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Das „Il Colosseo“ oder auch die Schwimmbadgaststätte „Zur Queich“ ist die Pizzeria im Freibad oder um es korrekter auszudrücken im Queichtalbad der Verbandsgemeinde Offenbach in Offenbach an der Queich. Laut meiner Freundin war in den Räumlichkeiten früher das Freibadbistro untergebracht, also der kulinarische Freibadgenusstempel für Pommes rot-weiß, Curry- und Bratwurst, Wasser, Cola, Bier oder einfach nur eine Packung „Saures“ für 50 Pfenning, tschuldigung 1 Euro natürlich. Das zumindest am Abend, wenn kein hochsommerlicher Badebetrieb mehr herrscht, genügend Parkplätze vorhanden sind ergibt sich schon aus der Umgebung mit Freibad, Sporthalle und, nun ja, äh Fussballstadion.
Dies war am 30.12 2014 unser dritter Besuch im Il Colosseo ( die Erstkritik auf einem anderen Portal ist nicht mehr einsehbar ), aber unser erster Besuch nach dem Umbau. Das Il Colosseo betritt man nun nicht mehr von der linken Seite einige Treppen hoch über die Terrasse und die kältehereinlassende Schiebetür sondern von der rechte Seite über einen neuangelegten Gehweg durch einen verglasten Vorraum. Durch den neuen Vorraum wird die Kälte im Gegensatz zu früher draußen gehalten, da aber auch hier bauartbedingt einige Stufen zum Gastraum heraufführen leider wohl auch Personen mit Gehbehinderung, zumindest aber Rollstuhlfahrer, es sei denn sie haben kräftige Helfer. Der Gastraum erhielt durch den Umbau nicht nur einen neuen Eingang sondern zusätzlich noch eine Erweiterung um gut 20 Plätze, so dass sich hier mittlerweile sicher Platz für 60 Personen findet. Auch der Austausch der Fensterscheiben weg von der Einfachverglasung zu vernünftigen Fenstern im neuen Anbau schafft mehr Behaglichkeit und Wärme. Warum aber die schwimmbadseitigen Fenster inklusive der Schiebetür zur Terrasse nicht gleichzeitig getauscht wurden weiß wohl nur die Verbandsgemeinde als Verpächter ( wahrscheinlich eher mal wieder nicht ).
Der Innenraum an sich ist nett eingerichtet und nicht so wie man es eventuell von einer ehemaligen Schwimmbadgaststätte erwartet auch wenn die oben erwähnte Schiebetür immer noch vorhanden ist und durch den Farbkontrast des Türrahmens das Ambiente etwas nach unten zieht. Dunkle, bequeme Holzstühle mit senffarbenen Kunstlederpolstern und dunkle Tische mit cremefarbenen Tischläufern auf denen sich Stoffservierten der gleichen Farbe, eine Vase mit zwei Rosen und ein gläserner Kerzenhalter, dazu helle Farben an den Wänden. Blumenbepflanzte halbhohe Raumteiler aus mittelbraunem Holz und 2/3 hohe, helle Raumteiler aus (Plexi-?) Glas sorgen dafür, dass man auch ein wenig Privatsphäre am Tisch hat. Alles in allem aber gute 3***.
Wir hatten reserviert, wurden bei unserem Eintreffen freundlich von einer weiblichen Servicekraft begrüßt und zu unserem Vierertisch gebracht. Die Kerze wurde angezündet und uns die Speisekarten im schwarzen Kunstledereinband gereicht, eine sofortige, überfallartige Frage nach den Getränkewünschen entfiel erfreulicherweise. Der Service war den ganzen Aufenthalt über freundlich und aufmerksam, es wurde nachgefragt ob alles recht sei und noch etwas gewünscht würde, auch der Bezahlvorgang inklusive vernünftiger Quittung ohne besondere Nachfrage unsererseits verlief ohne lange Wartezeit. Hey, wir sind hier nicht in einem Sternelokal, deshalb trotz einem kleinen Fauxpas vom Chef beim Capaccio 4****.
