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Beim Eintreten wurde ich von einem Kellner, der sich direkt gegenüber der Windfangtür postiert hatte, freundlich begrüßt, auf meine Frage nach einem Tisch für eine Person deutete er mit einer weit ausholenden Bewegung an, dass ich mir im ganzen Restaurant einen Tisch frei aussuchen könne. Ich wählte einen Tisch am Fenster und zog gerade meine Jacke aus, als der Kellner dazukam und mir anbot, die Jacke an die Garderobe zu bringen. Angesichts der Tatsache, dass zahlreiche Wertsachen in den Taschen der Jacke steckten, verzichtete ich darauf und behielt sie am Tisch.
Ich hatte mich gerade arrangiert, als er mir die Speisekarte reichte und die auf dem Tisch stehende Kerze anzündete. Dann fragte er, ob ich schon einen Getränkewunsch hätte oder lieber erst in die Karte schauen wolle. Ich bestätigte ihm Letzteres, und sofort verschwand er in seine Warteposition gegenüber dem Eingang.
Das Angebot umfasst nach Suppen, Salaten, Vorspeisen im Wesentlichen Steaks in verschiedenen Varianten und Gewichtsklassen, außerdem noch einige Spezialitäten. Die gesamte Karte ist auf der Homepage des Restaurants zu sehen: http://www.elrado-house.de/norderstedt/speisekarte/vorspeisen.html
Nach kurzer Überlegung bestellte ich „Lamm-Filet (220g) zart rosa gegrillt, ohne Fett mit Bratkartoffeln und Prinzessbohnen“ (16,80 €) und dazu einen großen Spezi (0,4l für 3,10 €). Das Getränk wurde nach sehr kurzer Zeit gut temperiert und mit einer halben Zitronenscheibe serviert.
Inzwischen (12:30 Uhr) füllte sich das Restaurant zusehends, die Gäste durchweg Generation 50 +. Die Einrichtung passt in gewisser Weise dazu, sie ist traditionell in „Eiche rustikal“. Auf den Rückenlehnen der Sitzbänke sind trennende Glasscheiben mit Messingpfosten montiert, die Sitzpolster sind dunkel rot-grau gemustert. Die Tische waren mit gelben Stofftischdecken und weißen Mitteldecken bedeckt, die Plätze mit Besteck und schweren Papierservietten eingedeckt. Außerdem die bereits erwähnte (lange) Kerze in silbernem Leuchter, zwei kleine Rosen in einer Porzellanvase sowie ein Halter für die Eiskarte und davor drei Mühlen mit Salz, Pfeffer und Steakpfeffer.
Nach angenehmer Wartezeit, die aber doch lang genug war für eine frische Zubereitung, wurde das Essen auf einem annähernd quadratischen Teller serviert. Fünf Lammfilets waren jeweils zu kleinen Rollen geformt und so gegrillt worden, dazu gab es je ein Häuflein Bohnen und Bratkartoffeln. Die Kartoffeln waren gut gebraten, praktisch jedes Stückchen hatte mindestens eine kleine Röststelle abbekommen, dazu gab es Speck und Zwiebeln in der richtigen Dosierung. Die Bohnen hatten irgendwie keinen Pfiff, obwohl sie gut schmeckten, dazu hätte man auch etwas Speck geben dürfen. Die Lammfilets jedenfalls waren sehr gut, außen relativ scharf gegrillt und innen schön rosa, zart und saftig. Die Würzung war schon per se gut, ein Klecks Kräuterbutter in der Salatgarnitur konnte das bei Bedarf noch steigern.
Selbstverständlich kam der Kellner nach einiger Zeit vorbei und fragte, ob alles recht sei. Überhaupt waren sowohl er als auch seine Kollegin von der „guten alten Schule“, stets freundlich und aufmerksam. Gegen 13:00 Uhr waren beide bei fast voll besetztem Restaurant sehr beschäftigt, trotzdem bemerkte die Bedienung, die nicht für meinen Tisch zuständig war, im Vorbeigehen, dass ich mein Portemonnaie auf den Tisch gelegt hatte. „Sie möchten zahlen?“ sprach sie mich an, und auf mein Nicken: „Ich gebe es weiter!“ So aufmerksames Personal findet man heute leider nur noch selten.
Im Gegensatz zu dem eher traditionell eingerichteten Gastraum erwiesen sich die zum Schluss aufgesuchten Toiletten als technisch und von der Einrichtung her auf dem allerneuesten Stand und waren pieksauber.
Fazit: Nicht von ungefähr war das Restaurant fast voll besetzt, obwohl etliche Gäste per PKW anfahren mussten. Das hier servierte Essen ist wirklich sehr gut, der Service sehr freundlich und aufmerksam. Das Ambiente bezeichne ich bewusst als „traditionell“ und nicht als „altbacken“, zwischen diesen Begriffen gibt es noch einen großen Unterschied. Hier kann man sich jedenfalls in praktisch jeder Konstellation wohlfühlen. Die Empfehlung meines Kollegen kann ich daher in vollem Umfang bestätigen.