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Neckarsteinach leigt hochgradig idyllisch am Neckar, etwa 15 km von Heidelberg entfernt, hat jedoch einen komplett anderen Charakter als die von Touristen überlaufene Metropole. Hier fühlt man sich auch an einem Sonntag in den Sommerferien fast wie auf einer Zeitreise zurück, dazu herrlich ruhig und unaufgeregt. Schrecklich viel Gastronomie gibt’s hier auch nicht, dafür haben wir es mit Jaber´s Garten spontan ganz gut getroffen. Wir waren mit einem befreundeten Paar innerhalb einer größeren Gruppe sonntags unterwegs. Jaber´s Garten liegt romantisch über dem Neckar und hat einen wundervollen Blick auf den Fluss, die nahe Schiffsanlegestelle, die Burgen und Ruinen der Gegend und die andere Neckarseite. Offenbar war bereits Mark Twain in Neckarsteinach, was hier auch gehörig ausgeschlachtet wird.
Das Gebäude verstömt das Flair eines Sommerhauses oder eines ausgedehnte, erweiterten Gartenhauses, es ist zart lachsfarben angestrichen, verfügt über einen Balkon mit Zugang zu den Toiletten und netten, romantischen Einrichtungsdetails. Kurz: ein Ambiente zum Verlieben. Als wir gegen Mittag ankamen, war der Gastraum im Innern allerdings proppeproppevoll, so dass man kaum ein Bein reinbekam. Alle Gäste brunchten und was wir auf den Tischen sahen, wirkte mehr als lecker: italienische Antipasti, hauchdünnen luftgetrockneten Schinken und frisches Grünzeug. Sogar ein hübsches kleines Bistro-Stehtischen war schon belegt. So setzten wir uns draussen hin, in einen malerischen Garten (der wohl dem Restaurant seinen prägnanten Namen gab), unter schattigen Bäumen, mit wunderschönem, direktem, unverstelltem Blick auf den Neckar. Wohl aufgrund des hohen Gästeaufkommens mussten wir jedoch relativ lange auf den Service warten. Die jugendliche Bedienung, die dann endlich eintraf (vermutlich von einer Mitreisenden geschickt, die drinnen nachgefragt hatte), war die sehr freundlich und offen und zu einem kleinen Schwätzchen aufgeschlossen.
Unser Kaffee für 2 Euro war günstig, schmeckte vollmundig und wurde mit einem Keks serviert. Leider hatte die Bedienung die Kondensmilch vergessen, hatte dafür jedoch zu viel Zucker mitgebracht. Egal, das war wohl dem Stress zuzuschreiben… Der Cappuccino für 2,40 Euro überzeugte mit einem federleichten, fluffigen Schaum. Für ein ausgiebiges Essen reichte unsere knappe Zeit leider nicht, ich hätte jedoch mit einem Salat mit gegrilltem Gemüse und Schafskäse (knapp unter 10 Euro) oder einen der netten Tapas geliebäugelt (z.B. Pflaumen im Speckmantel für 4,40 Euro).
Die Speisekarte zeichnete sich durch solide aber einfallsreiche Speisen mit durchaus mediterranem Einschlag aus. Das passt gut zum Ambiente des Hauses und der Lage am Wasser. Ein besonderer Hit ist hier wohl das Frozen Joghurt, das auch extra angepriesen wurde.
Zur Parkplatzsituation kann ich wenig sagen, denn wir waren mit dem Bus angereist, der nur wenige Schritte oberhalb des Restaurants ganz bequem halten konnte. Auch zur Schiffsanlegestelle sind es nur wenige Schritte, eine Treppe hinab, bis zur Uferpromenade. Das Lokal ist für einen Ausflug, egal ob mit Freunden oder der Familie oder der Liebsten/dem Liebsten unumwunden zu empfehlen.