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Vom großen Parkplatz vor dem historischen Gemäuer geht es durch den Innenhof ins Restaurant. Dort wurden wir freundlich empfangen und zu unserem reservierten Tisch geleitet. Der Tisch war hübsch eingedeckt, das gesamte Ambiente machte einen sehr gemütlichen Eindruck, hier mag man gerne verweilen – 4,5*
Kaum hatten wir Platz genommen, wurde uns die Speisekarte überreicht, die auch aktuell auf der homepage einsehbar ist. Zudem wurde noch eine Empfehlung des Hauses ausgesprochen, die auch auf einer großen Tafel im Eingangbereich zu lesen war, von uns aber nicht angenommen wurde.
Der Umfang der Speisekarte ist recht überschaubar (5 Vorspeisen + rustikale Kleinigkeiten / 7+1Hauptspeisen / 3 Desserts), was für mich noch zu einer kleinen Herausforderung werden sollte.
Mein Vater wählte Gemüsebouillon mit Pestoflädle und Kräuter (5,90) und Barbarie-Entenbrust auf Lavendel-Honig-Sauce mit Gemüse und Serviettenknödeln (22,50)
Mutter entschied sich für Rumpsteak medium unter Schalotten-Senf-Kruste mit Gemüse und Rosmarinkartoffeln (24,50)
Mein Schatz wählte ebenfalls das Rumpsteak medium, ersetzte das Gemüse aber durch eine Beilagensalat.
Da ich ja kein Alles-Esser bin, kam ich beim Studieren der Karte etwas ins Rotieren: Ziegenkäse mag ich nicht besonders, Salat oder sonstige kalte Vorspeise wollte ich heute nicht.
Entenbrust schmeckt mir nicht, Tafelspitz mag ich auch nicht. Beim Zanderfilet haben mich die Specktrauben gestört, Fasan ess ich nicht, auch nicht als Bratwürstchen. Beim Veggie-Gericht hat mir das Fleisch gefehlt, und bei dem Rahmgeschnetzelten mit Nudeln haben mich die Vichy-Karotten gestört, die für mein Empfinden mal überhaupt nicht zu dem Gericht gepasst haben. Das Rumpsteak habe ich abgelehnt, weil ich a) nicht der dritte am Tisch für dieses Gericht sein wollte, und b) es mir – auch wenn ich eingeladen bin – widerstrebt, das teuerste Gericht auf der Karte zu nehmen. Mal abgesehen davon, dass die Preise generell recht ambitioniert und für mich vom Wareneinsatz her nicht nachvollziehbar sind ( Kartoffelsuppe 6,50, Ziegenkäse 14,50 Lachsburger 14,90, Spinat-Semmelknödel 18,50) kann ich das PLV bestenfalls mit 2* bewerten. So habe ich mich dann nach längerem Überlegen für die Rheinhessische Kartoffelsuppe und Rahmgeschnetzeltes mit Bandnudeln und den frischen Pilzen vom Spinat-Semmelknödel anstatt der Vichy-Karotten (19,90) entschieden. Herrje, was für eine Geburt!
An Getränken wurden drei alkfreie Weizen (je 4,00) und eine große Apfelschorle (3,90) bestellt und auch recht zeitnah serviert.
Da außer unserem nur noch ein weiterer Tisch mit vier Personen besetzt war, empfand ich die Wartezeit bis zur Vorspeise mit knapp 20 Minuten für unangemessen lang.
Vater war mit seiner Gemüsebouillon zufrieden. Meine Wenigkeit hingegen war mit der Kartoffelsuppe nicht ganz so einverstanden. Sie hat nicht schlecht geschmeckt, die geschmackliche Mindestanforderung war erfüllt, mehr nicht. Die Konsistenz erinnerte eher an Babybrei als an Suppe und die Croutons als Topping waren ein industrielles Massenprodukt. Dafür 6,50 zu verlangen, ist in keinster Weise nachvollziehbar.
Bis zur Hauptspeise mussten wir dann nach dem Abräumen der Suppentassen nochmal gute 20 Minuten warten, wie lange mag das wohl dauern, wenn der Laden voll ist? Ich will es mir nicht ausmalen….
Meine Eltern waren mit ihren Gerichten zufrieden, hatten keinerlei Beanstandungen. Mein Schatz war auch zufrieden, der an Stelle des Gemüse georderte Beilagensalat war großzügig dimensioniert und mit einem leckeren Dressing umspielt, das Fleisch – geschätzte 200gr. - medium gebraten mit Tendenz zu medium-rare, eine Punktlandung.
Ich hatte nicht ganz so viel Glück wie die anderen. Gut, die anstelle der Vichy-Karotten gelieferten Pilze waren frische, geviertelte braune Champignons die in der Pfanne kurz angebraten waren. Die Bandnudeln waren bissfest und von der Sorte, die man aus der Verpackung nur noch mal für zwei Minuten in heißem Wasser ziehen lassen muss. Das Geschnetzelte war vom Rind und Schwein gemischt (kannte ich in dieser Variante auch noch nicht) und leider so klein geschnitten, dass das Fleisch schon recht trocken war, immerhin war die Soße kein Fertigprodukt und schmackhaft, aber der letzte Kick hat mir als Soßenfetischist gefehlt.
Meine Herzdame konnte von meinem Vater noch zu einem Dessert überredet werden, was dann als Crème Brulée mit Feigensorbet gereicht wurde und sowohl in Geschmack und Optik den Nerv getroffen hatte.
Die Wertung des Essens ist nicht ganz einfach, für meinen Teil würde ich bestenfalls 2* vergeben, da die anderen zufrieden waren, setze ich die Bewertung auf 3* hoch.
An der Sauberkeit gab es nichts zu Beanstanden, alles tip-top sauber, das gilt auch für die Toiletten – 4*.
Der Service war freundlich und unaufdringlich, solider Durchschnitt – 3*
Fazit: Ja, man kann da hingehen, es ist gemütlich dort, und es schmeckt auch. Aber ich habe schon in ähnlich schönem Ambiente bei gleicher oder besserer Qualität preiswerter gegessen. Wäre es keine Einladung gewesen, hätte ich meine Kritikpunkte dem Servicepersonal auch kund getan. So habe ich fünf mal gerade sein lassen und mich dezent zurück genommen. Ob ich jemals eigenes Geld dort lassen werde, ist eher unwahrscheinlich. Gibt nach „Küchenreise“ eine „wenn es sich (rein zufällig) ergibt wieder“ - 3.