Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Das Gebäude wurde Anfang 1851 von seinem ersten Wirt Heinrich Althoff erbaut und unter dem Namen „Zur Waldschänke“ eröffnet. Danach folgten zwei weitere Besitzer.
Johann Odenthal konnte dann das Haus übernehmen. Er veräußerte 1918 das Anwesewn nach sieben Jahren Pächterschaft an Wirt Bernhard Schwäke. Die Tochter übernahm das Lokal 1948 von ihren Eltern.
Über die Jahre wurde das kleine Gasthaus ein fester Bestandteil von Sand und wurde für die Dorfbewohner „Us Kneip“. Maria Schwäke betrieb das Gasthaus mit Hilfe einiger Verwandter bis zu ihrem Tod im Jahre 1992 selbst.
Bernd Schwäke folgte und erweiterte das Haus erstmals. 1993 wurde der Anbau eröffnet. Den Betrieb übernahm dann der Pächter Holger Bauer, welcher das Lokal bis 2017 führte.
Auf Grund eines Brandes in der Küche musste die Gaststätte für einige Monate schließen. Schon vor dem Unglück wurde das angrenzende ehemalige Wohnhaus von Anni Schwäke umgebaut, um die Gaststätte wieder um zwei Gasträume zu erweitern.
Dominik Eßer ist seit 2018 Inhaber und Küchenchef, nachdem er schon unter dem vorigen Pächter drei Jahre Küchenchef war. Seine Ausbildung absolvierte er im „Weinhaus zur Alten Schule“ in Köln-Brück.
Weine sind ein weiterer Schwerpunkt und werden in einer eigenen Weinhandlung verkauft. Ei
Die Speisekarte zeigt einige ansprechende Gerichte. Auf der Homepage steht: „Mit frischen und saisonalen Produkten überrascht Dominik Sie immer wieder mit traditionellen und neu interpretierten Gerichten.“
Somit war ein Besuch für unseren kleinen Genießer-Club (zwei Mitglieder) durchaus angesagt. Es gibt auch einen Mittagstisch – also waren die Bedingungen für uns passend.
Wir fuhren – mit Atemschutz ausgestattet – mit dem Linienbus nach Sand und betraten den Gasthof nach einem kleinen Fußweg von 500 m erwartungsfroh. Schließlich war es das erste Treffen nach dem „Lockdown“.
Ambiente
Von außen sieht das Gebäude nicht besonders auffällig auf. Aber innen fanden wir eine stimmige Ausstattung vor. Nach dem kleinen Flur standen wir an der Theke. Dort stand rein Schild, dass man auf das Personal hier warten soll. Die Dame kam auch zügig auf uns zu und bot uns einen Platz im „Schankraum“ links oder im „Restaurant“ geradeaus und dann rechts an. Der zweite Raum wirkte besonders einladend und daher nahmen wir dort Platz. Wir konnten auf die Terrasse und das Außengelände blicken.
Es war nicht viel los – nach unserer Einschätzung waren noch vier andere Gäste im Lokal – alle weit verteilt oder auf der Terrasse.
Musikalisch wurden wir voll zufrieden gestellt; den es liefen nur Stücke aus den späten 1950er und früher 1960er-Jahren (Sitting on the Dock of the Bay; Stand by me; Hello Mary-Lou; Son of a preacher man etc.). Die Lautstärke war angemessen und wir konnten uns prächtig über Speisen und Getränke, sowie Musik unterhalten.
Sauberkeit
Alles wirkte gut gepflegt und gemütlich.
Sanitär
Zu den Toiletten ging es ein paar Stufen hoch in einen weiteren Bereich. Links vom Gang sahen wir zwei weitere kleine Räume. - Auch hier war alles sauber und ordentlich.
Service
Die Kellnerin trug mündlich das Mittagsmenü in zwei oder drei Gängen vor. Die umfangreichere Karte wird nur abends vorgelegt. Aber die Getränkekarte wurde uns gerne gereicht.
Wir konnten auch auf den Eingang zur Küche sehen und bemerkten dort zwei junge Männer im Einsatz. Da alle Maske trugen, konnte ich nicht genau feststellen, ob der Chef auch dabei war.
Die Karte(n)
Mittags gab es "nur" ein mündlich vorgetragenes Angebot.
Wir wählten die drei Gang-Variante (19,90 €).
Die verkosteten Speisen
Als Vorspeise gab es einen Kräutersalat mit Melone und Schinken.
Das war optisch schön arrangiert. Die Zutaten waren klar zu erkennen. Ich hätte vielleicht die Schale an der Melonenscheibe schon in der Küche abgeschnitten und den Schinken um die Melone gewickelt; aber das war kein Geschmacksverlust. Roher Schinken und Melone sind einfach Freunde und daher harmonierte es ordentlich. Der Salat bzw. die Kräuter waren frisch und das Dressing war passend abgeschmeckt.
Ein Teller, den ich nicht beanstanden kann; aber auch nicht als Höhepunkt der Kulinarik sehe. Aber frisch und ein guter Einstieg.
Etwas frisches Brot (zwei Sorten) und cremiger Aufstrich wurde vorweg auf den Tisch gestellt. Das war ebenfalls in Ordnung.
Zum Hauptgang wurde ein Rumpsteak mit Kruste, Gemüsebeilage und Püree serviert.
Das Fleisch war richtig gut gebraten; es hatte einen rosigen Kern. Der Geschmack war sehr ansprechend und das Fleisch ausgesprochen zart und saftig. Obenauf war eine gegrillte krosse Kruste. Die Sauce befand ich unter dem Fleisch – sie war handwerklich ordentlich gemacht; ist mir aber auch nicht besonders in Erinnerung geblieben: Ganz anders als das perfekte Steak.
Das Gemüse bestand aus dünnen grünen Bohnen. Die kleinen Stangen waren ebenfalls auf den Punkt gegart und recht schmackhaft. Die Bündel waren mit krossem Speck bzw. Schinken ummantelt. So liebe ich Bohnenpäckchen. Der Klassiker war sehr gut gelungen.
Das Püree war mit Gewürzen aromatisch verfeinert worden und passte gut zur Sauce.
Ein geschmortes Möhrchen, etwas sanft gegarte Staudensellerie und ein Salbeiblättchen rundeten als Dekoration den Teller ab.
Diesen Teller könnte ich mir jederzeit wieder vorstellen und hat mich auf jeden Fall geschmacklich beeindruckt.
Als Dessert gab es einen dunklen Brownie mit hellem Vanilleeis und wegen der Mandeln im Gericht auch eine Crème brûlée als Alternative.
Auch diese Nachspeise war einfach, aber gut gemacht und schmackhaft. Das ganze Menü war stimmig und überzeugte uns. Weitere Besuche können wir uns gut vorstellen.
Getränke
Wir wünschten uns eine kleine Weinbegleitung zum Essen und erhielten einen Weißwein und zum Fleisch einen Roten vorgeschlagen. Es gab einen Probeschluck und wir waren jeweils mit dem Angebot einverstanden.
Pflüger – Weißburgunder Quarzit 2018 – Pfalz – bio – trocken (0,2 l – 8,00 €)
Der Wein war gut gekühlt und hatte frische klare Noten.
Cervoles - Colors 2018 - D.O. Costers del Segre (0,2 l – 8,00 €)
Cuvee aus Tempranillo (35%), Garnacha (20%), Cabernet Sauvignon (20%), Merlot (15%) und Syrah (10%), manuelle Weinlese, Reifung acht Monate in französischen Barriques.
Der Wein harmonierte mit dem Fleisch; er zeigte noch klar leichte Tannin-Noten und war dadurch nicht zu angepasst oder charakterlos.
Fies Elegance Alter Pflaumen-Frucht-Brand (Gläschen – 3,00 €)
Der „Schnaps“ passte sowohl zur Nachspeise als auch zum Kaffee. Ein weiterer Brand, den ich mir gut zu Hause in meiner kleinen Sammlung vorstellen kann.
Taunusquelle (0,74 l – 5,50 €)
Espresso – 2,10 €
Espresso macchiato – 2,30 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
Wir fanden, dass die aufgerufenen Preise relativ günstig waren – vielleicht liegt das am dörflichen Umfeld und der etwas abgelegenen Lage.
Fazit
4 – gerne wieder. Der erste Besuch hat uns sofort zugesagt. Daher spricht vieles für weitere Stippvisiten.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 10.06.2020 - mittags - 2 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm