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Bereits im Vorfeld durch RK und das weltweite Zwischennetz informiert, war ein Besuch des Oberdecks der Seeperle quasi Pflichtprogramm. Unserer Meinung nach, im Vergleich zu den Mitbewerbern in Wismar, qualitativ das Beste was man kriegen kann. Aber ich greife vor….
Diese Beurteilung soll eine Zusammenfassung von zwei Abenden auf der Terrasse des Oberdecks widerspiegeln. Daher fällt sie nicht so detailliert, wie vielleicht gewohnt, aus. Die relativ aussagekräftigen Photos sollten aber einen guten Eindruck vermitteln. Potentielle Fragen bitte über PN.
Die mittägliche Reservierung in der ’Kombüse’ der Seeperle gelang norddeutsch freundlich und kompetent. Wie der Name schon vermuten lässt, liegen die Räumlichkeiten des Oberdecks über dem Fischhandel/der Kombüse, in der ersten Etage. Leider gibt es dort keine Terrasse, diese befindet sich unten am Treppenaufgang und seitlich der Seeperle. Direkt an der Straße ins Hafengebiet gelegen bietet sich lediglich der Ausblich auf einen (kostenpflichtigen) Parkplatz und die Kreuzung Schiffbauerdamm/Am Hafen mit der Altstadt Wismars im Hintergrund. Zum Teil ist es schon recht laut, je später der Abend desto interessanter die vorbeikommenden Vehikel/Typen. So konnten beispielsweise am zweiten Abend etwa neun unterschiedliche Streetfighter-Bikes (keins von der Stange!) ausgemacht werden. Auch die mehr oder weniger bunt getunten Blechkisten boten einiges an Kurzweil. Oft erkannte man zuerst den jeweiligen Song, bevor der liebliche Sound, der um ihr Leben winselnden Auslassventile, deutlich machte, dass Schalldämpfung überbewertet wird….
Ebenfalls freundlichst von der (krankheitsbedingt einzigen!) Servicekraft (♀ 4,2) begrüßt, wurde uns, wie bei der Reservierung erbeten, ein Tisch auf der Terrasse zugewiesen. Es waren bereits einige Tische besetzt und der Service wirkte etwas gehetzt. Die sehr kleine Terrasse ist gut beschirmt und mit hochwertigen Kunststoff-Rattanmöbeln sowie bequemen Auflagen ausgestattet. Neben ansprechender Tischwäsche fanden sich noch ein Windlicht sowie eine Sandgefüllte Weinflasche mit Gräserdeko/Topfpflanze auf den stabilen Tischen. Da trotz der Hitze auch oben im Restaurant Tische belegt waren, musste die Servicedame ihre Präsens aufteilen, was naturgemäß nur zu einem Bruchteil gelang und so verließen, sowohl vor als auch nach der Bestellung einige Gäste, ob der Wartezeit, das Restaurant. Nun, wir waren entspannt und hatten kein Problem mit der Wartezeit, die bis zum ersten Getränkeservice allerdings schon recht lange währte. Am zweiten Abend waren dann, höchstwahrscheinlich aus reiner Notwehr, die Innenräume des Restaurants geschlossen. Weil die Terrasse des Oberdecks unmittelbar in die Terrasse der Kombüse (keine Tischdecken, keine Sitzpolster) übergeht, war es trotzdem voll und wieder verließen weniger geduldige Gäste frustriert die Terrasse.
Es gibt eine schöne Weinkarte mit Focus auf deutschen Gewächsen. Sowohl der am ersten Abend gewählte Grauburgunder Oktav aus dem Hause Dr. Heger wie auch das am zweiten Abend verkostete Cuvé aus Weißburgunder und Chardonnay waren exzellent und ideal zu den jeweiligen Speisen passend. Als stilles Wasser wird erfreulicher Weise das Original (Selters) bereitgehalten. Am zweiten Abend hatten wir vorab zwei so genannte Rosenblütensecco (Empfehlung des Service), sehr schön intensiv ohne dabei künstlich zu wirken und auch nicht zu süß, bei den Temperaturen ein idealer Aperitif.
Leider wurden weder Brot noch amuse gueule kredenzt. Das kann aber auch der ausgedünnten Personaldecke geschuldet sein. Sicherlich ist es gegenwärtig schwierig in der Saison kurzfristig adäquaten Ersatz zu beschaffen (wurde uns auch von Mitbewerbern bestätigt), bei entsprechender Organisation sollten aber einige Leistungen von ungelernten Aushilfen aufgefangen werden können. Vielleicht nicht ideal aber besser als, wie erlebt, einiges an Umsatz zu verlieren. Am Personal lag es jedenfalls nicht. Nach Möglichkeit half die Küche beim Servieren der Speisen aus. Auch die Freundlichkeit der Servicekraft blieb den ganzen Abend über auf hohem Niveau erhalten. Sie ging auf Gästewünsche gerne ein und Änderungsbitten wurden kundenorientiert umgesetzt. Da alle Speisen von sehr guter Qualität waren, hier nur deren Abfolgen:
Wie gesagt alles war durchweg von sehr guter Qualität, der Fisch jeweils saftig und leicht glasig gegart, wenn auf der Hautseite gebraten diese supercross. Die Portionen sehr ordentlich, eigentlich als Menue kaum zu schaffen, für uns als gut trainierte Hochleistungsgenießer trotzdem kein Problem. Herauszuheben sind der Salat mit gebratenen und geräucherten Garnelen –eine sehr gelungene Kombination mit leicht schmeckendem Orangendressing, und das Zanderfilet mit Pfifferlingen –genial in Verbindung mit etwas Lauch sowie mildem Meerrettich-Kartoffelpüree (!). Die Pfifferlinge jeweils gut geputzt, auf den Punkt gegart und nicht sandig.
Am ersten Abend wurden für eine Flasche stillen Wassers, eine Flasche Weiswein, jeweils zwei Süppchen, Hauptgänge und Desserts 89,20 Euronen aufgerufen. Für zwei Aperitife, eine Flasche stillen Wassers, eine Flasche Weiswein, jeweils zwei Vor-, Haupt- und Nachspeisen sowie Digestive, inklusive der zusätzlich bestellten Portion Pfifferlinge für zwei (!) Euronen, waren am zweiten Abend 107,40 Euronen zu entrichten. Gemessen am Gebotenen absolut fair.
Trotz der erlebten Einschränkungen im Service kann das Fazit nur eine eindeutige Empfehlung sein. Während der Hochsaison muss Gast allerdings Zeit mitbringen. Insbesondere danken wir Frau Ahrens für ihre ehrliche, unkomplizierte Art und entsprechend sehr gute Betreuung.