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Das Restaurant liegt über den Dächern von Passau direkt neben der Veste Oberhaus. Es gibt eigene Parkplätze, man kann aber auch von der Veste Oberhaus, die mit einem Pendelbus von der Passauer Altstadt angefahren wird bzw. von der Altstadt selber hinlaufen (ist allerdings etwas "bergig" und eher nichts für "Fußkranke"). Der Zugang ist absolut barrierefrei, es gibt auch eine extra Behindertentoilette (während sich die anderen Toiletten im Unterschoss befinden)
Wir haben etwas Besonderes gesucht, weil wir noch unseren Hochzeitstag nachfeiern wollten.
BEDIENUNG: ****/*****
Beim Betreten wurden wir sofort freundlich begrüßt und uns wurde ein entsprechender Tisch zugewiesen. Es macht wohl Sinn zu reservieren, selbst an einem Mittwochabend war das Lokal sehr gut besucht, aber es fand sich noch ein Tisch für uns. Wir bekamen schnell die Speisekarten ausgehändigt und bekamen auch genau Zeit, auch die Getränke auszusuchen. Überhaupt hat man gemerkt, dass sämtlich Bedienungen, auch wenn es recht zu ging, sehr professionell gearbeitet haben und wirklich etwas von ihrem Job verstanden haben. Bestellungen wurden elektronisch aufgenommen, bei der Bezahlung wurde man gefragt, ob man einen Beleg braucht. Sie waren sehr freundlich, es gab keine feste Kraft für unseren Tisch, wir wurden von insgesamt 3 Kräften bedient. Abkassieren macht nur eine Kraft (.... die "heute den Geldbeutel hat").
Ich wollte schon den 5 Stern polieren, der hat aber dann doch kleinere Risse bekommen, deswegen gibt es ihn nur zur Hälfte. Die Kritikpunkte waren:
* ich wurde zwar bei der Bestellung gefragt, wie ich mein Steak mag, während dem Essen selber kamen aber leider keine Rückfragen mehr, ob es so auch in Ordnung ist.
* es wurde leider nicht von der Bedienung aus selber gefragt, ob wir noch einen Nachtisch oder Expresso wünschen. Wir mussten noch mal ausdrücklich die Karte verlangen.
Das sind Kleinigkeiten, für die ich einen halben Stern abziehen.
ESSEN: *****
Die Küche ist laut Aussage des Betreibers gleichzeitig kreativ und bodenständig. Und diesen Eindruck hatte ich auch. Es gibt keine Schicki-Micki-Gerichte, es wird trotz aller Modernität die Verbindung zur bayrischen bodenständigen Küche gehalten, was sich in der Auswahl der Gerichte zeigt. (Es gibt also auch Gerichte wie Schweinsbraten etc.) Es ist natürlich ein großer Augenmerk auf Gäste der Stadt gerichtet, aber es ist kein Vergleich zu den Touristen-Abfütterungs-Stationen auf der anderen Donau-Seite.
Die Speisekarte ist extra für das Restaurant produziert worden, mit Prägedruck vom Restaurantlogo auf dem "Buchdeckel". Es hatte quasi ein Buch-Feeling und weit entfernt von den unausrottbaren Brauereimappen. Es gibt auch saisonale Gerichte, die dann mit eingeheftet werden (aktuell die Spargelkarte)
Das Essen wurde erstaunlich schnell geliefert, aber die Sorgen, dass darunter die Frische leidet, war unbegründet. Die Küche ist einfach gut organisiert.
Ich aß ein Pfeffersteak mit selbstgemachten (!) Pommes und frischen Gemüse zu 18,90. Das Pfeffersteak war eine ordentlich Portion Fleisch mit einer dunklen Soße, die eindeutig aus einer Reduktion entstanden ist. Auf dem Steak bunte Pfefferkörner. Die Pommes wurden in einem extra Schälchen auf dem Teller dargereicht und waren von den 08/15 Pommes, die man sonst in Restaurants bekommt, wo weit entfernt wie die Donauquelle von ihrer Mündung im schwarzen Meer. Die Gemüsestreifen waren schon weich ohne den Biss verloren zu haben. Leider war kein Salat dabei, den hätte ich gerne noch probiert. Vielleicht beim nächsten Mal.
