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Aber wo?
Ich schätze die Empfehlungen von Helmut Gote; aber sein Buch stammt noch von 2013 und was stimmt da noch?
Seine Empfehlung für das Rheinufer: „Glashaus“ im Hyatt. Dort soll es das beste Panorama auf die Altstadt von Köln geben – und auch gutes Essen. Aber der damalige Chefkoch ist jedenfalls schon nicht mehr am Herd.
Hotel - außen
Der Nachfolger von Herrn Gote als Restauranttester beim Kölner Stadtanzeiger ist Carsten Henn. Er war erst im Januar 2016 abends vor Ort: Sein Fazit ist teilweise niederschmetternd – „Schöner geht Panorama in Köln nicht. Da guckt man dann nicht so oft auf den Teller.“ Eigentlich hat ihm nur das Dessert gefallen.
Ich habe einfach grundsätzliche Bedenken bei Restaurants in großen Hotels: Es gibt viele Beispiele mit Sterneküche, aber noch mehr mit mittelmäßigen Einrichtungen. Viele Gäste tagen dort und essen dann auch einfach im gleichen Haus. Das fordert eine Küche nicht unbedingt besonders heraus.
Das Hyatt hat sein damals bestes Restaurant (Graugans) schon 2009 wegen zu geringem Zuspruch geschlossen. Das „Glashaus“ soll aber die Lücke schließen und die Gäste ähnlich erfreuen.
Beim Lunch stehen aber auch andere Gerichte als abends auf der Karte. Es gibt eine Mittagskarte unter anderem auch Sushi (das ist alles gut auf der Homepage erklärt).
Der Schlemmeratlas vergibt ans Restaurant immerhin 2,5 Kochlöffel. Mal sehen, welchen Eindruck ich erhalte.
Dom, Brücke
Ich reserviere mir telefonisch einen Platz und werde dann sehen, wie es läuft. Hoffentlich ist das Wetter gut, dann stimmt auf jeden Fall das Panorama (denn das wird überall gelobt).
Ambiente
Leider gab es Regen an diesem Tag und der Rhein und die Altstadt wirkten grau und düster. Aber dafür kann das Hotel nichts. Der Blick ist schon ansprechend.
Die Tische und Stühle sind schwarz und das sieht edel aus. Auf dem Tisch liegt ein grauer Läufer, auch gut gewählt. Die dicken undurchsichtigen Elemente, die das Glas halten, unterbrechen den Blick auf das Panorama für mich etwas. Die unechten Pflanzen als Dekoration finde ich etwas unpassend, aber farblich passen sie gut zum Bild.
Gastraum
Da der Raum offen zum Rest des Hotels ist, kommen Düfte aus der Küche oder dem Büffet der Gäste, die hier wohl in großer Zahl tagen, ins Restaurant.
Sauberkeit
Das Haus wirkte auf mich grundsätzlich gut gepflegt. Aber für mich gab es leichte Abstriche, weil das Besteck nicht richtig sauber auf mich wirkte (Wasserflecken) und an einem Löffel war noch ein kleiner „grüner“ Rest (keiner Kräuterstängel). Der Service ersetzte natürlich das Teil.
Sanitär
Die freundliche Kellnerin führte mich zum Toiletten-Bereich, weil er etwas abseits vom Restaurant-Komplex lag. Hinter der Türe befand sich ein geräumiges Areal. Aber alles recht einfach in der Einrichtung für mich, aber zweckmäßig und sauber. Da hier wohl auch alle Tagesgäste und Seminarbesucher hin gehen, war der Waschtischbereich aber nicht gut gewartet.
Waschraum
Die Papierhandtücher lagen überall herum und die beiden Behälter quollen über.
Service
Hier arbeiten mehrere junge Damen und Herren. Alle freundlich und hilfsbereit. Mir wurde der Mantel abgenommen und versorgt. Dann wurde ich zum Tisch gebracht – ich hatte einen guten Blick zum Dom. Für die Wartezeit wurde mir eine Zeitschrift angeboten. Die Gerichte wurden zügig serviert. Meine Wünsche wurden erfragt und sofort erfüllt. Auch Getränke wurden nicht vergessen. Da blieben keine Wünsche offen.
Die Karte(n)
Lunch und Tageskarte; Abendkarte, Sushi, Weinkarte
Die verkosteten Speisen
Ich wähle das Menü in drei Gängen:
BUSINESS LUNCH 11.30 bis 14.30 Uhr
(2 GÄNGE PRO PERSON € 27,00 und 3 GÄNGE PRO PERSON € 33,00)
Aus den vier Vorspeisen wählte ich:
SUSHI STARTER: NIGIRI, MAKI, INSIDE OUT ROLL
Ich bin jetzt (noch) nicht der ausgewiesene Kenner. Es war für mich in Ordnung aber nicht überragend im Geschmack. Die Maki waren mit Fisch (ich denke Lachs und Thun) gefüllt. Die Nigiri waren ebenfalls mit Lachs und Thun zubereitet. Die Inside out Rolls waren mit verschiedenen Gemüsen gemacht und auf zwei Arten hergestellt. Ich habe einmal gelesen, dass der Koch die Röllchen schon etwas würzt und kaum noch Sojasoße braucht. Das kam mir heute nicht so vor.
Sushi
Auch Brot wurde gereicht. Es die Auswahl bestand aus drei Sorten und die Scheiben waren erwärmt; doch etwas trocken. Dazu gab es ein Röllchen leicht gesalzene Butter (noch gut gekühlt und nicht streichfähig) und Olivenöl. Gerne habe ich davon einige Stücke verspeist.
Aus den vier Hauptgängen nahm ich:
FILET „MIGNON“, ANNABELLE KARTOFFELSTAMPF, ROTE BETE TÜRMCHEN, THYMIANJUS
Der Teller sah ganz lecker aus und erfüllte auch dann meine Erwartungen. Das Fleisch war perfekt gegrillt. Die drei dünnen Scheibchen waren sogar noch rosa in der Mitte. Das muss ich schon loben. Der Geschmack wurde mit einigen Salzkristallen ansprechend abgerundet. Auch der Kartoffelstampf war gut mit Butter und Kräutern hergestellt und erfreute meinen Gaumen.
Rote Bete, Stampf, Filet
Die Sauce hatte eine passende Konsistenz und mundete zum Fleisch recht gut. Leider erzeuge sie mir später (auf der Messe) relativ großen Durst im Mund- und Gaumenbereich. Aber am Tisch war sie genau richtig als Begleiter. Die Rote-Bete-Stücke waren in Ordnung (nicht weich, aber wenig aromatisch).
Bei der Nachspeise (drei Süßspeisen und einmal Käse) habe ich mich für
KOKOSCRÈME BRÛLÉE, MANGOKOMPOTT, SCHOKOLADENEIS entschieden.
Eis und Mango
Die Creme Brulee war gut zubereitet und die Kruste war schön kross. In dem anderen Gefäß teilten sich das Eis und das Kompott ihren Platz. Das Schokoladen-Eis hatte innen kleine Knusperstückchen, die das Gericht für mich aufwerteten. Das Kompott war Kompott; also in Ordnung, konnte bei mir aber nicht punkten.
Getränke
Die offenen Weine fangen bei 8,00 Euro pro Glas an.
Da fiel meine Wahl spontan auf Kölsch (Sion Kölsch in 0,2 l – 2,80 €; das nehmen in Köln auch mache Gaststätten). Das Bier war gut gezapft und erfrischte mich angenehm.
Sion Kölsch, Brot, Öl, Sojasoße
Der Espresso (Macchiato – 3,50 €) hatte leichte Röstaromen und war nicht besonders intensiv im Geschmack (ich mag es etwas mehr) – aber durchaus in Ordnung.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Für drei Gänge war der Preis angemessen. Bier und Kaffee sind auch nicht zu teuer. Auf Wein habe ich verzichtet.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 19.02.2016 – Lunch – eine Person