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Unser alljährliches Kollegentreffen führte uns dieses Jahr nach Sigmaringen am südlichen Rand der Schwäbischen Alb. Die Kleinstadt blickt auf eine bewegende und abwechslungsreiche Geschichte zurück. So war sie Hauptstadt des souveränen Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen und fürstliche Residenz, von Oktober 1944 bis April 1945 war das Schloss Regierungssitz der geflohenen französischen Vichy-Regierung unter Staatschef Pétain und Ministerpräsident Laval; es gab Botschaften Deutschlands, Japans und Italiens beim Vichy-Regime. Ich kann nur jedem eine Stadtführung und einen Besuch des Schlosses empfehlen.
Ambiente
Der Organisator unseres Treffens hat mit dem Hotel zur Traube eine gute Wahl getroffen. Das schmucke Fachwerkhaus wurde – wie man aus einer Inschrift am Giebel des Hauses ersehen kann – im Jahre 1722 erbaut und 1983 umgebaut. Aus dieser Zeit stammt wohl auch die etwas in die Jahre gekommene Inneneinrichtung der Hotelzimmer, schlicht und zweckmäßig. Ich hatte ein kleines Zimmer mit Blick auf das nur ca. 200m entfernte Schloss, das Zimmer hat Dusche, WC und Flachbildfernseher, alles wirkt sauber und gepflegt und 45 € für die Übernachtung mit Frühstück sind fair kalkuliert. Das Frühstück lässt fast keine Wünsche offen, mehrere Sorten Wurst, Käse, Marmelade, Eier gekocht, Rühr- und Spiegelei, verschiedene Brötchen und Brot, Croissants, Kuchen, frische Erdbeeren, (Dosen-) Obst, Quark und Müsli. Nicht so gut finde ich, dass man nur bis 9:30 Uhr frühstücken kann und das Hotelzimmer bereits um 10 Uhr räumen muss.
Nach ausgiebigem Sightseeing-Programm hatten wir für 19:00Uhr einen Tisch für 12 Personen reserviert. Die Gasträume des Hotelrestaurants sind urig gemütlich mit typischen Landgasthofmöbeln ausgestattet. Schön eingedeckte Tische, ein Kachelofen und die ein oder andere mehr oder weniger geschmackvolle Deko schaffen schwäbisches Wohlfühlambiente.
Service
Das freundliche Serviceteam in der Traube ist hochmotiviert, besonders die beiden jüngeren Kellnerinnen umsorgen die Gäste unkompliziert fesch, aufmerksam und flott. Da bleibt in geselliger Runde kein leeres Glas unbemerkt. Das Essen kam nach angenehmer Wartezeit und für fast alle am Tisch zur gleichen Zeit.
Essen/Bewertung
Neben einer gutsortierten Hauptspeisekarte mit Allerlei aus der schwäbischen Küche gibt es noch ein Tagesessen und saisonal eine Spargelkarte.
Meine Kollegen wählten quer durch die Karte und alle waren mit ihren Essen zufrieden. Ich entschied mich für ein Wildgericht, das „Wild-Pfännle“ für 18,90€. Vorab gibt es zu fast allen Gerichten einen Salat vom Buffet. Alle Salate sind selbstgemacht, schmecken äußerst lecker, der Rindfleischsalat war so pikant, dass ich es mir nicht verkneifen konnte, die Salatbar ein zweites Mal aufzusuchen. Ich hätte mich an den Salaten schon „austoben“ können, war dann aber doch zurückhaltend, weil man mir schon gesagt hatte, dass die Portionen in der Traube recht groß ausfallen.
So wurden mir in einer Pfanne vier kleine Wildschweinsteaks (zusammen ca. 250gr) serviert, mit einer kräftigen dunklen schön durch langes Köcheln eingedickten sämigen Soße mit Champignons (leider aus der Dose) überzogen, und selbstgemachten perfekt gegarten Spätzle als Beilage. Die feinmarmorierten Steaks konnten überzeugen; sie hatten ein nicht allzu stark dominantes Wildaroma, waren m. E. vielleicht etwas zu lang gebraten, aber dennoch schön zart und saftig geraten. Ein handwerklich gut zubereitetes Essen, das 4* Sterne verdient.
Im Ausschank gibt’s das lokale Zollerbräu, mir hat das Zwickel sehr gut geschmeckt, aber auch Weintrinker kommen auf ihre Kosten. Die Weinkarte ist gutsortiert und bietet einige passende offene und Flaschenweine.
Fazit: kleines uriges Hotel in schöner ruhiger Altstadtlage mit gutbürgerlicher Küche zu annehmbaren Preisen.