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Nach dem eher durchwachsenen Erlebnis vergangene Woche sollte die Wahl zwar wieder etwas ansprechender und verlässlicher sein aber wenn hier auf GG nichts steht, dann bleibt es eben wohl doch gänzlich uns selbst überlassen mit wie viel Risiko wir in den gastronomischen Infight gehen.
Da wir aber zuvor den Gegner studiert hatten, zumindest die Homepage sieht sehr ansprechend aus, sollte sich Letzteres in überschaubaren Grenzen halten.
Also dann:
In der linken Ecke:
AaaandiHa nebst GöGaaaaa
In der Rechten Ecke:
La Fontanaaaaaa
Das La Fontana liegt zwar mitten in Endersbach, aber dann doch in einer ruhigen Ecke mit viel Grün drumrum.
Selbst in einem modernen und mit viel Glas versehenen, sehr ansehnlichem Bau beheimatet lädt auch eine großzügige und sonnenbeschirmte Terrasse zum Bleiben ein. Gefiel mir sehr gut und machte einen ansprechenden Eindruck.
Die Terrasse war schon halb besetzt, was wir erstmal als gutes Zeichen deuteten. Später erstreckte sich uns auch ein Halbsatz, der beim Reservieren fiel: „Das bekommen wir noch hin“. Ja später war draußen alles besetzt und die ersten Neuankömmlinge mussten schon nach Drinnen komplimentiert werden als wir noch nicht mal die Hauptspeisen hatten.
Aufgemuntert durch den guten Besuch wagten wir uns in den Ring.
Am Eingang empfing uns eine der (vermutlich) insgesamt 4 Servicekräfte. Alle einheitlich schwarz/weiß gekleidet und freundlich. Ja nett waren sie auch. Selbst der anfänglich etwas reserviert wirkende ältere Herr wurde nach ein paar Sätzen schnell warm und umgänglich.
Kurzer Blick in’s Buch und wir wurden von einer weiteren Servicekraft an unseren Tisch geleitet. Die Karten kamen alsbald und es wurde uns Zeit gelassen das Angebot zu studieren.
Ja, die Karten, schwarze gebundene „Bücher“ mit hochwertigen Seiten, machten einen guten Eindruck.
Der Umfang und erstreckte sich zwar auf die üblichen Klassiker, nicht ohne jedoch so manch spannende Variation zu entbehren. Auch frischer Fisch wird feil geboten.
Ein großzügiger Auszug aus der Speisekarte ist auch auf der Homepage einzusehen.
Eine Weinkarte gab es extra und ein Blick in diese vermittelte schnell, dass hier ein entsprechendes Niveau angestrebt wird. Von den Weinen und Spirituosen waren die Flaschen abgebildet und eine entsprechender Hilfstext bez. Geschmack stand darunter.
Mit Reichung der Getränke wurde auch eine Tagesspezialität offeriert:
Involtini mit Mafaldine (meine ich zumindest)
Das Interesse war geweckt und bei nächster Gelegenheit wurde verschämt nach dem Preis gefragt.
Im Nahkampf war dies natürlich eine offene Flanke welche geschickt gekontert wurde: 16,90
Wir wurden schwach. D.h. meine liebe Frau.
Für mich sollte es mal wieder eine Pizza sein und ich entschied mich für
Pizza Speziale (8,90) mit Schinken, Salami und frischen Champignons
Zuvor sollte es noch für uns gemeinsam ein
Insalata Tonno (8,90), Blattsalate mit Thunfisch, Zwiebeln und Oliven
sein.
Vor dem Salat wurde zusätzliches Besteck eingedeckt, welches den entsprechenden Speisen zuzuordnen war. So z.B. ein scharfes Messer für die Pizza.
Zusätzlich zwei Extrateller in ansprechender rechteckiger Form (zu sehen auf dem Salat-Bild)
Der Salat kam ansprechend daher und schmeckte auch ganz gut. Etwas leicht das Dressing wurde es noch durch kurz zuvor bereitgestellten Balsamicoessig und durch leichten Gebrauch der Salz- und Pfeffermühle perfektioniert. So schmeckte der Salat letztlich richtig gut.
