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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Bistrorante da Priscilla in 30655 Hannover bewertet.
vor 10 Jahren
"Kleiner Stadteilitaliener, ganz und gar ohne Chichi. Einfach ehrlich und aufrichtig."

Geschrieben am 24.01.2015 | Aktualisiert am 24.01.2015
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Bistrorante da Priscilla
Besucht am 21.12.2013
Quadratisch, praktisch, gut? Das war es dann schon mit den Gemeinsamkeiten mit der Schokolade.

Eher simpel, einfacher und noch einfacher. Nach den zahlreichen en Kommentaren in anderen Portalen und der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung hatte ich ein wenig mehr erwartet, fairnesshalber sei gesagt, dass wir so einen blöden Tag gewählt haben, dass wir dem Laden eine zweite Chance einräumen müssen, zumal der Fußweg zum Lokal nur bei 400 m liegt. Wir hatten den letzten Tag vor einer 10-tägigen Betriebspause erwischt, so dass das Rinderfilet flugs von der Schiefertafel gewischt wurde, als wir uns setzten. Nur Pizza und Pasta blieben übrig.

Das Ristorante liegt am Rande einer der teuersten Gegenden Hannovers, dort wo Herr Maschmeyer mit seiner Ferres, Klaus Meine von den Scorpions und dem ehemaligen Bundespräsidenten Wulff seine Feste in seiner Privatvilla feierte. Als der AWD noch in seiner Hand war, war an solchen Tagen immer die gesamte Gegend mit Dreier-BMWs zugeparkt.

Die unmittelbaren Nachbarschaft des da Priscilla bilden aber Gebäude, die wahrscheinlich das Geschäftsmodell am Leben halten, ein Hospiz (etliches an Personal), ein Hebammen- und Geburtshaus (dito), unmittelbar gegenüber eine Kindertagesstätte (auch mittags Feierabend), die Cochlea-Implant Niedersachsen und als wichtigste Kundschaft ein voll kommerzielles Altenheim, bei dem wahrscheinlich auch das Essen der Gewinnmaximierung dient.(Ich habe Patienten, die sich zum Einzug ins Altenheim im Alter von 80 Jahren einen PC mit Internetanbindung geordert haben, um Bringdienste in Anspruch zu nehmen). Wie in der Zeitung zu lesen war, werden hier auch Pasta und andere italienische Lebensmittel außer Haus verkauft.

Die Preisgestaltung der Mittagsgerichte (Vorspeise 2,50, Hauptgericht 5.-, Dessert 2,50) legt den Verdacht nah, dass es mittags voll ist.

Da wir die einzigen (zahlenden) Gäste im Lokals waren, deutete die etwas ältere weibliche, sehr abgeklärt wirkende Servicekraft an, dass wir uns einen Tisch aussuchen sollten, was wir sogleich im Bereich der Fensterfront taten. Resopal-Tische mit einer über Eck gelegten Wachstuchdecke, der Boden dunkles Laminat, die Stühle hinreichend bequem. Auf dem Tisch Salz- und Pfefferstreuer als einzige Dekoration.

Wir bestellten eine große San-Pellegrino, die nach Sekunden gut gekühlt gebracht wurde.

Ich wähle einen Insalata casa mit Thunfisch und Parma-Schinken, der leider zum großen Teil aus Rucola bestand. Ansonsten war aber alles vertreten, was in einen bunten Salat gehört. Es wirkte alles sehr frisch.

Das Weißbrot dazu (vier mittelgroße Scheiben) war Durchschnitt, schmeckte aber zum Merlot (0,2 zu 5.-) recht gut. Balsamico, eine Pfeffermühle und Bertolli-Öl standen zeitgleich mit dem Salat auf dem Tisch. Die Pfeffermühle hatte keine Verstellmöglichkeit und spuckte 1/8-Körner aus. Ich ertrage das ganz gut.

Meine Frau hatte eine Pizza-Prosciutto (Vorderschinken/Mozarella), ich eine Pizza Parma (Mozarella und nicht mitgebackener Parmaschinken) gewählt, die im Abstand von ca. zwei Minuten an den Tisch kamen, fast unmittelbar, nachdem ich das letzte Rucolablatt vertilgt hatte.

Ich weiß nicht, ob Pizzabäcker ein Lehrberuf ist wie Baklava-Macher, aber vom Können her gibt es wohl große Unterschiede. Wenn ich bei den Spitzenkönnern so sehe, wie sie ähnlich zu den Zirkusartisten mit den rotierenden Tellern auf dem Stock einen Pizzaboden auf dem emporgereckten Finger kreisrund formen, nötigt mir das Respekt ab. Was hier auf meinem Teller lag, kann ich mit Fug und Recht als das Unrundeste bezeichnen, was je unter dieser Bezeichnung vor mir stand. Es hat sich wohl um die Methode Druck auf einen Teigkloß mit den Knöcheln gehandelt. Geschmacklich hatte meine Frau die bessere Variante. Der Parmaschinken harmonierte nicht so gut zu Tomatensoße und Mozarella.

Nach ca. 45 Minuten und nur 36 Euro ärmer verließen wir das Lokal. Wie erwähnt, kommen wir wieder.

Die anderen Gäste (zwei junge Frauen mit Kindern) unterhielten sich die ganze Zeit mit dem mehr oder weniger waagerecht über seiner Theke liegenden Wirt und Koch (Cosimo Papa) . Meine Frau meint aufgeschnappt zu haben, dass das da Priscilla eine Zweitlokalität ist. Ansonsten ging es die ganze Zeit um Urlaub.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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