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Gastraum
Beim Eintreten war kein Mitarbeiter des Hauses zu sehen, ich suchte mir daher einen der beiden noch freien Tische aus und nahm Platz. In den langgezogenen Gastraum waren also acht oder neun Tische entlang der Fensterfron besetzt, aber nur an wenigen wurde gegessen.
Nach einigen Minuten erschien ein junger Kellner am Tisch, begrüßte mich und reichte mir die Speisekarte. Auf seine Frage, ob ich schon einen Getränkewunsch hätte, beschied ich, dass ich zuerst in die Karte sehen wolle.
Tischdekoration
Das Programm der Küche umfasst einen überschaubaren Bereich deutscher Küche, Schnitzel, Steaks, Sauerfleisch etc., insgesamt ungefähr zehn Hauptgerichte, dazu auf einem Einlageblatt drei aktuelle Angebote mit Pfifferlingen.
Ich hatte mich dementsprechend schnell entschieden, doch der junge Mann, der als einzige Kraft im Service tätig war, kam erst geschlagene zehn Minuten später wieder an meinen Tisch, um die Bestellung aufzunehmen.
Ich bestellte dann das „Schnitzel Hamburger Art, mit Spiegelei, Bratkartoffeln und Salatbeilage“ (12,60 €) und dazu ein großes Mineralwasser (0,3l für 2,20 €). Prompt kam die Frage: „Mit oder ohne?“, womit offensichtlich der Kohlensäuregehalt gemeint war. „Im Idealfall medium,“ antwortete ich, worauf er meinte: „Ich kann mischen…“, was ich dann mit einem Kopfnicken bestätigte.
Das Mineralwasser wurde dann prompt gebracht und erwies sich als gut gekühlt, weniger gelungen war die Mischung, die dem Vergleich mit einem feinperligen „Medium“ nicht standhalten konnte.
Dann begann das große Warten. Etwa im Fünf-Minuten-Takt erklang die Glocke aus der Küche, worauf dann Essen an die anderen Tische gebracht wurde. Mein erster Eindruck, dass einige Gäste schon fertig waren mit dem Essen, hatte mich also getäuscht. Auch das verheißungsvolle Klopfen von (vermutlich) Schnitzeln, das zwischenzeitlich aus der Küche zu hören war, konnte die Wartezeit nicht verkürzen.
Endlich, 35 Minuten nach der Bestellaufnahme, kam der Kellner an meinen Tisch und informierte mich, dass mein Essen „gleich fertig sei“. Man habe derzeit nur einen Koch in der Küche, der mit dem Andrang an Gästen wohl nicht so gut klarkomme.
Ich entgegnete, dass ich in Kürze einen Termin hätte und deshalb schon überlegte, das Lokal ohne Essen zu verlassen.
Schließlich, ziemlich genau eine Stunde nachdem ich das Restaurant betreten hatte, brachte der Kellner den Teller mit meinem Essen. Die handwerklich wirklich gute Ausführung war nur ein schwacher Trost, da ich es aufgrund des jetzt vorliegenden Zeitdrucks nicht wirklich würdigen konnte.
Schnitzel Hamburger Art
Das Schnitzel war sehr gut und zart, definitiv frisch und keine TK-Ware, einwandfrei in der Pfanne gebraten ohne Zuhilfenahme einer Fritteuse. Die Bratkartoffeln waren gut gebraten, hatten Röststellen an praktisch jedem Stückchen. Sie kamen mit Zwiebeln und (wenig) Speck), waren aber sehr gut gewürzt. Lediglich der Beilagensalat war ein ziemlicher Witz, er beschränkte sich auf ein winziges Schüsselchen mit geraspeltem Weißkraut mit einem Tomatenachtel darauf.
Das als Entschuldigung für die Wartezeit angebotene weitere Getränk nahm ich an, aß dann recht schnell, zahlte und verließ eilig das Haus. Zu meinem Termin kam ich natürlich zwei Minuten zu spät….