uns dann eher ein helles Pseudoholz als Tischplatte und dunkle Holzstühle mit hoher Rückenlehne aus Kunstleder in cremeweiß und schwarz. Eingedeckt sind die meisten Tische mit einem weißen Tischläufer, roten, festen Papierservietten, Besteck und Wein- und Wassergläsern, bei unserem Tisch beschränkte sich das Ganze auf den Tischläufer aber fairerweise muss man sagen wir hatten die Auswahl zwischen beiden Tischvarianten. Sowohl die Wanddekoration wie auch die Deckenleuchten und Übergardinen versprühen den Charme der 80er in der Pfalz, alles in allem aber trotzdem 3*** für das Ambiente, so ist es hier teilweise nunmal noch.
Wir wurden freundlich von einer weiblichen, wie ich vermute hauptverantwortlichen Servicekraft, beim Eintreten empfangen. Uns wurden zwei Tische angeboten, wobei uns einer der beiden Tische wegen der Kinder auf Grund der Spielecke in der Nähe empfohlen wurde. Passt! Nachdem wir platzgenommen hatten wurden uns die Speisekarten in Form eines Tablet gereicht. Vor kurzem hatte ich beim Bericht zum Akoya vom Kollegen marcO74 noch geäußert, dass ich diese Spielerei nicht wirklich brauche, jetzt halte ich diese „Speisekarte“ in einem Pfälzer Gutshof in der Hand. Und ich muss zugeben das diese Variante, mit der man hier übrigens nur lesen aber nicht online bestellen kann, mir doch sehr gut gefallen hat. Eindeutig angenehmer zu lesen als viele Karten mit ihren spiegelnden Plastikeinsteckhüllen. Nicht außer Acht zu lassen auch das mit ein wenig Hilfe, nein, nicht von den Kids, Schwiegermutter damit zu recht kam.
Wir konnten auf unseren Tablets in Ruhe unsere Bestellungen auswählen, zwischendurch einmal die Frage ob wir schon gewählt häten oder noch etwas schauen möchten, dies aber ohne irgendwelchen drängenden Unterton. Bei einer Frage zu einem gewählten Wein wurde der Ausgewählte auf Nachfrage zu den Wünschen an den Wein abgelehnt und eine dann passende Alternative empfohlen. Die beiden Vorspeisen kamen zeitgleich mit den Kindergerichten an den Tisch, O-Ton „Ich hoffe, dass es Ihnen so Recht ist damit die Kinder nicht warten müssen“. Klasse, hier denkt jemand mit. Auch Getränkenachbestellungen und die Bezahlung liefen reibungslos ab, aufmerksam, beratend, mitdenkend und keine aufgesetzte Freundlichkeit. Eigentlich hat alles gepasst, aber es waren für uns zumindest für das Servieren zwei Bedienungen zuständig. Unsere Vorspeisen wurden an unserem Tisch vorbeigetragen, meine Frau wunderte sich noch das dieser Tisch die selben Vorspeisen gewählt hat und diese schon bekommt obwohl dort doch später bestellt wurde. Nun, die selben Vorspeisen wurden nicht bestellt, nur die Maronen-Creme-Suppe blieb dort, die gegrillten Peperoni fanden dann doch den Weg zu uns. Leider bleib, wie wir erst später feststellten, auch das dazugehörige Brot am anderen Tisch. Die fehlende Suppe wurde dann ohne größere Wartezeit gereicht und auf die Frage, ob wir zu den Vorspeisen etwas Brot bekommen könnten erkannte unsere erste Bedienung erstaunt den Fehler und lieferte dieses verbunden mit einer Entschuldigung nach. Ein Fehler seitens des Service? Ja, aber ein verschmerzbarer, jeder fängt einmal an und muss lernen, so etwas kann passieren, für mögliche 4**** reicht es deshalb aber leider nicht, die 3,5*** Sterne sind aber mehr als verdient.
Bestellt wurden als Vorspeisen die Maronen-Creme-Suppe ( € 4,00 ) und die gegrillten Peperoni ( scharf ) in Knoblauchöl gebraten mit frischen Gartenkräutern ( € 6,50 ). Für die Jungs sollten es mal wieder Schnitzel mit Pommes ( bitte ohne Salat ) sein ( € 10,50 ). Schwiegermuter entschied sich für geschnetzelte Hähnchenbrust mit Apfel und Ananas in Currysauce auf Bio - Basmatireis mit Beilagensalt ( € 14,90 / kleine Portion ), meine Frau für einen Flammkuchen mit Schafskäse und Peperoni und ich wählte das Weinstraßenschnitzel mit Bio – Weingelee und Käse überbacken, dazu Pommes und, na klar, Bio–Salat ( € 13,50 ).
Als Getränke wurden ein zwei Gwürztraminer ( 0,2l / € 4,50 ), eine Cola ( 0,25l / € 1,80 ) und ein Engel - Hefeweize ( 0,5l / € 3,90 ) geordert.
Vorab wurden zwei Sorten gutes, dunkles Brot mit Schmalz geliefert, das Brot frisch, der Schmalz lecker. Fotos hiervon gibt es leider keine, Schwiegermuter zieht ihr Brotmesser schneller wie Lucky Luke in den Comics seinen Revolver.
Nach leichter Verzögerung hatten wir beide Vorspeisen auf dem Tisch, das Brot wurde nach einiger Zeit nachgereicht. Die üppigen Peperoni wie angekündigt scharf und auch mit schönen Grillaromen, das Knoblauchöl mit den Kräutern hervorragend, nachdem uns die Baguettebrotscheiben erreichten blieb vom Sud nichts mehr auf dem weßen, ovalen Teler übrig. Die Maronen-Creme-Suppe in einer weißen, ovalen Schüssel serviert, konnte meiner Frau zwar gefallen ohne sie komplet zu überzeugen. Für sie hätte die Suppe etwas weniger dünn sein dürfen, geschmacklich aber in Ordnung. 3,5*** für die beiden Vorspeisen.
to_1833
Die Kinderschnitzel mit Pommes sehe ich eher am unteren Rand was ein Lokal bieten kann. Nein, aus der Friteuse kamen diese nicht aber die Form und der Geschmack erinnerte mich doch arg an TK – Ware. Auch die Pommes kamen etwas arg blass daher, etwas mehr Würze vertragen auch Kinder, da hilft auch die Zitronenscheibe nich mehr viel, 2,5**.
Schwiegermutters Essen lasse ich bei der Bewertung mal außen vor, satt aber nicht wirklich begeistert trifft es wohl am Besten.
Unserer beider Beilagensalt bestand aus grünem, etwas arg strunkigem Salat und frischen, gestifteten Möhren, dazu ein leichtes Dressing mit angenehmer Säure. Okay, aber auch nichts wirklich erwähnenswertes, wohlwollende 3*** wegen dem Dressing.
Mein Weinstraßenschnitzel war für mich eine absolute Enttäuschung, hier hatte ich mir optisch und geschmacklich komplett etwas anderes vorgestellt. Zwei Schnitzel aus der ( optisch ) gleichen TK – Herde wie bei den Kindertellern mit Weingelee bestrichen, schade wenn der wirklich Bio war, und mit simplen Käse unter dem Salamander überba... ne, zum Verlaufen erhitzt worden. Durch den Käse sicherlich sättigend, bei mir zählt aber zuerst der Geschmack und der ging hier völlig ab was auch wiederum für die Pommes auf dem Teller gilt. Das kann man mal in der Küche ausprobieren aber so nicht an den Gast bringen, 1,5*.
Der Flammkuchen meiner Frau wohl das beste Hauptgericht an diesem Abend, dünner Boden, knuspriger Rand, aufgetischt mit Schmand, Peperonistückchen, roten Paprikawürfeln und Schafskäse, simpel aber gut. Für dieses auf dem Holzbrett servierte kann man 3,5*** geben.
Zusammengefasst komme ich beim Essen nicht über 2,5** hinaus, das akzeptable Salatdressing kann nicht eine Gesamtbewertung retten.
Bei der Sauberkeit gab es dagegen nichts, was man als normaler Gast sehen kann, zu bemängeln, die Sanitärraume machten einen tadellosen Eindruck, 4****.
Schwer das PLV zu bewerten wenn es nicht den eigenen Geldbeutel trifft, 86,00 Euro sind jetzt auch nicht wirklich viel Geld für drei Erwachsene und zwei Kinder aber dann sollten außer Service und Sauberkeit auch das Essen Punkten und das war nicht wirklich der Fall, grade noch wohlwollende, nachweihnachtliche 2,5**.
Das Fazit zum Gesamteindruck lautet deshalb:
2 – kaum wieder, wenn Schwiegermutter mal wieder spontan zum Essen einlädt möchte ich dann doch bei der Auswahl beteiligt werden da gibt es andere Alternativen in der Pfalz.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise").