Gosch
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Beuchaer Straße 2, 74392 Freudental
Restaurant Biergarten Take Away
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GastroGuide-User: Karibiksonne210
Karibiksonne210 hat Gosch in 74392 Freudental bewertet.
vor 10 Jahren
"Den Hype um Gosch verstehe ich nicht, für mich gibts zu den Preisen andere Anlaufstellen"
Verifiziert

Geschrieben am 03.05.2015
Besucht am 08.03.2014
Ende 2013 hat Jürgen Gosch bzw. dessen Schwägerin Bohnenberger eine weitere Filiale in Freudental eröffnet. Das Ehepaar Bohnenberger leitet auch die Gosch-Sylt-Filiale am Rotebühlplatz und in der Lage muss man sich (fast) keine Gedanken über den eingehenden Geldsegen machen.

Eine Filiale in Freudental, und auf dem Land zu eröffnen, dazu gehört schon eine Portion Mut. Freudental ist halb so groß wie der Wiener Zentralfriedhof, aber doppelt so tot. Das Beste an dem Kaff ist der Bus nach Ludwigsburg (dazu gehört Freudental auch).

Der Neubau mit angrenzendem Lager ist schon von weitem zu erkennen. Die Farben rot-weiß dominieren sowohl außen wie auch innen. Auch das Markenzeichen, der rote Hummer, von Gosch-Sylt ist groß auf der Fassade angebracht. Innen finden sich Hummerfiguren in allen Größen an der Decke hängend (Stofffigur?) und an den Wänden. Die beleuchtete Verkaufs- und Servicetheke ist der Hingucker schlechthin, auf modernen Kunstlederpolstern sitzt es sich (noch) bequem, Kissen als Deko oder um sich anzulehnen. Der Service ist in schwarz-weiß gekleidet, das Ehepaar Bohnenberger mit rotem Höschen für ihn und rotem Rock für die Dame. Im Service Ich und sehr um den Gast bemüht. Frau Bohnenberger läßt sich ihre Freundlichkeit und gute Laune dagegen nicht anmerken und Herr Bohnenberger, wäre ich ihm auf der Straße begegnet, hätte ich ihn mit seinem jugendlichen Haarschnitt unter Friseurmeister in Rente eingeordnet. So zaghaft wie er später die Gläser auf den Tisch stellt, so wenig steht ihm der Job als Servicekraft. Später kommen noch ältere (und allem Anschein nach wohlhabendere) Damen, die zu unterhalten und betütteln, da scheint er wieder in seinem Element zu sein. Meine zwei Sterne für den Service ist ein Schnitt aller. Nicht amused waren wir trotz Reservierung über unseren Sitzplatz am Eingang und direkt an der Türe, die zu den Toiletten in UG führt.

Es gibt eine reguläre Speisekarte mit "einfachen" Fischgerichten, die mit den Suppen und Vorspeisen wie z. b. List. Edelfischsuppe zu 7,50 Euro, Scampi vom Grill zu 9,50 Euro oder Krebsfleisch vom Grill mit Asia-Sauce und Baguette zu 9,50 Euro startet. Danach kommen Salate wie z. b. dem Goschsalat (Blattsalate mit gegrillten Scampi und Krebsfleisch) zu 13,50 Euro. Wie überall gibt es auch hier die Klassiker mit Matjes und Bratkartoffeln zu 12,50 Euro, Heringssinfonie zu 12,50 Euro, Gosch's Thainudeln mit Scampi oder Krebsfleisch mit den Zusätzen 3 und 4 zu 13,50 Euro, Liebesteller (Nordseekrabben auf Schwarzbrot oder mit Bratkartoffeln und Spiegelei (18,50 Euro). Vornehm geht es weiter mit den "Perlen des Meeres" wie z. b. Jakobsmuscheln mit Basmatireis und Seegras zu 21,50 Euro, Riesengarnelen und Sauce und Beilage (100 g zu 9,60 Euro) und ebenfalls nach Gewicht geht der Langustenschwanz und die Nordsee-Seezunge (100 g. zu 6,90 Euro) Zur Auswahl an Fischen stehen auch der Rotbarsch, Kabeljau, Zander, Lachs, Seehecht und Seeteufel die man als Filet und vom Grill, serviert mit einer Beilage nach Wahl und Sauce (von 14,50 Euro bis 23,5o Euro) bekommen kann. Die Beilagen können entweder Bratkartoffeln, Kartoffelsalat, Seegras, Nudeln, Basmatireis, Gemüse oder Salat sein. Zwei Tagesessen mit Sylter Heringssinfonie zu 12,50 Euro (auch in der regulären Speisekarte zu finden) und einen Gourmetteller - Meeresfrüchte, Matjes, Krebsfleisch, Scampifleisch, Baguette (ich glaube zu 19,50 Euro) stehen auf dem Tafelanschrieb ziemlich vorne am Eingang und trotzdem sehr versteckt. Wer partout keinen Fisch will, findet zwei Fleischgerichte mit paniertem Schnitzel Wiener Art zu 12,50 Euro und einem Salatteller mit Hähnchenbruststreifen.

Mich hat die Speisekarte enttäuscht, könnte mir jedoch vorstellen, daß in Freudental nicht das Klientel einkehrt, das schnell mal Austern schlürfen mag oder Gelüste auf einen halben Hummer hat.

Ich entscheide mich aus der Speisekarte für den Friesenteller mit Beilagen zu 21,50 Euro. Angekündigt wird er mit zwei Fischfilet, auf meinem Teller waren es dann Drei. Die Scampis waren in angenehmer Anzahl und als Beilage fand ich den Kartoffelsalat passend. Im Eck des Tellers der fast schon obligatorische Klecks Remouladensoße. Leider hate ich nicht gefragt, um welche Fischfilets es sich auf meinem Teller handelte. Es könnte Kabeljau gewesen sein, aber auch eine gute Qualität des Rotbarschs. In Mehl gewendet und dann perfekt ausgebraten, mit Gräten habe ich kein Problem. Wenn ich dann aber noch 8 in einem Filet finde, dann hat die Küche schludrig gearbeitet. Die Scampis habe ich in allerbester Erinnerung. Ich mag es, wenn ich noch ein ganz klein wenig den glasigen Geschmack merke. Der Kartoffelsalat war gut, nicht schmotzig wie ich ihn liebe und auch nicht hausgemacht.

Die WC's sind im Untergeschoss und die türen originell beschriftet mit "Meerjungfrauen"oder "Seebären". Im Sommer sitzt es sich draußen und da besonders in den zwei Strandkörben mit bis zu vier Personen, sehr gemütlich.

Der Fisch war ganz sicher frisch und auch gut. Für mich ist Gosch die bessere Nordsee. Mit besser meine ich die Qualität des Gebotenen. Danach kommt nichts mehr, weder raffiniert zubereitet noch Highlights, einfach Standardteller und hier merkt man spätestens die Systemgastronomie. Daher wird es bei dem einmaligen Besuch bleiben. Für ein sehr gut gekochtes, raffiniertes und wirklich besonderes Fischgericht habe ich andere und viel bessere Alternativen. Fischgerichte für über zwanzig Euro bekomme ich woanders auch und verstehe den Hype um Gosch nicht.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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