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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Gasthaus zur Schranne in 82467 Garmisch-Partenkirchen bewertet.
vor 9 Jahren
"Noch so ein bayerisches Gasthaus in Garmisch, in dem wir uns wohl fühlten!"
Verifiziert

Geschrieben am 08.06.2016
Besucht am 31.05.2016 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Allgemein
 
Einem Tipp von Obacht! folgend, wie könnte es auch anders sein, besuchten wir am Dienstagabend das Gasthaus Zur Schranne zum Abendessen. Die Lokalität liegt nicht weit weg vom Marienplatz, außerhalb der Fußgängerzone. Wie es sich mit Parkplätzen verhält kann ich nicht sagen, denn wir kamen natürlich zu Fuß und sind ja auch gewissermaßen Ortsfremde. Vor dem Haus sieht es in dieser Hinsicht aber schlecht aus.
 
Auch hier galt der Tipp, sofort nach dem Betreten des Gasthauses die linke Stube anzuvisieren. Und der war goldrichtig. Im rechten Raum mit der Theke waren lautstarke Gespräche von schon leicht bierseligen Gesellen zu hören, also nix wie rein in die gute Stube links nach dem Eingang. Vor dem Haus ist noch eine Terrasse im Biergartenstyle, die aber wegen des leichten Regens keine Alternative für uns war.
 
 
Bedienung
 
Die Stube war um 18 Uhr gut besetzt, aber nicht voll. Trotzdem war kein freier Tisch mehr zu sehen. Eigeninitiativ fragten wir ein Paar, das an einem Sechser-Tisch schon mit seinem Essen beschäftigt war, ob wir uns dazu setzen dürfen. Die beiden, wie sich im Laufe unseres deshalb verlängerten Aufenthaltes im Gasthaus herausstellte, etwas jünger als wir, sehr sympathischen sowie kommunikativen Personen, stimmten sofort zu.
 
Kaum saßen wir, kam dann schon eine Bedienung im obligatorischen Dirndl an den Tisch, begrüßte uns freundlich auf bayerische Art und übergab uns die Speisekarten. In der waren auch die Getränke aufgeführt. Sie wartete kurz auf unsere Entscheidung, die da lautete: ein alkoholfreies Weißbier (0,5 l 3,60 €) der Augustiner-Brauerei fürs Schätzchen und ein Helles vom Fass derselben Brauerei (0,5 l, 3,40 €). Nun konnten wir uns in Ruhe der Speisekarte, zwecks Essenbestellung widmen. Als sie dann kurz darauf mit den frisch gezapften, gut gekühlten Getränken ankam, mussten wir sie mit der Essensbestellung leider noch etwas vertrösten, da wir uns noch nicht entschieden hatten. Dies war kein Problem. Sie entfernte sich wieder mit einem freundlichen Lächeln. Nachdem sie zwischenzeitlich auch bei den anderen Gästen für Nachschub resp. Essen servieren beschäftigt war, kam sie dann genau zum richtigen Zeitpunkt an unseren Tisch, um unsere Essensbestellung aufzunehmen.
 
Mein mittlerweile leeres Glas wurde bei der Gelegenheit auch entdeckt und nach freundlicher Rücksprache mit mir sofort wieder für Nachschub gesorgt. Überhaupt war sie sehr aufmerksam, was den Getränkenachschub betraf und ja auch den Umsatz beförderte. Während und nach dem Essen wurden wir nach unserer Zufriedenheit und ob es uns geschmeckt hat gefragt. Wir fühlten uns bestens aufgehoben und als Gast umsorgt. 4 GG-Sterne sind mir das wert.
 
 
Essen
 
Und wieder in einem Gasthaus, in dem der bayerische Einschlag der Gerichte dominierte. Mein Blick fiel auf die sauren Kalbslüngerl mit Semmelknödeln (9,80 €). In einem Anflug von Nostalgie bestellte ich mir dieses Gericht in Erinnerung, dass Lunge in meinen Kinder- und Jugendtagen bei meiner Mutter zu Hause für mich sowas wie ein Lieblingsessen war. Alle gesundheitlichen Bedenken, dass ich ja eigentlich solche Innereien nur noch selten, besser nicht mehr essen darf, wurden über Bord geworfen.
 
In einem tiefen vorgewärmten Teller kam dann eine wirklich große Portion saure Lunge. Die beiden Semmelknödel mittendrin mit etwas Grün garniert. Die Semmelknödel von hervorragender Konsistenz und sehr gut im Geschmack. Und das saure Kalbslüngerl. Ehrlich gesagt, mir etwas zu sauer. So hatte ich es nicht in Erinnerung. Aber immer mit einem Stück Semmelknödel auf dem Löffel war es auch für meine Zunge und Gaumen in Ordnung. Der Teller wurde von mir trotzdem komplett leer gegessen. Vielleicht haben sich meine Geschmacksnerven im Laufe der Jahrzehnte so verändert, dass von einem Lieblingsgericht aus Jugendtagen die Erkenntnis in mir reifte, dass ich dieses Gericht für mein restliches Leben streiche.
Saures Lüngerl

Schätzchen hatte die eindeutig bessere Wahl getroffen. Kalbsleber mit Kartoffelstampf (15,80 €). Auf dem mit den Worten: Vorsicht sehr heiß, servierten Teller eine ordentliche Portion Kalbsleber. Super zart, ordentliche Dicke und vor allem auch noch schön rosa innen, perfekt! Zu der klasse Kalbsleber passte super der Kartoffelstampf, der sich in einer super Konsistenz sowie einem tollen Geschmack präsentierte, wie man ihn selten in Gasthäusern auf den Teller bekommt. Auf dem Kartoffelstampf vier leicht gegrillte Cherrytomaten und ein kleiner Haufen gebratener Zwiebeln. Zur gelungenen Optik sorgte noch etwas Grünzeug (kleingeschnittener Lauch). Schätzchen war begeistert.
Kalbsleber

Kalbslunge 3, Kalbsleber 5, macht in der Summe 4 GG Sterne.
 
 
Ambiente
 
Wer Näheres über das Gasthaus, wie z. B. Historie und Ambiente erfahren will, dem ist die informative und bebilderte Website des Hauses zu empfehlen. Auch für Rollstuhl oder Rollator sollte es kein Hindernis darstellen, das Gasthaus zu besuchen.
 
 
Sauberkeit
 
Auch hier wieder top modern renovierte Toiletten, die in die heutige Zeit passen und bei denen es deshalb auch nichts zu bemängeln gibt. Dies gilt auch fürs Wesentliche, wie den Tisch, die Bestecke sowie Gläser und Geschirr.
 
 
Fazit:
 
Hier kann man auf alle Fälle auch gut essen, die bayerische Gemütlichkeit erleben. Aufgrund des Erlebten während unseres Besuches des Gasthauses erlaube ich mir, eine Empfehlung auszusprechen.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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