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Vor langer Zeit habe ich einige Jahre in Opladen gewohnt; damals noch Kreisstadt mit eigenem Autokennzeichen. Heute ein Teil von Leverkusen. Aber mit dem Bus von Bergisch Gladbach (immer noch Kreisstadt) relativ gut zu erreichen.
Wir hatten in Leverkusen etwas zu erledigen und beschlossen, vorher in Opladen etwas zu essen.
Das Lokal an der Goethestraße war damals zuerst eine Kneipe und dann wurde es zu einem Balkan-Restaurant umgebaut. Sicher sind es heute nicht mehr die Betreiber von damals; denn es hieß mindestens zwischendurch Balkan-Grill, Mediterran und Croatia.
Aber die Nostalgie zog uns an.
Ambiente
Außen sieht es nicht besonders einladend aus. Innen erinnert es mit seinen Backsteinelementen noch an die ersten jugoslawischen Restaurants der Startzeit. Auch die gemalten Wandbilder in den Nischen kommen noch bekannt vor.
Die Tische und Sitze wurden aber wohl geändert und anders angeordnet. Sie stehen jetzt in langer Reihe zu Vierer- oder Zweiergruppen unterbrochen. Die Bänke an den Wänden passen raum-technisch nicht besonders dazu, weil die Rückenlehnen nicht mit dem Platz am Tisch harmonieren.
Die Tische sind mit weißer Decke und braunem Tischläufer relativ edel eingedeckt. Aber dazu passen die künstlichen Blumen als Dekoration nicht so gut. Die winzigen dünnen Papierservietten erst recht nicht.
Aber das Lokal ist relativ gut besucht, vielleicht liegt das am Mittagstisch. Dieser kostet knapp unter 10 € und beinhaltet eine Suppe, einen Nachtisch und einen Hauptgang.
Sauberkeit
Alles wirkt ordentlich gepflegt.
Sanitär
Hinter einer geschlossenen Türe mit der Aufschrift WC geht es sofort treppab zu den Toilettenanlagen. Diese sind wohl in den letzten 50 Jahren nicht sonderlich geändert worden. Alles ist sauber, aber wirkt nicht besonders ansprechend.
Service
Eine junge Frau und ein junger Mann bedienten die Gäste. Sie machten das ohne große Anstrengung souverän und schnörkellos. Einmal stießen die Beiden mit Ihren Tabletts beim Servieren leicht zusammen und ein leeres Glas ging zu Bruch. Souverän wurde umgehend gesaugt und gewischt und die Panne war ohne lautes Wort behoben.
Die Karte(n)
Es gab eine umfangreiche Karte mit den Abteilungen Steak, Balkan-Küche und gemischte Speisen mediterraner Art, sowie die Mittagskarte von Dienstag bis Samstag.
Die verkosteten Speisen
Obwohl die Mittagsangebote relativ viel Abwechslung von Hackfleisch, Leber, Geflügel und Schwein boten, wählten wir die größte Platte für zwei Personen, damit wir die Breite der Karte probieren konnten: die „Haus- Platte“ (45,90 €).
Und das war wirklich reichlich. Vorweg gab es auch noch die Mittagssuppe und den Salat bevor die Platte serviert wurde.
Bei der Suppe handelte es sich um eine Brokkoli-Suppe. Der Geschmack war nicht unbedingt zu erkennen, aber ich tippe schon auf ein Kohlgemüse. Die Konsistenz war leicht cremig und nicht zu dick. Aber der Geschmack überzeugte mich nicht; ich fand keine Gewürze oder Aromen, die die Flüssigkeit interessant gemacht hätten. Doch sie war warm und mit etwas Petersilie verziert.
Der Salat bestand aus frischen Salatblättern wie Eisberg, Radicchio und Chicorée. Dazu kamen noch Gurke, Tomate, Kräuter und Mais. Das Dressing bestand aus einer weißen Creme. Das war frisch gemacht und schmeckte ordentlich – wobei ich den Mais aus der Dose nicht gebraucht hätte.
Die Platte war dann mit reichlich Fleisch beladen. Das Rindersteak war wirklich gut gemacht: Leichte Röstnoten, innen saftig und sogar nicht durchgebraten, sondern leicht rosa. Es war das beste auf dem Teller. Auch das Schnitzel Wiener Art war recht gelungen: Die Panade war gewellt und kross, das Fleisch war dünn geklopft und angenehm im Biss.
Das Putensteak natur fanden wir jedoch nicht so gut. Es war kaum gewürzt, wenig gebraten und in der Mitte scheinbar nicht ganz durchgebraten.
Die Ćevapčići-Röllchen waren auffällig dünn und lang in unseren Augen. Die Würzung fanden wir in Ordnung, aber innen waren sie sehr trocken und übergart nach unserem Empfinden. Auch die Pleskavica-Fladen waren zu flach und zu trocken für uns.
Die Speckscheiben waren in unseren Augen zu dick geschnitten, die Schwarte war noch am Rand ohne Einschnitte belassen. Dadurch war das Fleisch nicht besonders knusprig und der Rand war weich und gummiartig.
Auch Gemüse war auf der Platte: Blumenkohl und Broccoli, sowie Möhren und Erbsen, zusätzlich noch eine Menge rohe, klein geschnittene Zwiebeln. Die Kohlsorten waren zwar relativ weich, aber gut abgeschmeckt. Erbsen und Möhren waren aber für uns zu weich geraten.
Die Pommes frites waren auf der ganzen Platte unter dem Fleisch vorhanden. Die Menge war so riesig, dass sie sicher auch für vier oder mehr Personen gereicht hätte.
Der Djuvec-Reis war wieder recht gelungen, denn er hatte noch leichten Biss und angenehme Würze.
Dann wurde uns auch noch der Nachtisch vom Tagesgericht angeboten; aber dafür war auf keinen Fall noch Platz im Magen – schließlich waren auf der Platte noch Unmengen an Fritten, etwas Reis und noch Erbsen und Möhren übrig.
Steak und Schnitzel Wiener Art waren sehr ansprechend, das Gemüse war überwiegend recht ansprechend, auch der Reis war überzeugend gemacht. Die anderen Komponenten entsprachen nicht unserem Geschmack.
Getränke
Mineralwasser - Selters medium – 0,75 l – 5,80 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
Der Mittagstisch scheint recht günstig. Die übrigen Preise in der Karte sind durchschnittlich für Balkan-Restaurants. Die Platten haben jedoch schon eine gehobene Kalkulation in meiner Vorstellung – sie sind aber auch gewaltig bestückt.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt; dann aber eher etwas aus der Steak-Abteilung, denn dieses Fleisch war wirklich gut gemacht.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 04.01.2020 – mittags – 2 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm