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Und wenn dem Fleischesser zu wohl ist, geht er ins vegane Restaurant.
Dadurch, dass zur Zeit sehr viel bei mir etwas aus dem Ruder läuft, habe ich beschlossen, einfach selber mal etwas absolut Bescheuertes zu machen (zumindest meiner Ansicht nach) und mal statt immer nur vorbei zu laufen, tatsächlich das Sellys zu betreten. In unmittelbarer Nähe liegt das "Hendl-House" (ex-Wienerwald) und das "Jento" (eines von 11, nein 10, nein inzwischen nur noch 9 Asiaten in Passau).
Ins Restaurant führen einige Stufen, die Toiletten liegen im Keller und wenn es gut besucht ist, wird es ganz schön eng. Es ist nicht nur Restaurant, es will auch eine Bar sein und ist wohl eher jüngerem Publikum zuzuschreiben. Aber es gibt eine recht ordentliche Speisekarte, deswegen Bewertung nach Restaurant-Maßstäben.
Parkplätze gibt es, wie bei allen Locations in der Altstadt keine eigenen, da muss man auf die Parkhäuser etc. in der Umgebung zurück greifen oder "...man ´at sowie gar keine Auto"...
BEDIENUNG/SERVICE:
Ich wurde freundlich begrüßt und konnte mir einen Tisch aussuchen. Weil ich der erste (und auch einzige Gast) war, hat der Kellner bis dahin TV geschaut, diesen aber bei meinem Erscheinen gleich ausgemacht und durch Musik, die so wie ich es sah, von einem Laptop mit Youtube kam. Ich bekam meine Karten (Speisen/Getränke separat) und auch Zeit meine Sachen auszusuchen. Während dem Essen kam der Kellner einmal vorbei und hat gefragt, ob alles recht ist, auch sonst lief alles zu meiner vollen Zufriedenheit.
Bei Bedarf gibt es auch noch kostenloses WLAN für die Gäste.
Wirklich gut, also 4 Sterne.
ESSEN:
Das Angebot ist recht überschaubar und eben vegan. Laut Karte ist zusätzlich alles Bio (bis auf die Getränke, z.B. die Biere von lokalen Brauereien). Es gibt zwei Speisekarten, Speisen und Getränke, die speziell für das Sellys angefertigt wurden (zum auseinanderklappen). Es gibt ferste Dauerangebote, zu auch Tagesangebote. Einige stehen auch auf der Tafel im Restaurant.
Ich entschied mich für ein "Nua Pad Kamin", zu 8.20 Euro, das laut Karte aus Rindfleischersatz, Zwiebeln, Tomaten, Karotten und Chili bestand. Dazu gibt es Reis.
- kleiner Zwischeneinwurf: Warum wird so viel Mühe verwendet, bei veganen Gerichten den Anschein zu erwecken, dass es sich um Fleisch handelt? Darüber könnte man jetzt philosophieren, aber es geht hier um dem Geschmack und ob ich warnen oder empfehlen kann.... Einwurf Ende.
Die Wartezeit war jetzt nicht gerade sehr kurz, es wird wohl wirklich so gut wie alles frisch zubereitet. Zumindest den Karottenstücken hat man das angesehen, dass die von Hand geschnitten wurden. Das "Fleisch" war vermutlich Seitan, da muss man eben gut mit Gewürzen arbeiten, damit es nach irgendetwas schmeckt (das ist eben die Kunst der veganen Küche, geschmacklose Dinge mit Geschmack zu versehen, ohne ein Chemie-Labor aufzubauen).
Das Gericht hatte einen südostasiatischen Touch, hatte vom rein optischen her zumindest eine leichte Ähnlichkeit mit der M45 oder C16 etc... von den Asiaten. Es wirkte aber viel frischer und "handwerklicher". Der Reis war zu einem Türmchen aufgebaut mit Gemüsestückchen oben drauf, dazu reichlich Soße. Zuerst dachte ich, zu reichlich, aber mit dem Reis ging letztlich doch alles ohne Löffel in mich hinein.
Das ganz Gericht hatte eine angenehme Schärfe, (von meiner Seite aus gesehen... wer nicht gerne scharf ist, sollte lieber etwas Anderes nehmen).
Es wurde auch nett angerichtet, Besteckt und Serviette auf einem farblich abgestimmten Extrateller.
Und letztlich hat es so geschmeckt, dass ich das Fleisch bzw. andere tierische Produkte nicht vermisst habe. (aber bitte jetzt nicht den Schluss daraus ziehen, dass ich jetzt noch öfter auf das Eis gehen werde äh vegan essen werde... weil von dem veganen Döner, den ich mal in LA, Isarküste getestet habe, war ich nicht soooo begeistert)
Nua Pao Kamin zu 8,20
Das ganze hat 8,20 gekostet, etwas teurer als die M34 beim Asia Mittagstisch, aber angesichts von "Bio" und dem höheren handwerklichen Aufwand absolut vertretbar.
AMBIENTE:
Die Einrichtung mit modern-schick. Man merkt, dass der Schwerpunkt nicht alleine das Essen ist, sondern auch das zusammensitzen im Bar-Betrieb. Es gibt 6 Holztische ohne Tischdecken, an den Tischen Bänke mit Kunstlederkissen. Die Farbgestaltung vorwiegend in leichten Brauntönen, Musikberieselung war eben aus dem Internet, zur Zeit meines Essen u.A. Bee Gees (also passend für mein Alter). Dazu gibt es bei schönen Wetter ein paar Tische draußen, es ist eine Seitenstraße von der Fußgängerzone, man ist sicher vor Autos. Für verfrorene liegt auf jeden Stuhl eine Decke für die Beine bereit.
SAUBERKEIT:
Tisch, Stühle, Boden etc. war alles sauber, ich war aber auch der erste Gast an diesem Tag. Toilette habe ich nicht benutzt, daher kann ich dazu nichts sagen, nur dass die eben im Keller liegt und eine sehr steile Treppe dort hin führt. Daher 4 Sterne.
PLV:
Alle Gerichte im Lokal haben Preise unter 10 Euro, aber es ist eben auch kein Fleisch dabei, was ja doch einen großen Anteil vom Preis hat. Den Preis finde ich soweit voll in Ordnung, deswegen ist das PLV voll und ganz angemessen, da rücke ich auch 4 Sterne raus.
FAZIT:
Wer vegan liebt, kann hier gerne hingehen, ich ziehe trotzdem für mich persönlich "ehrliche" Fleischgerichte vor, aber wenn man zum Beispiel mit veganen Freunden essen gehen will und denen mal einen Gefallen tun will, dass die mal nicht auf Notlösungen zurückgreifen müssen, kann man auch als Fleischesser durchaus glücklich werden.
Ich habe mich mit dem Kellner noch unterhalten, warum so wenig los ist. Der meinte, dass das von Tag zu Tag komplett unterschiedlich ist, wohl auch, wie die Studenten unterwegs sind, die wohl auch einen Großteil der Gäste ausmachen. Er hatte auch schon Mittage, wo Gäste weggeschickt werden mussten, weil es so voll war.