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(Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet). Welch Glück, dass ich noch kurz vor Schluss vorbeikam. Die Öffnungszeiten für 2016 werden noch bekannt gegeben!
Um diese Straußenwirtschaft zu finden, lohnt es sich den Navi einzuschalten. Parkmöglichkeiten finden sich zur Genüge im Hof gegenüber oder an den umliegenden Wohnstraßen. Die Anlage der Hexenstrauße ist sehr einladend gestaltet, mit einem netten, gekiesten Gastgarten, der hübsch und überbordend begrünt ist. Hier sitzt man an warmen Tagen sicherlich sehr gemütlich und romantisch. Auch das Interieur lässt staunen: bei den vielen künstlerisch gestalteten Mosaiken an den Wänden und auf den Toiletten hat offenbar Friedensreich Hundertwasser Pate gestanden. Der Gastraum ist recht groß, nicht allzu gut beheizt und mit teilweise altem Mobiliar aus Eichenholz und Birnbaumholz versehen. Die Tisch-Arrangements sind vor allem für Gruppen und Familien ausgerichtet. Die Besucher sind allerdings bunt gemischt, alle Altersklassen sind vertreten, neben uns saß eine Familie mit zwei kleinen Kindern, die sich am Flammkuchen und den Süßspeisen erfreuten und etwas weiter weg habe ich auch eine alleinstehende Dame gesehen, die sich offensichtlich sehr wohl gefühlt hat.
Man wird am Tisch bedient. Wir hatten zwei weibliche Servicekräfte, von denen eine sehr wortkarg und nicht besonders auskunftsfreudig war. Bei ihr fühlte man sich nicht sehr willkommen. Aber vielleicht war sie einfach nur müde und erschöpft. Die jüngere Servicekraft war dafür flink, gut gelaunt, offen und freundlich. Das Speisenangebot war erstaunlich groß: verschiedene Flammkuchenvariationen mit und ohne Speck, auch einige mir zuvor unbekannte Sorten. Meine Begleitung wählte zum Beispiel einen Flammkuchen mit einer Art rezentem Bergkäse und Birnen. Das schmeckte wirklich großartig! Auch meiner mit würzigem Schafskäse und Blattspinat war ausnehmend gut und so sättigend, dass ich tatsächlich einen Teil davon einpacken musste. Der Flammkuchen ist selbstgemacht und wird auf riesigen Holzbrettchen serviert. Der sehr dünne Teig überzeugte durch krosse Knusprigkeit. Die Wartezeit auf die Speisen war relativ kurz – allerdings muss ich auch gestehen, dass das Lokal am frühen Nachmittag nicht komplett voll war, wie vielleicht zu anderen Zeiten.
Überaus sympathisch finde ich die Möglichkeit der kleinen Weinproben mit vier Weinen (4,80 Euro), die zusammen etwa einen Viertelliter ergeben. So kann man sich einen guten Überblick über die Produktion des Weingutes Bitzenhofer machen und vielleicht auch mal Weinsorten antesten, die man sonst nicht trinken würde. Die Weine stammen aus den Lagen Käsleberg, Vulkanfelsen und Eichberg, wobei Bitzenhofer über ein erstaunlich breites Angebot von Weiss- und Rotweinen, sowie Spirituosen und Sekten verfügt. Allein 16 verschiedene Weine werden über die kleinen Weinproben abgedeckt – also definitiv mehr, als man so nebenbei mal schafft. Muss man halt öfter kommen… Meine Aha-Erlebnisse waren auf jeden Fall: ein fast glasklarer Muskateller, dem man rein optisch so viel aromatischen Geschmack gar nicht zugetraut hätte, sowie ein mächtiger Ruländer, der mir zwar etwas zu süß war, den ich mir aber gut zu einem würzigen Käse vorstellen konnte. Auch der Tresterbrand für 1,80 Euro überzeugte mich, denn er verfügte über durchaus mehr Frucht als ich sonst so von z.B. italienischem Grappa her kenne.
Vom Ambiente und vom Angebot her hat mir die Hexenstrauße sehr gut gefallen und ich finde sie professioneller als manch andere Straußenwirtschaft in der Gegend. Allerdings erwarte ich, dass im Service nur belastbare und offene Menschen arbeiten. Das schien mir hier nicht komplett gegeben zu sein. Trotzdem lohnt es sich, diese Wirtschaft gezielt aufzusuchen. Ich habe mir sagen lassen, dass sie im Frühjahr vor allem für ihre Spargelgerichte bekannt ist (Flammkuchen mit Spargel?)
Noch ein Wort zur Rechnung: die wird hier handschriftlich auf einem farbigen Vordruck eingetragen. Darüber kann man sich auch zuhause noch freuen.