Die Speisekarte enthält die typischen Gerichte einer Pizzeria. Antipasti, Pizza, Pasta, Fleisch und Fischgerichte sowie Desserts ohne jetzt komplett überladen zu sein. Die Weinauswahl besteht aus einigen italienischen und Pfälzer Weinen, sowohl offen als auch als Flaschenweine erhältlich, hier sollte jeder etwas finden können. Dazu werden die aktuellen Tagesangebote auf einer großen Schiefertafel am Tisch präsentiert.
Nachdem wir in Ruhe ausgewählt hatten bestellten wir Buschetta ( € 5,30 ) und Rinder Capaccio ( € 11,90 ) als Vorspeise und eine große Pizza Mafiosa ( € 7,60 ) sowie die Spaghetti Rucola ( € 11,50 ) als Hauptgänge. An Getränken wurden ein großes Pils ( 0,5l / € 3,30 ), eine Apfelsaftschorle ( 0,4l / € 2,90 ) und ein Pinot Grigio ( 0,2l / € 3,90 ) geordert.
Die Getränke kamen zügig, gut eingeschenkt und vernünftig temperiert an unseren Tisch, nur eine kurze Zeit später erreichten uns auch die Vorspeisen.
Die Bruscheta bestand aus vier Scheiben geröstetem Weissbrot mit frischen, angenehm würzig abgeschmeckten Tomatenwürfeln, einer üppigen Portion Rucola und gehobeltem (?) Parmesan darüber, das Ganze mit einem fruchtigem Olivenöl beträufelt. Meine Freundin war zufrieden, 4****. Mein Capaccio ebenfalls eine nicht zu verachtende Portion als Vorspeise, das Fleisch dünn, zart und geschmackvoll. Auch hier wurde vor dem Servieren ein gutschmeckendes Olivenöl zum Beträufeln verwendet. Der Rucola ebenso üppig vorhanden wie bei der Bruscheta und auch die Parmesanstücke hatten nicht nur die gleiche Menge sondern auch die Form wie bei der Vorspeise gegenüber, dazu on Top noch eine Zitronenspirale, nett anzusehen, zum Gebrauch aber eher ungeeignet. Die Frage ob ich mit Pfeffer nachwürzen wollte bzw. müsste erübrigte sich durch den Patrone, der nach dem servieren neben mir Stand und das Ergebnis zweier leichter Umdrehungen der Pfeffermühle auf mein Capaccio niederlies und mit der Pfeffermühle wieder verschwand. Eigentlich möchte ich den Gebrauch der Pfeffermühle lieber selber bestimmen, da es dem Geschmack aber keinen Abbruch tat auch hier 4****.
Die Spaghetti Rucola waren al dente gekocht und badeten in einer fruchtigen, leicht würzigen Tomatensauce. Das alles dekoriert mit etwas rohem Schinken, Parmesanstreifen und Rucola, der hier aber a) etwas sparsamer verwendet wurde als bei den Vorspeisen und nur auf dem schnell gemachten Bild noch halbwegs gut aussah. Die Wärme der Nudeln war für den Rucola einfach zu viel. Dem Kommentar nach war es in Ordnung aber auch nicht überragend und 3*** wert. Meine Pizza Mafiosa gut belegt mit Salami, Schinken, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und Käse, der Boden angenehm dünn und aromatisch, zur Mitte hin etwas weicher aber noch in Ordnung, das dezent verteilte Tomatensugo ausreichend gewürzt. Etwas mehr „Power“ könnte die Mafiosa für mich aber haben. Auch hier 3*** für die Pizza. Beim Durchschnitt ergibt die 3 ½ *** was mittlerweile zum Glück auch möglich ist.
An der Sauberkeit im Gastraum gab es nichts zu bemängeln. Die Sanitäranlagen wurden nicht besucht, liegen meines Wissens nach aber immer noch außerhalb eine Etage tiefer und sind gleichzeitig eine der Sanitäranlagen des Freibades, haben also den typischen Schwimmbadcharme, waren aber bei den vorherigen Besuchen sauber. Deshalb bewerte ich für diesen Besuch nur die Sauberkeit im Gastraum und vergebe 4****.
Fazit: Ein vernünftiger Italiener mit nettem Ambiente im Gastraum und gutem PLV. Die Gerichte sind keine Riesenportionen aber ausreichend, dafür von akzeptabler, handwerklicher Qualität.
Fazit zum Gesamteindruck:
3 – wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise").