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„Mal was anderes“ verspricht die Homepage – und liegt schon ganz gut mit diesem Charakteristikum. Die Speisekarte beginnt schon recht sympathisch mit „Kleinigkeiten – Little things“. Einfach „nur“ Oliven, eine kleine Käseauswahl oder hausgemachte Kartoffelchips mit Dip ordern zu können, gefällt mir ganz gut. Passt hervorragend zum Wein oder zum Bier. Auch die restliche Karte überzeugt durch ungewöhnliche, kreative Speisen, die zudem noch optisch sehr ansprechend präsentiert werden. Spontan ansprechen würde mich zum Beispiel der Bagel De Luxe mit Frischkäse, Lachs, Meerrettich, Zwiebeln und Rucola (12,90 Euro), lauwarmer Ziegenkäse im Speckmantel, mit Carpaccio von der roten Beete, Nüssen, Birne und Pesto (13,90 Euro) oder Süsskartoffeln aus dem Ofen mit Gemüse und roter Currysauce (11,50 Euro).
Schliesslich wähle ich eine Grossstadt Bowl (10,90 Euro), obwohl mich der ganze aktuelle Bowl-Trend ein bisschen kirre macht. Aber bei der derzeitigen Hitze eine gute Wahl. Auf einer tiefen Schale sind formschön angerichtet: Kidneybohnen, Mais, Kichererbsen, Rotkohl, Tomaten und Gurken. In der Mitte ein kleines Schüsselchen mit Dressing. Mein Gegenüber wählt den Salat Paris (immerhin eine Grossstadt) für 12,90 Euro – ein hübsches Arrangement, das hauptsächlich aus aufgeschichteten lauwarmen Ziegenkäse-Apfeltürmchen besteht, umgeben von einem bunten Salat mit Kernen und Nüssen. Klingt alles irgendwie gesund, ist jedoch schmackhaft, herzhaft, gut sättigend. Als am Nebentisch eine Dame tatsächlich einen Kuchen zu ordern wagt, kuckt der Service ein bisschen entsetzt und konsterniert. Das scheint in diesem Cafe doch nicht so das Highlight zu sein…
Apropos Service: der entspricht nicht so recht der auf der Homepage verkündeten Maxime „unkompliziert, kompetent und schnell“. Am heutigen Tag wirkt er eher unambitioniert, humorlos und steif. Vielleicht ist auch einfach zu viel los – und das bei zu hohen Temperaturen. Allerdings scheint man in der Küche recht flink ans Werk zu gehen, denn die Speisen werden überraschend rasch serviert. Da Kartenzahlung prinzipiell nicht akzeptiert wird, muss ich mühsam mein letztes Bargeld zusammenkratzen.
Positiv anzumerken sind noch die durchgehenden Öffnungszeiten von 11:30 bis 22:00 Uhr, auch wenn sich hier, wie fast allerorten, zwei Ruhetage pro Woche eingebürgert haben: Montag und Dienstag. So kollidieren wir am frühen Nachmittag glücklicherweise nicht mit der Mittagspause und etwaigen Schliessungszeiten. Dass wir am helllichten Tage schon ein Teelicht mit sperriger Ummantelung auf dem kleinen Tischchen haben, ist überflüssig. Wir brauchen den Platz zum Hantieren und für unsere Getränke. Egal. Ich bin auf jeden Fall sehr angetan vom sonstigen Grossstadt-Ambiente und werde bei meinem nächsten Lindau-Besuch mit Sicherheit wiederkehren. Dann aber lieber draussen vor der Türe sitzen und die mediterranen Temperaturen geniessen.