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Schlichtweg die größte Katastrophe unseres Urlaubes, zumindest bisher.
Aber viel schlimmer geht kaum noch, da wir doch eigentlich unsere Ziele sorgfältig auswählen.
Aber wie können doch Worte trügen: (Zitat Speisekarte). "...... Weine und erlesene Speisen sollen eine Bindung eingehen. Wir haben keinerlei Mühen gescheut und präsentieren neben vollendetem kulinarischem Genuss erlesene Weine .......".
Vollendeter kulinarischer Genuss war dies nun wirklich nicht!
Einzig Positives: es gab mein Lieblingsbier - Störtebeker Roggen-Weizen.
Oft sind wir an der Strandpromenade schon an diesem Restaurant vorbeigelaufen und oft schon haben wir auf die Speisekarte geschaut, die außergewöhnlich beschriebene Gerichte anbietet - womöglich um den Anschein von haute cuisine zu erwecken.
Da wir nun schon viel probiert hatten versuchten wir uns heute in den Mudder Schulten Stuben.
Ähnlich dem direkt benachbarten Panorama-Hotel-Restaurant erreicht man die höher gelegene Terrasse der Mudder Schulten Stuben direkt von der Strandpromenade aus über eine steile Holztreppe - oder wahlweise durch den Hoteleingang von der Straßenseite aus.
Die Terrasse war gut besucht und uns standen nur noch zwei Zweiertische zur Auswahl.
Positiv überrascht hat mich, dass auch hier im Aussenbereich zwischen Nichtraucher und Raucherbereich getrennt wird! Großes Lob!
Negativ hingegen die äußerst unbequeme Bestuhlung! Nicht von der Sitzfläche her, aber die Seitenwände der Korb(?)stühle reichten auf allen vier Seiten bis zum Boden hinab, sodass man die Füße nicht nach hinten unter die Sitzfläche umklappen konnte, sonder gezwungen war in einer zumindest für mich unbequemen Haltung mit nach vorne erzwungenen Füßen sitzen musste. Für manchen vielleicht lächerlich - für mich nicht - ich möchte entspannt sitzen.
Aber viel schlimmer waren ja die Speisen. Schade, weil das hätten wir aufgrund der Karte nie und nimmer erwartet.
Wie so oft bisher beobachtet war auch hier der Kellner (bzw. die zwei Kellner) ein wenig überfordert, erledigte seine Aufgaben aber konsequent, ruhig und fachmännisch (fast) bis zum Ende.
Aber, das schwarzes Hemd, die Schürze und die Krawatte der Servicekräfte helfen auch nicht weiter, wenn der Rest nicht stimmt.
Die Zeit bis zur Aufnahme der Bestellung dauerte etwas, wurde dann aber hurtig durchgeführt.
Nur was dann kam war eine große Frechheit.
Der Gebackene Ziegenkäse an mariniertem Wildkräutersalat: der Salat kurz vor dem Umschlagen in Richtung Verwelkung, an den Rändern teils schon braun und Teile auch schon als dunkelgrüner Welkestreifen. Oder sollte das die Marinade sein? Wildkräuter waren es jedenfalls nicht. Der Ziegenkäse - naja, in der Panade kaum präsent, aber zumindest gut schmeckend.
Die karamellisierten Birnenspalten präsentierten sich als - Entschuldigung - Pampe, die mit Rosmarinblättchen überladen war.
Als ich gefragt wurde, ob es geschmeckt hätte, sagte ich, ja, aber der Salat wäre schon recht welk gewesen. Mit auffällig leisem Tonfall beugte sich der Ober zu mir herunter, um kundzutun, dass er nicht verstanden hätte (wohl eher aber, damit die anderen Gäste es nicht mitbekommen) und ich wiederholte und zeigte ihm sogar Salatstellen.
Ja, und das war es. Kein Kommentar, nichts mehr. Die nächsten beiden Male kam ein anderer Kellner.
Gebratenes Zanderfilet war meine Hauptspeise. Das Filet an sich war gut, das Drumherum ließ zu wünschen übrig.
Darüber konnten auch die künstlerischen Elemente auf dem Teller nicht hinwegtäuschen bzw. hinwegtrösten.
Ich mag es gerne einfach, deftig, ehrlich, ohne viel Schnickschnack. Schmecken soll es. Was habe ich von frittierten Nudeln, vergoldeten Salatblättern etc., etc (allgemein gemeint, nicht speziell auf dieses Restaurant!)?
Der kleine Hügel aus frittiertem dünnen Kartoffelstreifen sah nett aus, war aber geschmacklich ebenso nichtssagend (immer daran denken, alles ist subjektiv), wie die Portion frittierter Rukola.
Unter Rotwurst-Kartoffelragout stellte ich mir auch etwas anderes vor als die auf dem Teller drapierten kleinen Kartöffelchen und den dazwischen verteilten minimalisierten Häufchen von Rotwurst. Und zu guter Letzt hatten wir noch das Dijon-Senfkraut auf dem Teller, welches in diesem Fall für meine Begriffe auch überaus stark kümmelkornlastig war.
Bei RK wurde dieses Restaurant mit "regionaler Küche" beschrieben. Das passt nicht ganz zu dem, was sich da als scheinbare Gourmet- Küche anbot.
Höhepunkt des Desasters bildete dann der Salat meiner Frau. Wildkräutersalat sollte es sein, aber was kam war genauso angewelktes Grünzeug wie bei meinem Ziegenkäse vorher. Und wo waren die Wildkräuter? Ein großer Bestandteil war Eisbergsalat und dies sogar in großen Stücken, nebst etwas Lollo Rosso und Paprikastreifen! Von Marinade nichts zu schmecken, ein leichter Hauch von Essig war vorhanden.
Das fangfrische Lachsfilet bestand aus drei dünnen und dementsprechend recht trockenen Streifen, die von frittierten Nudeln bekrönt waren.
Ein Vergleich zu dem "kleinen Salatteller" im Achterdeck ist wie Licht und Dunkel - wobei sicher klar ist, wo das Dunkel ist.
Schade um die Zeit, schade um das Abendessen. Ist doch klar, dass wir bei der uns nur kurz bemessenen Zeit diesem Lokal keine zweite Chance geben. Dafür gibt es genügend gute andere in sehr engem Umkreis.
Unsere Speisen:
Gebackener Ziegenkäse an mariniertem Wildkräutersalat und karamellisierten Birnenspalten - 10,80 €
fangfrisches Lachsfilet mit Vinaigrette mariniertem Wildkräutersalat und ofenfrischem Baguette - 13,50 €
Auf der Haut gebratenes Zanderfilet auf Dijon-Senfkraut und pommerschen Rotwurst-Kartoffelragout - 16,50 €
Preis/Leistung nur 1 Stern. warum? Siehe nur (Foto) den Lachsfilet- Salat für 13,50 €!
PS: bzgl. Ambiente:
Durch die unbequeme Bestuhlung auf der Terrasse leider nicht mehr als 2 Sterne. Innen mag es anders aussehen.