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Wir haben an einem warmen Juniabend die "Rädlewirtschaft Marte" schrägt gegenüber dem "Gasthof Adler", der bereits in elfter Generation von Familie Marte betrieben wird, besucht. In Rädlewirtschaften ist es wie in rheinischen Brauhäusern; es geht sehr gesellig zu und dazu gehört auch, dass man nicht lange alleine am Tisch bleibt. Zu uns gesellten sich bald zwei Ehepaare aus Friedrichshafen und es gab eine nette Unterhaltung, zu der natürlich letztlich auch der Wein beitrug. Uns wie allen anderen Gästen hat es im Rädle jedenfalls gut gefallen.
Service: Wir fanden unter freiem Himmel, dort allerdings unter grossen Schirmen gut beschützt, Platz (es waren mögliche Wärmegewitter für den Abend angesagt), andere sassen in der umgebauten Scheune und so ab halb sieben füllte sich das Rädle zusehens. Vier Personen im Service am Gast und zwei im Ausschank sowie der Mini-Küche hatten wirklich gut zu tun. Die Getränke sprich Wein und Mineralwasser kamen rasch, war man vom Service erst einmal entdeckt, mit dem Essen hat es dann ein bisschen gedauert, aber auch hier waren die Wartezeiten durchaus erträglich. Vier Sterne.
Ambiente: ein grösserer Hof mit Biergartenbestuhlung und "-betischung" (obwohl Bier hier nicht ausgeschenkt wird) mit grossen Sonnenschirmen, in einer Hofecke eine fast lebensgrosse Statue von Gott Bacchus oder einem seiner Begleiter. Man sitzt hier sehr gemütlich und wer dem Wetter nicht so ganz traut kann in der gut ausgebauten vormaligen Scheune Platz finden. Es geht hier unverfälscht rustikal zu; ich kenne dieses Ambiente von pfälzischen oder fränkischen Strauss- oder Besenwirtschaften gut und mir gefällt es, vor allem wenn es wie hier nicht künstlich und aufgesetzt daherkommt. Vier Sterne.
Sauberkeit: Klinisch rein kann und wird es in einem solchen Etablissement nicht sein; das verlangt man auch nicht. Sauber genügt und das ist es hier. Dreieinhalb Sterne.
Essen und Trinken: Familie Marte schenkt hier Weine aus eigenem Anbau aus; wir haben uns für einen Blanc de Noir (weiß gekelterter Rotwein) entschieden, wobei der halbe Liter für sehr akzeptable EUR 6,00 angeboten wird (Gleiches gilt auf für die anderen Rot- bzw. die Weiss- und Rosé-Weine). Der Viertelliter kostet, man ahnt es sicher schon, EUR 3,00; wer weniger als zumindest ein Viertel bestellen möchte soll (so steht es auf der Karte) gehen und erst wiederkommen wenn er bzw. sie Durst hat. Unser Blanc de Noir hatte eine sehr schöne Lachsfarbe, roch sehr gut und schmeckte äusserst fein herbfruchtig. Ich bin mir sicher, dass uns jeder der hier ausgeschenkten Weine geschmeckt hätte aber schon aus Gründen der Verträglichkeit bleibe ich doch gerne bei einer mir genehmen Sorte. Zum Wein haben wir auch eine Karaffe Wasser (für zwischendurch) geordert.
Die kleine Karte bietet einfache kalte Speisen wie Käse- oder Räucherfischplatte, sauren Preßsack, Schmalzbrot, Wurstsalat und Schweizer Wurstsalat. Familie Marte hat offenbar gute Kontakte zu einem Züchter von Wasserbüffeln an, denn auch Büffelmozarella, Kaminwurzen und Sülze vom Wasserbüffel sowie noch ein oder zwei weitere Büffelprodukte finden sich auf der Karte. Wir entschieden uns für Schweizer Wurstsalat (die Schweiz liegt ja in Sichtweite auf der anderen Seeseite) für EUR 6,00, Schmalzbrot für EUR 2,50 und sauren Preßsack für EUR 5,00; zum Wurstsalat und zum Preßsack wurde dunkles Bauerbrot (das natürlich auch Bestandteil des Schmalzbrots war) gereicht. Alles schmeckte richtig gut, die Portionen waren wirklich auskömmlich sprich gross. Schade, dass es für mich nicht zu gleichen Teilen weissen und roten Preßsack gab sondern ausschliesslich weissen. Dieser "schwamm" dafür in feinem Essigsud und war bedeckt mit dünnen Zwiebelringen; so muss es auch sein. Vier Sterne. Und für Preis-/Leistung vergebe ich abschliessend fünf Sterne.