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Allgemein
In der Weihnachtszeit machen Schätzchen und ich gerne Städtereisen. In diesem Jahr entschieden wir uns für Ulm. Wie oft sind wir schon auf der A7 bei Reisen in den Süden an diesem Städtchen vorbeigefahren, die Spitze vom Ulmer Münster gesehen und uns dabei vorgenommen, da müssen wir mal hin. Und so begab es sich, dass wir beim Busunternehmen unseres Vertrauens eine zweitägige Reise mit einer Übernachtung im Hotel Maritim buchten. Begleitet wurden wir an den zwei Tagen von einer Schwester meiner Frau mit ihrem Mann.
Der Busfahrer kutschierte uns gekonnt in die Ulmer Innenstadt zum Touristenbus-Parkplatz. Während wir zusammen mit den anderen Busgästen direkt von dort aus eine Stadtführung zu Fuß unternahmen, wurde vom Fahrer unser Gepäck für eine Nacht im Hotel Maritim abgeliefert.
Da wir dort erst ab 15 Uhr einchecken konnten, besuchten wir nach der 1-stündigen interessanten Führung gleich mal den Weihnachtsmarkt vor dem Ulmer Münster. Schönes sonniges, aber kaltes Wetter ließ uns erst mal einen heißen Glühwein einnehmen, bevor wir nach einer Zahlung von 5 Euro die 768 Stufen zur Spitze des Kirchturms in Angriff nahmen.
Ausblick nach 100 Stufen
Ausblick nach 300 Stufen
Nachdem wir oben angekommen waren, hatten wir ein richtiges Glücksgefühl, dass wir dies in unserem Alter locker geschafft hatten. Der Abstieg war dann auch easy.
Geschafft
Schön an der Donau entlang machten wir uns danach auf den Weg ins Hotel. Beim Einchecken wollten wir gleich mal einen Tisch für 19 Uhr im Restaurant Panorama, welches von Montag bis Samstag ab 18 bis 23 Uhr geöffnet ist, reservieren. Leider wurde uns mitgeteilt, dass das Restaurant schon für den ganzen Abend ausgebucht ist. Schade!
Was blieb uns also übrig? Wir entschlossen uns, am Abend die vielleicht gerade mal 1500 Meter zu Fuß ins Fischerviertel zu gehen. Bei der Stadtführung am frühen Nachmittag konnten wir Gott sei Dank schon einige der Restaurants ins Auge fassen und hatten deshalb schon eine gewisse Vorstellung, wo wir einkehren könnten. Leider waren so gegen 19 Uhr die nach und nach anvisierten Restaurants zwar noch mit etlichen leeren Tischen versehen, dennoch wurde uns überall schulterzuckend mitgeteilt, dass alle Tische schon reserviert sind. Schon leicht desillusioniert kamen wir am Wilden Mann vorbei. Beim Blick auf die im Aushang befindliche Speisekarte wurden wir von einem draußen rauchenden Gast angesprochen, dass man hier wirklich sehr gut essen kann. Also gut, rein in die gute Stube. Vorher mal wieder einige schmale Treppen steigen müssen, bis rechterhand ins Restaurant abgebogen wurde.
Service 3,5*
Hier wurden wir freundlich von einer weiblichen Servicekraft begrüßt und äußerten unsererseits den Wunsch nach einem Tisch für vier Personen. Leider auch hier schon alles reserviert. Sie können aber gerne im Nebenzimmer Platz nehmen, lautete ihre Alternative. Sie begleitete uns ins gästefreie Nebenzimmer. Glücklich, dass wir endlich untergekommen sind, entschieden wir uns für einen Ecktisch. Sie wartete bis wir unsere Jacken ausgezogen, an die Haken an der Wand gehängt hatten und uns dann an den Tisch setzten.
Wir bekamen von ihr die Speisekarten in die Hand und sie entfernte sich in den Hauptraum. Nach kurzer Zeit wurden unsere Getränkewünsche aufgenommen.
Die Damen bestellten je einen Pinot Grigio (0,2 l, 4,90 €), mein Schwager ein helles Hefeweizen (Paulaner, 0,5 l, 3,90), für mich ein naturtrübes Kellerbier von der Kaiser-Brauerei (0,4 l, vom Fass, 3,40 €).
Naturtrübes Kellerbier
Die georderten Getränke wurden zügig sowie ordentlich gekühlt serviert. Gleichzeitig wurden unsere Essenswünsche aufgenommen. Die Speisen wurden bis auf meine, nach angemessener Wartezeit von einer anderen weiblichen Servicekraft gleichzeitig serviert. Ich musste auf mein Gericht länger warten, bis ich es serviert bekam. Es wurde immer mal wieder nachgefragt, ob es schmeckt und ob wir zufrieden sind. Nach dem Essen wurden die leeren Teller zügig abgeräumt. Mittlerweile hatte sich das Nebenzimmer mit weiteren Gästen gefüllt, so dass wir nach unserem Bezahlwunsch, doch noch eine Weile warten mussten, bis wir je Paar einen korrekten Kassenbon in der Hand hatten. Freundlich wurden wir verabschiedet. Über den Service gibt es im Großen und Ganzen nichts zu meckern.
