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Eine Runde Schicksal – wir waren vor sehr vielen Jahren mal auf dem Weg ins Planetarium im Kismet, danach hatten wir es aus den Augen verloren. Aber das Haus verliert nix, wie meine Großmutter zu sagen pflegte, und so reservierten wir für Freitagabend.
Die Inneneinrichtung hat seitdem ein Remake erfahren dürfen, sehr zum Positiven – zwar sind die Wände in einem recht grellen orangen Rauhputz gehalten, aber die Dekoration mit Drucken historischer türkischer Motive (Moscheen, Märkte, sonstige Sehenswürdigkeiten) ist weit besser als die früheren Teppiche an den Wänden. Ansonsten ist das Layout eher Stuttgarter Kneipenstil, in der Mitte ein mit Holzbalken abgetrennter Tresenbereich, an dem auch Einzelgäste verköstigt werden, drumrum die mit weißen Tischdecken und Papierservietten eingedeckten Tische. Der Eindruck ist okay und sticht weder positiv noch negativ besonders heraus (vom Orange mal abgesehen).
Es ist noch relativ leer, reservieren wäre nicht nötig gewesen, aber wir bekommen einen angenehmen Tisch im etwas erhöhten hinteren Teil des Lokals. Den Service teilen sich eine junge Dame und ein Herr, letzterer offenbar zuständig für die wichtigeren Aufgaben. Recht zügig kommt die Karte, die mit der Webseite identisch ist, und ebenso bald werden wir nach unseren Wünschen gefragt.
Also denn, wir bestellen. Vorneweg einmal die gemischte kalt-warme Vorspeisenplatte Balikli Meze (€ 21), die für zwei Personen ausgezeichnet war, deshalb nehme ich nur Yogurtlu Ispanak (€ 8,90) , mein Mann Lammfilet (€ 14,50), dazu an Weinen einen roten Lal (€ 4,20) und einen weißen Villa Doluca (€ 4) und ein großes Wasser (€ 4,90).
Wir schauen ein bißchen herum, richtig voll ist es nicht, auch wenn im Laufe des Abends immer mehr Gäste kommen und sich offenbar wohlfühlen, verschiedene Sprachen von Türkisch bis Englisch wehen herüber. Das Publikum ist sehr gemischt, eher jünger bis mittelalt und entspannt. Es kommen die Getränke, die sind ganz in Ordnung, mein Villa Doluca ein bißchen sauer, kein großer Wurf, aber auch kein Desaster.
Nach einer angemessenen Pause kommt der sehr gute Vorspeisenteller, Joghurtcremes, Auberginenmus, Tamarasalata, tomatiger Bulgursalat und mehr, alles nett angerichtet mt einem Eiskugelportionierer, dazu panierte Calamari und diese ovalen Pseudo-Scampi, die nur eine Alibi-Krabbenschere zum Anpacken stecken haben. Alles für zwei portioniert und von der Qualität – wenn auch nicht vom Preis – überdurchschnittlich gut. Das Fladenbrot dazu ist warm, frisch und lecker. Wir merken auf.
Danach kommt eine längere Pause, die ist aber ob der Menge der Vorspeisen ok. Dann kommen für meinen Mann das Lammfilet mit Reis und „Kaisergemüse“ nebst Beilagensalat, für mich Spinat mit Joghurt, grob gehackt, gut gewürzt, nicht zu kreuzkümmellastig, wirklich sehr ordentlich, und wir sind sehr angetan.
Und dann auch sehr satt und bitten um die Rechnung. Völlig unverständlich die Reaktion der Bedienung, die mich vor meinem nicht ganz leer gegessenen Teller sitzen ließ – erst nach Lieferung der Rechnung, als ich zu dem sich abwendenden Herrn sagte „würden Sie das bitte mitnehmen“, kam er überrascht auf die Idee, das auch zu tun.
Es gab dann noch eine extrem lakritzigen Raki aufs Haus, den brauche ich nicht, aber wer’s mag...
Trotzdem, das Essen gehört unter den türkischen Restaurants der Gegend definitiv auf die Landkarte. Wir kommen wieder und probieren gerne mehr.
Trat den größten Teil des Abends nicht in Erscheinung und erschien nur zum An- und Abräumen - und letzteres ein bißchen zu selektiv. Einen nicht ganz leer gegessenen Teller mit parallel abgelegtem Besteck und offensichtlich schon länger nicht mehr essendem Gast erst nach mehrfachem Vorbeigehen auf Nachfrage abzuräumen, geht gar nicht.
Wir waren positiv überrascht von Auswahl und Geschmack - das Kismet gehört definitiv zu den besseren türkischen Adressen in Stuttgart.
Pater Brown würde sagen "hübsch häßlich habt ihr's hier"....
Sauberkeit
Kein Grund zur Beanstandung.