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Eine der besten Adressen in Ingolstadt ist dafür das "El Chico" (Der Junge). Es befindet sich seit vielen Jahren in einem alten klassizistischen Festungsbau direkt an der Donau in Höhe der Eisenbahnbrücke. Vorher befand sich in diesen Räumen das Restaurant "Zum Kanonier".
Das Besondere an den alten Festungsbauten sind die meterdicken Mauern. Im Sommer ist es innen schön kühl, im Winter allerdings auch. Selbst wenn ein Zug auf den Gleisen darüber fährt, ist es innen kaum zu vernehmen.
Neben dem El Chico und der Frühlingstraße gibt es einen schönen kleinen Biergarten, in dem man im Sommer auch gemütlich - bei mexikanischen Temperaturen - draußen sitzen kann.
Parkplätze gibt es schräg gegenüber im Innenhof des ehemaligen Schlachthofes. Bis zu drei Stunden kostenlos im Parkhaus, auf dem Parkplatz ist es nur bis zu einer Stunde.
Ambiente:
Der bereits erwähnte Festungsbau mit seinen meterdicken Ziegelmauern hat schon ein eigenes Flair. Innen ist das Lokal stimmig eingerichtet. Terrakottafarbene Bodenfliesen, orange gestrichene Wände, das Mobiliar besteht aus dunklen Holztischen und -stühlen. Die Wandlampen erinnern an aztekische Masken, dazwischen hängen als Dekoration Macheten, Wandteppiche mit Inkamuster und alte Vorderlader. Alles ist tiptop sauber.
Service:
Die junge Bedienung begrüßte uns sehr freundlich und half uns bei der Tischauswahl. Beim Service war sie tadellos und beriet uns kompetent bei der Auswahl der Gerichte.
Die angenehmen Wartezeiten ließen uns darauf schließen, daß hier alles frisch zubereitet wird.
Speisenkarte:
Die Speisenkarte ist schön und übersichtlich gestaltet: Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichte und Desserts klingen für den Nicht-Mexikaner erst einmal geheimnisvoll, doch sind die mexikanischen Bezeichnungen darin auf deutsch erklärt. Die Beschreibungen der einzelnen Gerichte lassen uns das Wasser im Mund zusammen laufen.
Essen:
Als Vorspeise wählte ich die Datil "Emilio Zapata" (4,60 Euro). Vier mit Chilimusbrei gefüllte und Speck-umwickelte Datteln, hübsch dekoriert mit gerösteten Erdnüssen.
Datil Emilio Zapata
Emiliano Zapata war ein führender Protagonist der mexikanischen Revolution (1910-1920). Es soll dieses Gericht einst bei einem Festmahl mit der mexikanischen Regierung verglichen haben mit "Zuckerbrot und Peitsche".
Tatsächlich liegt dieser Vergleich nahe, wenn man die süßen Datteln im würzigen Speckmantel und der (nicht zu scharfen) Chilifüllung kostet. Einmalig gut!
Meine Tochter nahm als Vorspeise die Nachos "San Fernando" (5,20 Euro). Gegrillte Truthahnstücke auf Salatstreifen und gebackene Weizentortilla-Chips, mit Käse und Sauerrahm überbacken. Dazu gibt es Guacamole (pürierte Avocados). Ebenfalls eine vortreffliche Vorspeise, wenn sie auch mit den Datteln nicht ganz mithalten kann.
Nachos San Fernando
Meine Partnerin wollte eigentlich eine Suppe bestellen, doch die freundliche Bedienung riet davon ab. Nicht, daß die Suppe vielleicht weniger gut gewesen wäre. Doch die beiden anderen Vorspeisen seien bereits so groß bzw. üppig, daß wir alle davon satt werden würden. Es wäre doch schade, wenn wir die Hauptspeisen dann nicht schaffen würden. Wow - das nenne ich eine gute Beratung!
Als Hauptgericht nahm ich Carnitas (13,50 Euro), in Ananassaft geschmorte Schweinefilet-Streifen mit Zwiebeln und Jalapenos gegrillt.
Carnitas
Das Kind entschied sich für Chicken-Shrimps-Vegetable Fajitas (15,10 Euro), gebratene Hähnchenbruststreifen, Shrimps und Gemüse mit Marinade "El Chico".
Chicken Shrimps Fajitas
Meine Partnerin bestellte Chicken Fajitas (11,00 Euro), gebratene Hähnchenbruststreifen mit Mango und Pistazien, süß-scharf mariniert.
Chicken Fajitas
Nach einer angenehmen Wartezeit begann die Show.
Als erstes kam für jeden von uns ein Teller mit den Beilagen: Krautsalat, marinierte Tomaten, geraspelter Käse, Sauerrahm und Guacamole.
Und ein geflochtenes Körbchen mit Sombrero, in dem die warmen Tortillas waren und ein Schüsselchen Mus aus roten Bohnen.
Gleich danach folgten die Hautgerichte in gußeisernen Pfännchen.
Die Bedienung hatte wirklich nicht geflunkert, als sie über die reichlichen Portionen erzählte. Wir erhielten noch eine kurze Einweisung über den Verzehr der Gerichte (was wir dankend annahmen).
Erst eine Tortilla auf den Teller legen, mit den Zutaten vom Beilagenteller nach Wunsch belegen, und ein paar Löffel vom Hauptgericht darauf geben. Dann das Ganze zusammenrollen und mit den Händen essen. Glücklicherweise erhielten wir reichlich Papierservietten dazu...
Die nun folgenden Geschmackserlebnisse waren einfach zu vielfältig, als ich sie hier im einzelnen wiedergeben könnte. Pauschal möchte ich sagen, daß jedes einzelne der Gerichte ein Hammer war.
Das Fleisch war zart und saftig, von guter Qualität und mit einer deutlichen Note von Röstaromen. Das Gemüse war auf den Punkt gegart und noch leicht bißfest. Gut gewürzt und abgeschmeckt, das Hauptgericht in dem Pfännchen war sehr heiß.
Fazit: Einmal im Jahr sollte man sich so etwas Gutes gönnen. Das Essen ist authentisch und einmalig gut. Der Service ist freundlich und aufmerksam. Das Ambiente ist stilecht und an den Preisen gibt es nichts auszusetzen. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert!