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Am Ankunftstag machten wir uns auf den Weg durch die Innenstadt von Dessau, geplant war das Abendessen im Brauhaus „Zum alten Dessauer“. Doch das Brauhaus spielte nicht mit, erklärte uns auf seiner Öffnungszeitentafel, dass am Sonntag nur mittags geöffnet sei.
So gingen wir dann weiter, fanden einige Burger- und Dönerschmieden, standen vor dem wegen Personalmangel längerfristig geschlossenen Ratskeller und dem aus dem gleichen Grunde (nur heute!) geschlossenen Ristorante Milano.
Letztlich fanden wir auf der Kavalierstraße das Restaurant Bella Italia, das durchgehend ab 11:00 Uhr geöffnet war. Beim Eintritt wurden wir von einem Mitarbeiter hinter dem Tresen begrüßt, auf meine diesbezügliche Frage erklärte er uns freie Platzwahl in dem nur wenig besetzten Gastraum. Wir suchten uns daraufhin einen freien Tisch am Fenster und nahmen dort Platz.
Wenige Augenblicke später kam der junge Mann an den Tisch, reichte uns die Speisekarten und fragte, ob es schon etwas zu trinken sein dürfe. Wir lehnten jedoch ab, da wir erst in die Karte schauen wollten. Das schien auch keine schlechte Entscheidung zu sein, denn Madame fand nach kurzer Durchsicht auch die Getränkeangebote mit einigen offenen und einigen Flaschenweinen zu sehr günstigen Preisen.
Die Speisekarte ist auf der Homepage des Restaurants einsehbar: http://www.bella-italia-dessau.de/speisekarte.html
Leider sind dort aber keine Getränke aufgeführt.
Nach kurzer Diskussion über das Angebot bedeuteten wir dem Kellner, dass wir jetzt mit unserer Auswahl fertig und bereit zum Bestellen seien. Sofort kam er an den Tisch, und wir bestellten „Pizza Frutti di Mare“ (10,50 €) für Madame, ich modifizierte die angebotene Calzone, indem ich den Spinat strich und dafür Peperoni orderte. Diese Änderung war problemlos möglich und schlug sich auch nicht auf der Rechnung nieder. Für diese geklappte Pizza wurden ebenfalls 10,50 € aufgerufen.
Dazu bestellten wir eine Flasche „Montepulciano de Abbruzzo“, in den ich aufgrund des Preises von nur 12,70 € keine großen Erwartungen hatte. Außerdem orderten wir eine Flasche Mineralwasser, worauf der Kellner sofort fragte: „San Pellegrino?“ Wir winkten ab, da es auch in Deutschland gute Mineralwässer gibt und es eigentlich wenig Sinn macht, Wasser über die Alpen zu fahren. So wurde es denn eine Flasche aus der Region, die mit 4,90 € berechnet wurde.
Der Kellner bedankte sich und verschwand hinter dem Tresen, um die Getränke fertig zu machen. Das dauerte eine ganze Weile, während wir beobachten konnten, wie die Weinflasche und die Gläser immer wieder hin und her geschoben und anders arrangiert wurden. Schließlich brachte der Kellner die bestellten Getränke an den Tisch und schenkte mir einen Probeschluck des Weins ein.
O.K., es war ein einfacher Montepulciano, er war auch ein wenig warm, aber er hatte einen sehr langen Abgang und so gab ich ihn frei. Der Wein wurde auch für Madame eingeschenkt und auch Mineralwasser in beide Gläser gefüllt.
In der nun folgenden Wartezeit konnten wir beobachten, dass das Liefer- und Abholangebot des Hauses rege genutzt wurde. Es dauerte dann auch für eine simple Pizza relativ lange, bis der Kellner die Teller an unseren Tisch brachte.
Beide Pizzen waren von sehr ordentlicher Größe, die Calzone wies auf der Oberseite eine Öffnung zum Abdampfen auf. Madame bemerkte nach den ersten Bissen, dass man wohl die kleineren Exemplare an Meeresfrüchten verwendet habe. Die Pizza war ziemlich dicht belegt, die Höhe der Belagschicht war jedoch ziemlich gering. Herausragend waren lediglich einige Stücke Surimi, die man auf einer solchen Pizza eher nicht erwartet.
Beim Anschnitt meiner Calzone zeigte sich dann, dass der Teig für eine Pizza ungewöhnlich dick war, stellenweise mehr als 5 mm. Die Füllung war reichlich, es war bestimmt eine viertel Dose Tunfisch und auch reichlich Hackfleisch darin. Diese an sich gute und saftige Füllung kontrastierte mit dem dicken und daher trockenen Boden, das habe ich schon wesentlich besser bekommen.
Auch die Meeresfrüchte-Pizza, deren Reststück ich wie immer bekam, hatte diesen dicken und eher trockenen Boden und war zudem geschmacklich eher flach. Letztlich sind wir aber satt geworden und steuerten dann flugs unser Hotel an, um die schmerzenden Füße zu entlasten.
P.S.: Da ich den Barcode auf der Weinflasche gescannt hatte, konnten wir die Bezugsquelle leicht identifizieren und am nächsten Tag auch den Wein dort finden:
Schade, das Preisschild wird auf dem Foto abgeschnitten. Bei Edeka kostet diese Flasche 2,79 €.