Es war wirklich bei jedem Bissen Geschmack dabei, das Fleisch war auf den Punkt (kleiner Tipp: beim nächsten mal bitte ein extra Steakmesser dazugeben... Horrmann-Junior muss immer etwas zu meckern haben)
Mein Frau aß Spargel mit Kartoffeln und Lachs zu 21,90. (sie mag leider nicht, dass ich Bilder mache). Dazu gab es wahlweise Sauce Hollondaise bzw. zerlassende Butter (sie entschied sich für letzteres). Laut ihrer Aussage war der Spargel "butterzart", die Kartoffeln und der Lachs perfekt. Sie meinte sogar, die Spargel war so gut, dass es dazu gar nicht irgendeine Soße gebraucht hätte.
Anschließend gab es als Dessert noch die "Böhmischen Dukaten" zu 8,00. Das waren warme Gebäckstückchen mit Eis/Eissorbet. Das Eis war eindeutig selbstgemacht, fein. Da gab es nichts zu meckern.
Ich zog einen "doppelten Expresso" vor, der schön heiß auf den Tisch kam. Ein Expresso eben.
Ich trank ein "Hollunder-Weizen", dass in einem übergroßen Weinglas dargereicht wurde. Nachdem meine Frau davon probierte, war ich es los und konnte mit ihrem Spezi vorlieb nehmen. Grmpf.
Für die Getränke war eine eigene Kraft zuständig, die wirklich den ganzen Abend ununterbrochen hinter der Theke am Arbeiten war, die Arbeit aber souverän, ohne Hektik bzw. ohne Fehler ausgeführt hat.
Für die unvermeidbaren "Selbstwürzer" stehen übrigens Salz und Pfeffermühlen (jawoll, endlich mal keine Tischasche) auf den Tischen.
Die Portionen sind nicht überreichlich, aber absolut ausreichend. Wenn ich mir den Bauch richtig vollschlagen will, gehe ich nicht in so ein Restaurant.
Ambiente: *****
Wenn es 6 Sterne gäbe, würde ich die hier auch geben. Alleine für die Aussicht vom Restaurant. Das Oberhaus liegt gegenüber der Altstadt hoch am Berg mit entsprechenden Blick über ganz Passau. Die Sitzplätze im Restaurant sind über verschiedene Eben angeordnet, dass man auch von den hinteren Tischen zur breiten Fensterfront hinausschauen kann. Es gibt eine riesige Terrasse, die ähnlich angelegt ist. Der Innenraum ist mit dunklen Holz und Naturstein gestaltet, es wird bewusst ein Brückenschlag von der Tradition zur Moderne geschlagen. Eigentlich sollte Hintergrundmusik hörbar sein (an der Theke stand eine entsprechende Computeranlage) aber sie war zu dezent eingestellt, dass man fast nicht gehört hat. Auf den dunklen Holztischen gab es nur ein kleines Deckchen auf der Mitte vom Tisch. Tischdecken gibt es wohl nur für besondere - reservierte - Anlässe (wie es ich an einem anderen Tisch beobachten konnte). Ein Brückenschlag zum bayrischen Traditionslokal sind auch die Steinkrüge mit Besteck auf den Tischen, auch wenn der Blick eindeutig in die "feinere Richtung" gerichtet ist.
SAUBERKEIT: ****
Hier gibt es im Prinzip - fast - nichts zu meckern. Es war alles richtig sauber, keine Staub oder Dreckecken. Besteck, Tische, Gläser alles gut und voll in Ordnung. Für 5 Sterne reicht es aber nicht, weil ich dafür ein paar kleine Extras erwarte (z.B. Frischeprodukte auf den Toiletten etc.) Und eine kleine Schlamperei: auf den Toiletten ist der Mülleimer für die Papierhandtücher etwas übergequollen, was dazu führte, dass ein paar Papierhandtücher auf dem Boden lagen. Der Betreiber kann zwar nichts für das Verhalten seiner Gäste, bei einem so hohen Durchsatz sollten die Toiletten von Zeit zu Zeit kontrolliert werden. Deswegen bleibt es noch bei 4 Sternen.
PLV: *****
Es ist zwar jetzt nicht wirklich billig, aber zu einem besonderen Anlass kann man hier ruhigen Gewissens Essen gehen. Das Gebotene ist das verlangte Geld wirklich wert, vor allem in dieser Lage. Und so etwas macht man ja nicht jeden Tag.
FAZIT:
Es war ein sehr schöner Abend, man kann hier wirklich gut essen und den Blick auf Passau genießen. Wer also mal nach Passau kommt, soll ruhig auf die andere Donauseite wechseln und den Berg erklimmen. Bei einem gegebenen Anlass komme ich sehr gerne wieder, auch weil noch einige Gerichte zum Probieren anstehen.