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Der für uns reservierte Tisch grenzt an die Theke an. Er ist einer der insgesamt ca. 7 Tisch in diesem Raum. Nebenan gibt es noch einen größeren, der für größere Festlichkeiten oder wie an diesem Tag für die Bruncher belegt war. Die Einrichtung ist rustikal, alles ist sehr gepflegt und sauber, eingedeckt ist mit Stoftischdecken und Stoffservietten, silberfarbene Platzteller und schöne Gläser stehen bereit. Salz und Pffeffer gibt es leider schon gemahlen in Streuern auf dem Tisch. An diesem Mittag waren überwiegend ältere Gäste anwesend, die sich bekochen lassen oder eine kleine Feier hatten. In Anbetracht der überwiegend grauhaarigen Fraktion und daß bis auf den letzten Platz mit ca. 24 Personen belegt war, fanden wir den Geräuschpegel sehr angenehm.
Nach der Speisekarte, die mit einem 5 Gang-Menü und einem Monatsmenü, verschiedenen Vorspeisen, Suppen, Desserts sowie verschiedenen Hauptgerichten zwischen 17 und 27 Euro gut sortiert ist, kommt frisch aufgeschnittenes Brot im Körbchen mit Kräuterquark, danach der Aperitif. Wir entscheiden uns 3 x für das Monatsmenü in 3 Gängen und einmal wird ein Rostbraten ausgewählt.
Die Vorspeise (Salat von marinierten Pfifferlingen mit Bresolaschinken und getrockneten Feigen) kommt zügig auf einem länglichen Teller. Eine Kunst, wie dieser auf dem runden Platzteller abgesetzt wird. Die Idee und die Umsetzung dieser Kombination ist gelungen, Kochkunst in Perfektion und dazu ein optischer Knaller. Bei den marinierten Pfifferlingen handelte es sich um frische, der Bresolaschinken waren dünn geschnittene Scheiben, dazu die die getrockneten Feigen und dekoriert mit Ackersalat und Balsamico und einer Kapuzinerkresseblüte. Ungeschickt erweist es sich lediglich, von diesem Teller-Platzteller-Getürme zu essen, das bei jedem berühren wackelt und klappert.
Nach einer angenehmen Wartezeit kommt das Hauptgericht mit Rehnüsschen, karamelisierten Radieschen und Schupfnudeln. Rehnüsschen kannte ich und ist für mich das Beste vom Reh. Auf meinem Teller waren zwei Scheiben davon, die gerade noch an der Grenze zum durchgegarten waren. Dieses mal nicht klassisch mit Preiselbeerbirne, sondern einfach einen Klecks Preiselbeeren auf den Fleischscheiben, das mir persönlich auch vollkommen reichte. Gespannt war ich auf die karamelisierten Radieschen, die, wie wir einstimmig feststellten, mal was anderes waren und ganz interessant schmeckten. Es war die Sorte der länglicheren, das knackige war beim garen nicht ganz verloren gegangen, von einer etwa mal vorhandenen Schärfe war nichts zu schmecken, wir fanden sie gelungen. Lobenswert auch die reichliche Portion an nichtfettigen Schupfnudeln in einem extra Schüsselchen.
Das Dessert mit Creme-Fraiche-Eis auf Zwetschenragout war ein schöner Abschluss und wie alles gut gemacht und schön angerichtet.
Dazu getrunken wurden ein Affentaler Rotwein für ca. 25 Euro. Eine witzige Affenfigur schlängelt sich um die Flasche. Da ich gerne die kräftigen Rotweine trinke, war er für meinen Geschmack flach. Beim Rest kam er gut an, weil es eher ein "Mittagswein" war.
Wir haben uns alle sehr wohlgefühlt, von der Begrüßung bis zur Verabschiedung mit Handschlag. Sehr zufrieden mit dem Gebotenen und einem stimmigen Preis-Leistungs-Verhältnis werden wir demnächst auch mal zum gemeinsamen brunchen wiederkommen.