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GastroGuide-User: Hanseat1957
Hanseat1957 hat Der Kretaner in 14169 Berlin bewertet.
vor 10 Jahren
"Großzügiges und stilvolles griechisches Restaurant mit schmackhafter Küche"

Geschrieben am 31.01.2015 | Aktualisiert am 03.03.2016
Besucht am 17.02.2014
Zeche: 30 €

Allgemein:

Wieder in Berlin, wieder ein Grieche und wieder sehr zufrieden!

Die bislang sehr guten Erfahrungen mit den ausgewählten Griechen setzten sich mit dem Restaurant „Der Kretaner“ fort Hier weitere bessere "Griechenerfahrungen" in Berlin: Taverne Athene,  Berkis, Restaurant Z, Elena, Estiatorion Jevssis, Nemesis, Pratirio, Ousies. Nobel, mit griechischen Restanklängen das Cassambalis. Teuer Dimokritos, mittelmäßig das Ypsilon.
 
Der Kretaner ist im gutbürgerlichen Zehlendorf direkt gegenüber von der U-Bahnhaltestelle Onkel Toms Hütte in einer alten Villa im Bauhausstil beheimatet. Das große Restaurant ist in mehrere Räumlichkeiten unterteilt, die sich über die ganze Straßenfront ziehen  und macht insgesamt einen sehr geräumigen und gediegenen Eindruck. Die Bilder auf der Internetseite belegen dies gut (http://www.derkretaner.de/#).
Es erwartet einen also kein „Blau-weiß-Grieche“, aber Abgehobenes, zu Ambitioniertes muss auch nicht befürchtet werden.

Insgesamt haben die griechischen Wirtsleute ein Lokal geschaffen, in dem man sehr gut speisen kann und das eine Atmosphäre ausstrahlt, die zum Verweilen einlädt. Das passt sicherlich gut für Zehlendorf. Am besuchten Montagabend traf ich nur wenige Einzelesser (die es sich wie ich gut gehen ließen) und ältere Paare an.
Im Sommer wartet eine gut vom Trottoir abgeschirmte großzügige Terrasse auf die Freiluftgäste.

Ich kann Den Kretaner in Zehlendorf nur empfehlen und gebe für das Preis-Leistungs-Verhältnis vier Sterne.

Service:

Als ich einkehrte, waren nur wenige Tische besetzt. Im Service erlebte ich eine weibliche Kraft hinter dem Tresen und zwei männliche Bediener; alle in einheitlichem schwarzen Dress.

Ich nahm meinen Kellner mit höflich-freundlicher Ansprache wahr. Die Getränke kamen angesichts der geringen Besetzung des Restaurants natürlich schnell auf den Tisch. Die Speisen aber lobenswerter Weise in sehr akzeptablen Zeitabständen und nicht nach dem Motto „die Küche hat Zeit und was weg ist, ist weg“.

Die Getränkepreise für Zehlendorf und das Ambiente sicher im üblichen Rahmen: 0,3 l Pils 2,50 €, 0,75 l Wasser 5,30 € und der Weißwein 0,2 l beginnt bei 3,90 €.

Ich war mit dem Service und den Getränken recht zufrieden. Der Retsina hätte etwas kälter sein dürfen und einen Ouzo aufs Haus bekam ich nicht (stattdessen die unten zu berichtende Nachspeise).
Also gebe ich summa summarum vier Sterne.

Essen:

Die Karte kann auf der Internetseite eingesehen werden. Neben erwartbaren Klassikern gibt es noch eine Wochenkarte mit Gerichten etwas abseits der Griechenstandards.

Sehr lobenswert der gute Schafskäse, auf dem etliche Vorspeisen beruhen; lobenswert, weil ich nun schone mehrere schafskäselose Griechen erleiden musste (die nur „Kuhfeta“  anbieten).

Vorab ein paar warme Scheiben Standardciabatta, wie man es zum Aufbacken kennt und ein Schälchen mit Kräuterbutter, nichts Bewegendes, aber zum Zeitvertreib und ein erstes Kauen gut.

Ich nahm dann das Taramas zu 4,90 €. Gut beschrieben auf der Karte  mit den Zutaten weißer Fischrogen, Kartoffelpüree und Olivenöl. Eine eher kleine, aber sehr geschmacksintensive Portion, die ich im oberen Viertel meiner Taramashitliste ansiedeln möchte.

Dann Mixed Grill mit Gyros, Souvlaki und Hacksteak mit Bauernpommes und Tzatziki für 13,90 €. Kein Fleischberg, aber sorgfältig gegrillte und kräftig gewürzte Fleischteile. Insbesondere das Hacksteak hatte es mir angetan, aber auch das Souvlaki gut zart. Bemerkenswert die großen Bauernpommes mit geriebenem Schafskäse und Oregano. Eine gute Idee, einem Standard wie Pommes eine eigene Note zu verleihen. Der Beilagensalat mit Rucola und etwas Blattsalaten und einem Balsamicodressing war in Ordnung.

Für das Essen gerne vier Sterne.

Die Portionsgrößen sind beim Kretaner überschaubar, so dass eine Vorspeise für gute Esser schon vonnöten ist, um gesättigt von dannen zu ziehen.

Dann ungeordert ein Glas mit Joghurt, einem Stich Honig, etwas Zimt und ein paar Fruchtstücken. Eine nette Geste der Küche, aber ich hätte einen Ouzo  vorgezogen; da hätte ich mir eine Auswahl gewünscht.

Auf dem Tisch leider nur simple Salz- und Pfefferstreuer; eine Pfeffermühle wurde mir auf meine Bitte hin gebracht.

Ambiente:

Das Restaurant hat mehrere Räume, die dezent unterschiedlich gestaltet sind. Kommt man rein, steht man praktisch vor dem großen Tresen mit viel dunklem Holz; die Holzfarbe setzt sich bei den Fenstern und Stühlen fort. Die Tische mit doppelter Tischwäsche versehen und alles steht auf einem organgefarbenem Fliesenboden. Die Wände teils mit Natursteinimitat, ansonsten in warmer Farbe gehalten und Schwarz-weiß-Fotografien als Dekoration. Alles sehr hoch, wie halt üblich in der Weimarer Zeit.

Die Tische ausreichend dimensioniert und die Laufwege sind sehr großzügig bemessen. Die Toiletten auch sehr großzügig und ansehnlich, aber im Keller.

Griechische Syrtaki- und Schlagermusik dringt ans Ohr, ohne zu stören.
 
Sauberkeit:

Das Restaurant macht einen sehr gepflegten Eindruck.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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