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Bedienung
Beim Eintreten wurden wir nicht beachtet, die Mitarbeiter des Service waren alle beschäftigt. Ich blickte mich um, um einen für acht Personen geeigneten Tisch zu identifizieren, denn so hatte ich reserviert. Im Hintergrund des Restaurants entdeckte ich dann ein bekanntes Gesicht, und wir steuerten den Tisch an.
Nachdem wir dort Platz genommen hatten, kam kurz darauf ein Kellner an den Tisch, begrüßte uns und begann die Speisekarten zu verteilen. Die Frage nach Karten in englischer Sprache für unsere Gäste konnte ihn nicht in Verlegenheit bringen, diese Karten wurden nach wenigen Augenblicken gebracht. Wenig später kam er wieder und begann, die Bestellungen aufzunehmen. Unsere Gäste aus Indien, noch dazu Vegetarier, brachten ihn mit ihren Sonderwünschen leicht ins Schwitzen, es gelang ihm jedoch einigermaßen, die Contenance zu bewahren.
Insgesamt war der Service mit diesem Kellner, zeitweilig unterstützt durch den Tresenmann, sehr aufmerksam, es wurde in regelmäßigen Abständen nachgesehen, ob wir noch irgendwelche Wünsche hatten. Die Englischkenntnisse des Kellners waren voll ausreichend, wir mussten nur vereinzelt mit Übersetzungen nachhelfen, während sein Kollege vom Tresen diesbezüglich doch ziemliche Schwierigkeiten hatte.
Essen
Die Karte bietet portugiesische Küche in ziemlicher Bandbreite, mit Salaten und Suppen, Vorspeisen, Paella und Fisch, Nudel- und Kartoffelgerichte sowie Fleischgerichte wie Espetadas, Cataplana und Steaks. Die vollständige Speisekarte ist auf der Homepage des Restaurants einsehbar: http://www.brasserie-madeira.de/index.php/speisekarte
Unsere Gäste bestellten in ihrer heimatlichen Manier quer durch die Speisekarte, wobei sie einige Gerichte untereinander teilten. Ein Kollege bestellte die auf einem Aufsteller angebotenen „Muscheln in Tomaten-Weißweinsauce“, die nicht auf der Karte standen, ein anderer gleichlautend mit mir „Espetadas Madeira, Rinder Hüftsteak Medaillons am Spieß mit Paprika und Zwiebeln, dazu Rosmarinkartoffeln und verschiedene Saucen“ (16,90 €). Ein weiterer Kollege, der deutlich später gekommen war, bestellte „Sardinen vom Grill, mit Chimichurri Sauce dazu bunt gemischte Salatvariation mit Vinaigrette und Baguette“ (9,80 €).
Wenig später brachte der Kellner die zu den Espetadas gehörenden Beilagensalate als Vorspeise, dazu Weißbrot und Aioli. Gleich darauf kamen auch die Halter für die Hängespieße. Die Salate bestanden aus Tomatenachteln, Gurkenscheiben, Paprika, Mais und roten Bohnen und waren frisch und knackig, das Dressing schmeckte jedoch nach einem Fertigprodukt.
Nachdem die Salate gegessen waren, bekam zunächst mein Nachbar einen Teller und einen ziemlich großen Metallbehälter, dessen Deckel dann vom Kellner geöffnet wurde. Darin befand sich eine enorme Portion Muscheln, die sofort einen harmonischen Duft verbreiteten.
Im nächsten Zulauf bekam der andere Kollege seine Sardinen auf einem nett dekorierten Teller, außerdem kam eine Schüssel mit Rosmarinkartoffeln und eine Platte mit zwei Saucenschälchen, beides zu den Espetadas, die dann im dritten Lauf gebracht wurden. Mengenmäßig war ich zunächst etwas enttäuscht, denn es war tatsächlich nur ein Spieß mit vier allerdings nicht ganz kleinen Stücken Fleisch daran und Zwiebel- und Paprikascheiben dazwischen. Bei dem leider nicht mehr existenten Wettbewerber an der Waldwiese hatte es in jeder Portion drei Spieße gegeben, allerdings auch zu deutlich höheren Preisen.
Das Fleisch erwies sich erwartungsgemäß als zart und schmackhaft, die Lorbeermarinade hatte ihr Werk getan. Die Rosmarinkartoffeln hätten eine Spur weicher sein können, die Mojo Rojo war in Ordnung.
Der Geschmack der verschiedenen Speisen – ich durfte vom Tomaten-Weißweinsud der Muscheln probieren – war sehr gut bis ausgezeichnet, die Portionsgrößen waren jedoch deutlich unterschiedlich. Während die Sardinen in Ordnung und die Muscheln reichlich waren, blieben wir Espetadas-Esser trotz komplett geleerter Kartoffelschüssel mit einem leichten Resthungergefühl sitzen.
Ambiente
Der recht große Gastraum wird durch den zentral angeordneten Tresen strukturiert, das Mobiliar war schwarz lackiert, die Tische mit Resopalplatten ohne Tischdecken. Die Bänke entlang der Wände sind dick gepolstert, die Tapeten farbig zwischen Orange und Ocker. Zahlreiche Wandlampen als praktisch einzige Beleuchtung, nur unterstützt von wenigen Halogen-Downlights, bewirkten eine leicht schummrige, aber durchaus gemütliche Atmosphäre.
Sauberkeit
Das Restaurant war einwandfrei sauber, ich habe nirgendwo Schmutz oder Krümel gesehen. Gläser, Geschirr und Besteck gaben ebenfalls keinen Anlass zur Klage. Die Toiletten sind sehr modern eingerichtet, technisch auf aktuellem Stand und gut gepflegt.
Fazit
Die Brasserie Madeira wird vielfach unterschätzt, dies war der zweite Besuch, bei dem ich eigentlich nur positive Erfahrungen machen durfte.