Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Am letzten Sonntagmittag war es so weit. Das Interieur ist zeitlos gediegen, aber nichts sagend. Für die Preise der Gerichte fand ich die Tischdekoration zu
wenig einfallsreich, sprich praktisch nicht vorhanden.
Wir waren beiden nicht so hungrig und orderten nur jeweils ein Hauptgericht
- Sauerfleisch von Wildschwein mit Bratkartoffeln und Remoulade für ca. 11 € (Sauerfleisch ohne ausgeprägten Geschmack, Bratkartoffeln gut und einigermaßen knusprig, die Remoulade anscheinend home-made und lecker
- Zander mit Safransauce, braisiertem Spitzkohl und Bandnudeln (ca. 16 €) für mich. Der Zander und der Spitzkohl waren ok. Allerdings wurde als Beilage Spaghetti serviert „Die Bandnudeln waren aus“ und dass die Sauce jemals auch nur in Augenkontakt mit Safran gekommen ist, wage ich sehr zu bezweifeln. Zumindest sah und schmeckte frau nichts davon. War mir außerdem zu stark gebunden und ziemlich geschmacksneutral. Wie man eine Sauce zu Fisch aus Grätenabfällen herstellt, bringe ich den Köchen gern bei.
Was aber wirklich verbesserungswürdig war, war der Service, anscheinend alles Lehrlinge. Dass hier Lehrlinge ausgebildet werden ist toll, aber bis sie eine gewisse Reife erlangen, sollten sie vielleicht keine Bestellungen aufnehmen.
Die Chefin hinter der Theke wurde immer hilfeheischend angeschaut, wenn ich Fragen stellte
- „Welche Fische sind denn auf dem ‚Nordseeteller’ drauf?“ „Scholle und Zander vielleicht?“ „Zander ein Süßwasserfisch, das kann nicht sein“. „Ich frag mal, ich bin nur Azubi“
- „Welche Wassermarken führen Sie ?“ „Ich frag mal.“
- „Woher kommt denn der offene Riesling, der Grauburgunder“. „Weiß ich nicht“.
- Am meisten geärgert habe ich mich über den ungefragten Beilagenwechsel. Denn Spaghetti passen gar nicht zu dem Gericht; ich habe sie einfach ignoriert und mich an den Bratkartoffeln meines Süßen delektiert. Wenn etwas aus ist, wünsche ich darüber informiert zu werden und dass mir Alternativen angeboten werden, unter denen ich wählen kann. Hier muss den Service-Azubis beigebracht werden, sich gegenüber der Küche durchzusetzen
Man sollte Lehrlingen nicht nur beibringen, dass die meisten Leute ein Fischmesser erwarten (ich nicht !), sondern ein wenig Warenkunde, bevor man sie auf Gäste loslässt.
Fazit:
Habe einen weißen Fleck auf meiner kulinarischen Landkarte mit Farbe gefüllt, aber mit einer Farbe, die ich nicht tragen möchte. Hier ist mehr Schein als Sein.
Nachtrag aus 2014:
Inzwischen hat sich der Inhaber auf einem anderen Internetportal, auf dem diesen Beitrag ursprünglich gepostet hatte, bei mir für den Service entschuldigt. Das fand ich richtig gut und das gibt einen Punkt mehr..