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Zuerst freute ich mich, das Lokal wiedergefunden zu haben, dann traute ich meinen Augen kaum. Eine lange Schlange im Eingangsbereich, davor ein Schild " sie werden platziert" sicherheitshalber auch noch auf englisch. Und nun standen sie in der Schlange, Touris, Schlipsträger, Studenten...... Auch etliche Asiaten, was ich als gutes Zeichen nahm. Es sei denn, in asiatischen Reiseführern steht: schaut euch mal an, was die in Berlin für asiatisch halten.....
In der Schlange hat man Gelegenheit, den quirligen Köchen zuzuschauen und fast ist man versucht, die auf der Glasplatte zwischengelagerten Speisen zu stibitzen...... Nein, man wartet, bis man an einem der überfüllten Tische in der unangenehm lauten, nüchtern abstoßenden Halle platziert wird. Als kleines Willkommen erhält man zuerst einen Becher heißen Tee und wer will, kann es wie viele der Gäste machen, indem man den bereitstehenden geschnittenen Ingwer in sich hineinstopft. Wer sich aber beherrschen kann, bis die Bedienung es endlich schafft, die Bestellungen entgegen zu nehmen, wird mit frischem Sushi in hoher Qualität belohnt. Und nicht nur dass, man kann auch klassische Reisgerichte und Suppen bestellen, es lohnt sich allemal.
Auch für Sushianfänger ist etwas dabei, zumal man auch bloß mit dem Finger auf die bunten Bildchen tippen muss und irgendwann verwandeln die sich dann in reale, frisch zubereitete Speisen. Kleiner Tipp, wenn der Service mal da ist, gleich bissel mehr ordern, insbesondere Getränke, da wird auch immer mal was vergessen. Aber der Mittagsansturm gleicht wahrscheinlich dem Einfall des Mongolenheeres in China, was letztlich zum Bau der berühmten Mauer führte. Der chinesischen, wohlgemerkt. Oder so ähnlich. Insofern macht der Service, was er kann.
Zurück zum Essen. In meiner Angst, vergessen zu werden, orderte ich gleich mal die California Uramaki ( 8 Stück zu 5,20€), dann aber die Spicy Ika Gunkan ( scharfer Tintenfisch 2 Stück 5,60€ ) und die Spicy Tuna Maki ( scharfer Thunfischbauch 2 Stück 5,80€) und Thunfisch Maki 8 Stück auch um die 6€.
Die kleinen extra zu bestellenden Stücke sind ein Gedicht. Hier zeigt sich die Klasse der Küche. Und scharf heißt scharf. Also unbedingt den Tintenfisch verkosten, zumindest wenn man gern scharf isst und es auch mag, einige Zeit auf einer gummiartigen Masse herumzukauen. Für mich jedenfalls ein Muss. Die zwar preiswerten, aber dennoch schmackhaften Maki fallen da etwas ab, zumindest in der Mittagszeit. Wer kann, nach 14:00 Uhr eintrudeln und genießen!
Der verpasst natürlich Schlange stehen, das Flair einer asiatischen Hinterhofküche und einen Lärmpegel, dem auch die NSA nichts entgegenzusetzen hätte.