Essen 2,5*
Brot zum Salat
Schätzchen wählte den Ziegenkäseteller auf Rucola mit Balsamicodressing, dazu gab es leicht angeröstetes Brot im Körbchen (12,90 €). Ihr hat es gut geschmeckt, es gab von ihrer Seite aus nichts zu bemängeln.
Ziegenkäse auf Rucola
Unsere beiden Begleiter entschieden sich jeweils für das Cordon bleu vom Schwein, ca. 300 g mit Steakhouse Pommes (13,50 €). Die Portionen waren schon recht groß, Fleisch und Pommes waren ordentlich, geschmacklich okay, aber jetzt nichts Weltbewegendes. Sie wurden satt, das war die Hauptsache. Der dazu in einem Schälchen gereichte Ketchup könnte vom Geschmack her sogar selbstgemacht gewesen sein.
Cordon Bleu vom Schwein
Nun zu meinem Essen: Meine Wahl fiel auf das Gericht des Tages, nämlich Barbarie-Entenbrust mit Rotkohl und Bratkartoffeln und Rotweinsoße (23,90). Eine Zusammenstellung, wie ich bisher bei diesem Gericht noch nicht kannte. Die Entenbrust wurde von mir medium gewünscht.
Es dauerte eine Zeitlang, bis ich die Entenbrust serviert bekam, da waren die drei anderen schon fast fertig mit ihrem Essen. Von links nach rechts lagen die Komponenten recht rustikal auf den Teller geklatscht vor mir.
Links das Rotkraut, es war wohl schon etwas zu lange gekocht, aber nicht zu weich. Geschmacklich ordentlich abgeschmeckt.
Auf der rechten Seite lagen die blassen und auch weichen Bratkartoffeln. Speck und Zwiebeln darin sorgten dennoch dafür, dass sie ohne Beanstandung essbar waren. Insgesamt hätte ich sie natürlich viel dunkler gebraten gewünscht.
Barbarie Entenbrust
Nun zum Hauptdarsteller auf dem Teller. Mittig zwischen Rotkohl und Bratkartoffeln auf den Teller gepfercht, prüfte ich sogleich mal, ob es auch wirklich medium war. Optisch sah die Entenbrust für mich aus, wie aus dem Tiefkühlfach von Aldi. Sie war in fünf Scheiben geschnitten. Die erste und letzte Scheibe, also die Ränder, waren von Medium so weit entfernt, wie Ulm von unserem Heimatort. Soll heißen trocken und schwer zu kauen. Die mittleren Scheiben entpuppten sich als leicht medium, und zusammen mit der Rotweinsoße spürte ich in meinem Munde tatsächlich so etwas wie Geschmack. Insgesamt betrachtet aber immerhin essbar und so wurde auch noch satt. Da ich ja nicht komplett aufgegessen hatte, fragte die Bedienung beim Abräumen der Teller nach, ob etwas nicht in Ordnung war. Meine launige Antwort lautete: Ich hab schon bessere gegessen.
Bei der Bewertung aller vier Speisen komme ich nicht umhin, dem Essen nur die Durchschnittsnote 2,5 zu vergeben.
Ambiente 3*
Nun ja, die kleinen Holztische im Nebenzimmer wirkten jetzt nicht gerade einladend, waren aber okay. Schöner wäre es wohl im Hauptrestaurant gewesen. Im Nebenzimmer war es doch recht düster und auch die Zimmertemperatur war sehr niedrig.
Sauberkeit 3,5*
So wie es sich gehört, nichts Auffälliges zu Gesicht bekommen. Tische, Bestecke, Gläser, Teller, alles sauber. Zu den Toiletten musste man vom Gang aus wieder ein paar Stufen nach unten gehen. Die Spülkästen für die Sitzung wurden an der Wand mit Klebebändern festgehalten. Die Urinale im Männerklo waren schon sehr alt und dürften ruhig mal erneuert werden. Deshalb muss ich an der Sauberkeit auch noch ein paar Punkte knappen.
Fazit:
Die anwesenden Gäste hatten im Schnitt garantiert 30 Jahre weniger als wir auf dem Buckel. Wenn ich so jetzt vor dem Schreiben meiner Rezi deren Website betrachtet habe, kann ich mir gut vorstellen, dass dies für diese Altersgruppe eine schöne Eventlocation ist.
Mein Gesamteindruck:
2,5 – kaum wieder, falls wir wieder mal nach Ulm kommen sollten, würden wir logischerweise andere Restaurants bevorzugen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)