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Herr Akram bietet lt. eigener Aussage euro-asiatische und ayurvedische Spezialitäten, wobei die (leider) recht umfangreiche Speisekarte oft wechselt. Bei entsprechender Witterung sitzt man vor dem Eingang, muß dann aber in Kauf nehmen, daß Fußgänger zwischen den Tischen durchlaufen. Bei diesem Winterwetter stellt sich die Frage aber nicht, für uns war ein langer Tisch im ca. 80 Sitzplätze umfassenden Innenraum hergerichtet. Die Einrichtung ist belanglos, große weiße Ikea-Kugel-Deckenlampen, relativ harte Stühle, auf den Bänken Ikea-Kissen, riesige Fenster. Parkplätze rar. (Tagsüber in der Tiefgarage vom Supermarkt nebenan).
Das Restaurant erwartungsgemäß bis auf den letzten Platz gefüllt, drei Servicekräfte hatten gut zu tun. Trotzdem blieben sie freundlich, ließen keine Hektik aufkommen und haben sich 4 Sterne redlich verdient. (Ein halber Stern Abzug, weil ausgerechnet die Suppe des Rahmschnitzelfans vergessen wurde). Auch sollte die Wartezeit im normalen Rahmen bleiben und die Essen gleichzeitig an unseren Tisch kommen, Hut ab vor dieser Küchenleistung.
Ich brauche hier immer etwas länger, bis ich etwas gefunden habe, denn Herr Akram überrascht immer wieder mit neuen Kreationen. Schlußendlich fiel meine Wahl auf eine Thai-Fischsuppe mit Glasnudeln, Gemüsejulienne und Koriander (€ 5,20) und aus purer Neugier bitte einen Ayurvedischen Pfannkuchen von gelben Linsen, gefüllt mit Spinat, Kartoffel Ragout, an Salatgarnitur und Joghurt-Koriander Sauce (€ 12,90). Zu trinken – wie profan – eine Cola light (0,33 l. € 2,70).
Nach den Getränken brachte uns der Service frisches dunkles Brot mit Sonnenblumenkernen und auf schmalen Porzellantellern Tupfen von Chili- und Kräuterbutter sowie Rohkost mit einem Hauch von Zitronengras.
Meine Suppe war fantastisch. Heiß und scharf. Keine Ahnung, welcher Fisch darin herumschwamm, er zerging auf der Zunge, mehr muß er nicht tun. Das Gemüse war noch bißfest und die Glasnudeln eben Glasnudeln. Ich esse gerne Koriander und finde diesen sehr stimmig zu asiatischen Gerichten. Kurzum, mit Abstand die beste Suppe seit langem! - - Der Rahmschnitzelfan saß mit leicht verkniffenem Mund neben mir und trauerte seiner nicht vorhandenen Suppe nach. Nein, ich bin nicht gemein *grins* aber ich konnte nicht umhin, die meine in den höchsten Tönen zu loben.
Der Pfannkuchen glich im ersten Moment einer Pizza Calzone, aber nur bis zum ersten Bissen. Sehr knusprig, die Füllung unglaublich heiß, es dampfte raus wie aus einem Schmelzofen. Der Joghurt-Dip kam in einem separaten Schüsselchen. Die in schmale Streifen geschnittene Salatbeilage fügte sich gut ins Essen ein. Zusammenfassend beurteilt schmeckte der Pfannkuchen exotisch, war kräftig gewürzt (besonders der Spinat) und ein ziemliches Trum, soll heißen, man wird gut satt.
Aber lieber falle ich vom Stuhl und krieche nach Hause, als hier auf das sagenhafte und glücklicherweise bis jetzt noch nie von der Karte gestrichene Mango-Tiramisu (€ 6,90) zu verzichten. Außerdem ist die Fastenzeit vorbei, und schon die alten Römer sagten: Gönn Dir was, wenn Du in Not bist, was hast Du davon, wenn Du erst tot bist.
Dieser italienische Klassiker wird hier aufs beste auf asiatisch gebürstet: ein samtiges Fruchtmus lockert die Sahneschichten auf, und der weiche Löffelbisquit ist nur dezent mit Kaffee beträufelt. Die geschmacksneutralen Erdbeeren werden von Geleekügelchen Marke Erdbeerkaviar bespaßt und schmecken deshalb doch ganz gut.
Nun ist aber Schluß mit lustig, ich esse nicht ein einziges von den Schokoladeneiern, die wir zu der Rechnung dazu bekommen.
Zu den Toiletten muß man drei, vier Stufen hinaufgehen, also leider nicht barrierefrei.
Fazit: Ich bin jedesmal begeistert nach Hause gegangen, so auch heute. Eine gaaanz dicke Empfehlung von mir und eine gute Alternative zum Rahmschnitzel :-)
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