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Im Jahre 1455 taucht die Brauerei an der Johannisstraße 40-42 zum ersten Mal als "Brauhaus auf der Goldgassen" auf.
Umgetauft wurde das Brauhaus im Jahr 1589 auf den Namen "Zum Mailaen".
Nach einem Neubau im Jahr 1655 wurde es Jahrhunderte lang "Zum Marienbildchen" genannt, bevor Pächter Peter Baum im Jahre 1894 dem Brauhaus seinen heutigen Namen "Zur Schreckenskammer" gab.
1933 ging die Brauerei von Johann Krips in die Hände von Ferdinand & Sohn Cornelius Wirtz über.
1943 wurde der Betrieb im 2. Weltkrieg völlig zerstört.
Nach dem Krieg durfte der Betrieb an alter Stelle nicht wieder eröffnet werden. Die Begründung der Stadt lautete: Die Aussicht auf Dom und Bahnhof würde gestört.
Die Familie wurde zwangsenteignet und bekam als Ersatz das Grundstück an der Ursulagartenstraße angeboten. Dort durfte allerdings auch keine Brauerei, sondern nur eine Gaststätte gebaut werden.
Am 6.8.1960 wurde das Brauhaus „Zur Schreckenskammer“ an St. Ursula wiedereröffnet, wo es auch heute von der Familie Wirtz betrieben wird.
Ein eigenes Bier sollte erhalten bleiben, dort neben der Basilika St. Ursula durfte nicht gebraut werden. Also wurde eine kölsche Brauerei beauftragt (Lohnsud).
Zuerst war das die Brauerei Giesler in Brühl. Nach der Kölsch-Konvention dürfen Biere mit dem Zusatz „Kölsch“ nur auf dem Stadtgebiet gebraut werden – Ausnahme: Die Firma hat eine alte Tradition. Das trifft nur auf wenige Betriebe zu.
Als Giesler geschlossen wurde, übernahm die Dom-Brauerei den Auftrag. Doch auch dort wird nicht mehr Bier gemacht. Seither kommt das Bier aus Wiehl von der Zunft-Brauerei (Erzquell).
Das Schreckenkammer Kölsch wird als Fass- und Flaschenbier abgefüllt und nur in der Gaststätte neben der Kirche angeboten (neuerdings auch in einigen weniger Getränkeshops).
Ambiente
Für mich ist es das schönste Brauhaus in Köln, weil es noch so ursprünglich ist. Auch Touristen verirren sich hier selten hin. Die Lage ist zwar sehr nahe am Kölner Dom, dem Bahnhof und direkt neben der romanischen Basilika St. Ursula, aber irgendwie „versteckt“.
Schankraum
Es gibt den Schankraum und ein kleines Sälchen, das man aber einsehen kann, weil nur eine Glasscheibe als Abtrennung dient.
Blick auf das Sälchen
Die Tische bestehen aus blankem Holz, das einfach mit einem feuchten Tuch immer wieder gereinigt wird.
Auch die Stühle sind aus stabilem Holz gefertigt und haben die Form der klassischen Wirtshausmöbel.
Hier geht man mit Freunden hin, um etwas zu trinken und dabei über die Weltlage zu diskutieren oder den neuesten Klatsch auszutauschen. Wenn man dabei Hunger bekommt, passen gut die kleinen Happen aus der Küche frisch zubereitet.
Sauberkeit
Der Fußboden ist mit Sand bestreut, damit der Staub gebunden wird. So wurde schon früher für einfache Sauberkeit gesorgt. Abends wird der Sand ausgekehrt und für den nächsten Tag mit frischem Sand bedeckt.
Fußboden mit Sand
Sanitär
Die altehrwürdige WC-Anlage (Damen haben ein Funkenmariechen- und die Herren ein Funken-Bildchen an der Türe) liegt im Keller und ist nur über eine relativ steile Treppe zu erreichen. Aber die Anlage ist ordentlich gepflegt. Am Waschtisch steht ein Dyson Händetrockner, der mit Hochdruck die Hände trocken bläst.
Service
Hier wird man noch von einem echten Köbes gedient (So heißen die Schankkellner in Köln). Sie sind üblicherweise schlagfertig und immer für einen lockeren Spruch gut, der auch gelegentlich etwas derbe ausfallen kann. Hier spricht er auch noch die kölsche Mundart.
Die Karte(n)
Wie in allen Brauhäusern werden auch hier viele Speisen angeboten. Bekannt die der Halve Hahn, der klein Geflügel ist, sondern ein Roggenbrötchen mit Gouda. Aber auch warme Gerichte stehen auf der Karte. Nicht nur Spezialitäten wie Himmel un Ääd oder Suurbrode, sondern auch Steak, Schnitzel, Burger, um nur einiges zu nennen.
Viele Stammkunden nehmen hier aber auch gerne ein Essen ein. Ich belasse es aber eigentlich immer bei einem Mett- oder Käsebrötchen und trinke lieber ein paar Kölsch. Vielleicht auch schon mal drei Rievkoche.
Getränke
Es gibt neben Kölsch auch die üblichen Getränke im Angebot. Außer „Alt“ kann man fast alles bekommen.
Platz
Für mich kann es aber nur das Kölsch sein – warum sonst sollte ich hier einkehren? Doch nicht wegen der großen Anzahl an offenen Weinen!
Preis-Leistungs-Verhältnis
Kölsch 1,60 € ist für Kölner Verhältnisse moderat. In der Altstadt geht es mehr in Richtung 2 Euro und gelegentlich auch drüber (je nach Jahreszeit und Wochentag).
Fazit
4- gerne wieder
Im Sommer wird auch ein kleiner Biergarten eröffnet.
Biergarten
Er liegt nicht an der Straße, sondern in einem Innenhof. Und Raucher können hier auch qualmen, ohne vor die Türe zu müssen
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 10.08.2016 – abends – zwei Personen