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Wir waren für ein Wochenende in Esslingen am Neckar zu Gast. Nach einem Bummel durch die wunderschöne Altstadt kehrten wir zu sechst im „Palmschen Bau“ ein. In erster Linie war es das sehr gepflegt wirkende historische Renaissancegebäude und die vielversprechende Speisekarte, die uns in das Restaurant lockten. Die Gaststube ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, das Ambiente ist urig, warm und anheimelnd. Man fühlt sich direkt wohl.
Soviel schon mal vorab: das war das einzig Positive, was es zu berichten gibt. Hätte ich vorher die Rezensionen bei „ restaurantkritik.de“ überflogen, hätte ich sicher einen Bogen um das Restaurant gemacht. Was mich sofort etwas stutzig machte, war, dass für einen Freitagabend erstaunlich wenig los war, außer uns waren nämlich nur 4 weitere Gäste da.
Auf der Homepage heißt es u.a. vielversprechend, dass „….ein Besuch zum unvergesslichen Erlebnis wird“. Stimmt…. Das bleibt ein unvergessliches Erlebnis, das wir aber sicherlich nicht wiederholen werden.
Service:
Es war eine recht junge weibliche Bedienung im Einsatz. Wir wurden freundlich begrüßt, sie war auch flott mit den Getränken, doch nachdem das Essen nach angenehmer Wartezeit auf dem Tisch stand, ließ ihre Aufmerksamkeit stark nach. Für eine erste Reklamation – ein Salat wurde mit Sahne-Dressing statt Balsamico- Vinaigrette serviert – musste ich zum Tresen laufen, um auf uns aufmerksam zu machen.2,5 Sterne
Essen:
Neben einer üppigen Speisekarte mit traditioneller schwäbischer Brauhausküche gibt es auch noch eine separate Steakkarte, diese entdeckten wir eher zufällig auf dem Tisch. Ausgehändigt wurde uns lediglich die „normale“ Karte, die Steakkarte reichten wir dann umher.
Wir hatten
Paniertes Schweineschnitzel mit bunter Salatplatte zu 14,50€, Pfeffersoße extra
Schwäbischer Rostbraten vom Angusrind mit Röstzwiebeln, 1/2 Maultäschle, hausgemachte Eierspätzle und Filderkraut zu 19,60€
Saftige Schweinshaxe an deftiger Schwarzbiersoße mit Sauerkraut und hausgemachten Hefeknödeln zu 13,90€
Rumpsteak vom Angus Beef 180gr zu 18,90€ mit Kräuterbutter, Pommes extra nochmal 4,90€ und kleiner Salatteller zu 3,90€ - in Summe 27,70€ !!!
Ich hatte den schwäbischen Sauerbraten mit hausgemachten Butterspätzle und Kartoffelsalat zu 15,90€
Bewertung im Einzelnen:
Alle Gerichte waren nicht sonderlich schön und kreativ angerichtet.
Laut Auskunft meiner Begleiter war die Haxe soweit in Ordnung, die Hefeknödel etwas staubig trocken, die Schwarzbiersoße nur schwach gewürzt. 3 Sterne
Das Rumpsteak war wie bestellt medium, von akzeptabler Qualität, fein gemasert und zart, der Beilagensalat war knackig frisch und fein abgeschmeckt mit Balsamico-Vinaigrette. Das wären gute 3 Sterne gewesen, aber runtergezogen wurde das ganze durch die Pommes, die wohl in nicht richtig heißem Fett frittiert von schwammig weicher Konsistenz waren. 2,5 Sterne gesamt
Der Rostbraten war soweit in Ordnung, nur leider durch und nicht wie bestellt medium gebraten. 3 Sterne.
Das Schnitzel war in eine fade Panade gehüllt, zu dünn geklopft und noch dazu trocken. Die zusätzlich dazu georderte Pfeffersoße war untrüglich eine Kreation aus der „Fix-gerührt“ Packung. 1,5 Sterne
Total daneben war mein Sauerbraten. Drei ca 0,5cm dünne Scheiben, zäh, trocken und faserig schmeckten wie 3 mal aufgewärmt. Die Soße fad, die Spätzle verkocht, der schwäbische Kartoffelsalat eine kaum gewürzte Masse aus feingeraspelten Kartoffeln und Fertigdressing. 1 Stern
Wir haben uns beschwert und bekamen einen Schnaps auf’s Haus. In einigen Rezensionen bei "Restaurantkritik.de" habe ich gelesen, dass andere Restaurantkritikern auch ein Wiedergutmachungsschnaps angeboten wurde. Vielleicht ist das einfacher als die Küchencrew auszuwechseln.
Fazit: schlechte Küche zu überhöhten Preisen in schönem Ambiente. Den „Palmschen Bau“ kann ich nicht weiterempfehlen.