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GastroGuide-User: Hanseat1957
Hanseat1957 hat Van-Vy in 27478 Cuxhaven bewertet.
vor 10 Jahren
"Überkommene, solide asiatische Küche"

Geschrieben am 09.02.2015
Besucht am 09.06.2014
Zeche: 56 €

Allgemein:

Das Indochinarestaurant Van-Vy liegt in Altenwalde, einem Stadtteil von Cuxhaven, durch den man eigentlich nur durchfährt. Untergebracht ist das Restaurant in einem unscheinbaren Klinkerbau an der Hauptstraße.

Im Van-Vy erwartet einen asiatische Küche, wie man sie grosso modo aus chinesischen Restaurants gewöhnt ist, also keine vietnamesische Küche, wie sie in den Großstädten in der jüngeren Vergangenheit mächtig am Kommen ist.

Wenn man mit der Erwartungshaltung an ein typisches chinesisches Restaurant im Van-Vy einkehrt, wird man nicht enttäuscht werden.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gastfreundlich und bei vier Sternen anzusiedeln.

Service:

Am besuchten Pfingstmontagabend waren nur vier Tische besetzt und die nette Bedienerin, wohl die Wirtsfrau, hatte leichtes Spiel, die gewünschten Getränke schnell zu bringen. Sie war freundlich und auch für eine humorige Bemerkung offen.

Die Suppen kamen nach kurzer Wartezeit und auch die Hauptspeisen ein wenig zu schnell danach. Da sie aber sehr heiß serviert wurden, konnte man sie mit Bedacht angehen.

Für die nette Ansprache gebe ich mal vier Sterne.

Die Getränkepreise sind moderat: Ein Krombacher 0,3 l kommt auf 2,30 €, 0,25 l Wasser auf 1,80 € und die hochprozentigen Spezialschnäpse stehen mit 2,50 € auf der Rechnung.

Essen:

Die Karte kann man auf der Internetseite des Van-Vy studieren (www.van-vy.de). Sie umfasst wie bei Chinesen üblich eine Vielzahl von Positionen (sicher 80 bis 90) in den Rubriken Suppen, Meeresfrüchte, Schweinefleisch, Rindfleisch, Hühnerfleisch, Entenfleisch und Vegetarisches. Dazu kommen die Spezialitäten des Hauses und fünf Menüvorschläge ab zwei Personen.

Wir wählten erst einmal die Wan-Tan-Suppe (3,40 €) und die Canh-Chua-Tomatensuppe (4,70 €).

Beide Suppen kamen in einer tiefen Suppentasse mit Deckel auf den Tisch, waren sehr heiß und mit reichlich Einlage versehen. Meine Canh-Chua-Tomatensuppe sollte scharf sein und Hummerkrabben und Galadium enthalten. Die Hummerkrabben hatten in der heißen Brühe schon etwas an Geschmack verloren und die Schärfe stammte von einigen dünnen Ringen Chilischote, wie später beim Hauptgericht auch. Diese Art des „Schärfens“ hat den Vorteil, dass der kundige Esser die scharfe Zutat erkennen und ggf. entfernen kann. Für ein rundes Geschmackserlebnis ist diese Art des Würzens gegenüber Chilischärfe auf Pulver- oder Soßenbasis für mich nachteilig. Das Galadium sorgte für eine interessante exotische Geschmacksnote.

Da auch die Wan-Tan-Suppe mundete, schnitten die Suppen mit 3,5 Sternen ab.

Beide Hauptspeisen wurden auf einer heißen, ovalen Eisenplatte serviert, die unsere Bedienerin nur auf einem Holzbrett und mit einem nicht mehr ansehnlichen Tuch als Spritzschutz bewehrt, servieren konnte. Die wohl im Wok zubereiteten Speisen werden kurz vor dem Servieren auf die sehr heiße Eisenplatte gegeben, so dass es mächtig dampft und zischt. Es ist wohl dieser Aufmerksamkeit erheischende Effekt, der die Eisenplatte gegenüber herkömmlicher Wärmehaltung rechtfertigt. Zum Glück wird einem die Eisenplatte erst vor die Nase gesetzt, wenn sich das Zischen gelegt hat.

Auf der einen Platte die Entenscheiben, knusprig gegrillt mit acht Köstlichkeiten (14,50 €) mit separat gereichter Hoisinsoße und auf der anderen drei Sorten Fleisch (Rind, Schwein, Huhn) mit Bambus, Broccoli, Paprika, Zitronengras und Chili (s. o., 12,20 €). Beide Portionen mächtig. Dazu eine Schüssel mit Deckel, in der der leicht duftende Klebereis serviert wurde.

Beide Gerichte schmackhaft. Mein Fleischpotpourri wurde mit noch bissfestem Gemüse serviert, Zitronengras konnte ich nicht herausschmecken. Die Soße würzig und nicht zu sojalastig und eher dünnflüssig, was ich gegenüber der sämigen Variante bevorzuge. Das Entengericht mit dem typischen Hoisingeschmack.

Auch die Hauptspeisen  verdienen eine Bewertung zwischen drei und vier Sternen. Ich möchte es bei guten drei Sternen belassen.

Auf dem Tisch ein Schälchen bzw. Kännchen mit Sambal Olek und Sojasoße.

Ambiente:

Das Restaurant ist großzügig dimensioniert und man hat an den Tischen sehr viel Platz und auch dazwischen kommt keine Enge auf. Plastetischdecken sind wegen der spritzigen Eisenplatten sicher wischfreundlich, führen aber zum Punkteabzug.

Ansonsten ist es asiatisch farbenfroh, beginnend beim gemusterten Teppichboden bis hin zum Wandschmuck. Eine halbhohe Täfelung aus Bambus und einem Geflecht fand ich gelungen. Insgesamt erfüllt das Van-Vy auch beim Interieur die Erwartungshaltung der Gäste.

Aus den Lautsprechern dringt eine gedämpfte „Fahrstuhlmusik“, wie man sie in Kaufhäusern vor Jahrzehnten pflegte (Intrumentals von Klassikern wie Yesterday).

Im großzügigen Thekenbereich auch Inventar, das eher in die Küche oder weggeräumt gehört, wenn Gäste im Restaurant sind (Reinigungsmittel).

Da bleibt die Sternenuhr bei drei stehen.

Sauberkeit:

Nichts Nachteiliges war zu sehen.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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