Interessant war, dass der Koch wohl mit Zaubertinte auf dem Rand unterschrieben hatte. Auf Nachfrage entpuppte es sich als weiße Balsamicocreme, die doch so gänzlich anders schmeckte als deren dunkler Pendant.
Die dazu gelieferten Pizzabrötchen waren zwar leider schon ausgekühlt aber dennoch schmackhaft und angenehm luftig. Eine leichte Spur mehr Würze hätte ich dem Teig noch zugestanden.
Die Pizza erreichte in spreicheltreibender Optik den Tisch.
Ordentlicher und auch quantitativ guter Belag. Der Boden dünn, fest aber nicht hart und ein außen knuspriger, dennoch luftiger Rand ließen den See im Munde nicht zur Ruhe kommen. Geschmacklich konnte der Belag überzeigen. Angenehm würzig konnte er aber den diesbezüglich leicht abfallendenTeig nicht ganz mit in’s Boot holen. Dennoch war die Pizza eine durchaus gute.
Ein dazu geordertes „scharfes Öl“ war augenscheinlich erst kurz zuvor angesetzt worden. Was hygienisch sehr zu begrüßen ist hatte hier aber den Nachteil, dass sich die Schärfe noch nicht entwickeln konnte.
In Summe ist das aber Jammern auf hohem Niveau.
Kommen wir zu den Involtini:
Die Kalbsfleischrouladen mit Parmaschinken und Mozzarella weren schlicht ein Gedicht. Den Namen der Nudeln (Mafaldine) musste ich erst googeln. Diese waren aber von solch hervorragendem Biss, dass man gar nicht von al dente in herkömmlichen Sinne sprechen kann. Sie schienen selbstgemacht und der Pastamensch (heißt jetzt nicht Pasteur, oder? :-)) scheint ein Meister auf seinem Gebiet.
Die Soße die dieses Mahl begleitete war eine leichte und schön fruchtige. Sie setzte dem Ganzen noch die Krone auf.
O-Ton meiner Frau: superklasse.
Zur Begleichung der Rechnung wurde noch ein Grappa oder Ramazotti auf’s Haus angeboten was wir gerne annahmen.
Die Ramazotti kamen in stilechten Gläsern und waren mit Zitrone im Eiswürfel garniert. Ein gelungener Abschluß eines sehr angenehmen Aufenthaltes.
Der Rest ist schnell erzählt:
Das Restaurant ist modern ohne kalt zu wirken. Die Möbel auf der Terrasse sehen wertig aus und die mit Rattangeflecht bezogenen Stühle sind bequem. Sauber ist es überall (zumindest überall wo der Kunde Einblick hat). Der Sanitärbereich im 1. UG ist einfach aber ebenfalls ohne Tadel.
Parkplätze gibt es in dem Bereich mehr als genug und bis auf den Sanitärbereich ist auch alles ebenerdig erreichbar.
Das Preisgefüge ist zwar etwas angezogen, jedoch haben wir auch mehr als gut gegessen und so viele Servicekräfte müssen ebenfalls bezahlt werden. Da Letztere ihren Job auch ausgesprochen gut erledigen finde ich das PLV mehr als angemessen.
In Summe:
Der Kampf hatte keinen Verlierer. Eher zwei Sieger.
Wir verließen das Restaurant zufrieden und können eine weitere Lokalität empfehlen.
Daher nach Küchenreise: die 4 (sehr) gerne wieder
PS: ach ja, Kinderfreundlich ist man hier offensichtlich ebenfalls.
Eine Familie mit zwei kleinen Kindern kam während unseres Aufenthaltes an und augenscheinlich ohne Aufforderung waren sofort ein Hochstuhl und Malzeug am Tisch. Das hatte uns beeindruckt.
PPS: Ich hoffe der leidlich konstruierte Kampf wird nicht als solcher gesehen sondern augenzwinkernd und freundlich gemeint zur Kenntnis genommen