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Und dahin führte uns der Weg mal heute wieder.
Das Ambiente ist rustikal und wird aufgepeppt mit modernen Dekoelementen. Alles passend und mit der dezenten Hintergrundmusik (ich meine es war leiser Jazz), sehr gemütlich. Die Tische haben einen brombeerfarbenen Tischläufer und sind originell eingedeckt mit runden Glasplatten (anstelle eines sonst üblichen Platztellers), schöne Gläser, schickes Solexbesteck und Rosen in Wasserschalen zeigen schon mal die Handschrift des Hauses.
Überrascht und irritiert bin ich, als ich noch nicht mal richtig sitze und schon der Service mit der Speisekarte hinter mir steht. Es wäre schöner gewesen, uns erst mal ankommen zu lassen. Noch gar nicht richtig aufnahmebereit erzählt er was von Tagesempfehlung und welchen Aperitif wir wollen.
Jetzt schauen wir erstmal in die Speisekarte. Von verschiedenen Vorspeisen, Suppen , Fleischgerichten und Klassikern bis zu Desserts und mehrgängigen Menüs - alles was das Herz sich wünscht.
Vorab kommt auf einer kleinen Schieferplatte für den ein mit Zwiebelröstcreme gefülltes Cornetto, sehr originell. Die Mitte hätte etwas kühler sein dürfen. Kaum war dies verzehrt, folgt eine hausgemachte und noch lauwarme tomatenciabatta mit Steinpilzsalz und Öl. Das nächste Geschenk ist ein gebeizter Kabeljau auf einem Pomellosalat an einer Passionsfruchtvinaigrette. Bis jetzt war alles gelungen und sehr gut gemacht. So kann es weitergehen.
Ab diesem Zeitpunkt war uns allen klar. Hier kocht ein absoluter Perfektionist und Könner und das mit gerade mal 29 Jahren. Eine tolle Leistung, zumal seine Vita in eine kurze Zeile paßt.
Alle Gerichte waren handwerklich perfekt, alles schmeckte genauso gut wie es aussah und alles war dekorativ und sehr phantasievoll angerichtet. Die gelungenste Kombination war für mich der Linsensalat mit dem kleingeschnittenen Iberico auf dem das Muskatblüteneis thronte, dekoriert mit ein paar Spuren der Apfelsauce - das würde ich gerne nochmal essen. Die Taubenbrust war nicht nur innen noch rosa und damit auch das beste Taubenfleisch das ich bis jetzt gegessen habe. Als Hauptgericht hatte ich das Dreierlei vom Kalb (fand ich auf der Rechnung witzig ausgedrückt mit "Kalb hoch drei") und als ich es so auf dem Teller dekoriert sah, erinnerte mich dies optisch an New York in klein und von oben. Das Fleisch und die Maiskölbchen waren aufgestellt und erinnerten mich an Häuser bzw. an eine Stadt. Ob ich's damit getroffen habe, weiß ich nicht, habe aber festgestellt, daß sich die Küche über Kleinigkeiten in der Präsentation Gedanken macht und diese gut umsetzt. Das Fleisch war hervorragende Qualität und auch die Zubereitung vom Sous-Vide gegarten Rücken und dem Tatar war herausragend.
Wäre dies nicht alles schon gut und genug, läßt sich März noch Zwischengrüße einfallen und so kommt in einem Glas halbgefrorenes mit Minzgeschmack und weißem Rumschaum und ein "Nutellabrot" das mich zum Schmunzeln brachte. Kommt es doch aus Brotschaum mit einem Klecks verfeinerter Nutella daher.
Zufrieden und gesättigt haben wir nach dem Menü und drei Stunden später das Restaurant verlassen.