Zurück zu Fischers Fritz · Ringhotel Birke
GastroGuide-User: stekis
stekis hat Fischers Fritz · Ringhotel Birke in 24109 Kiel bewertet.
vor 10 Jahren
"Sehr gutes Restaurant, doch nicht ohne Schwächen"
Verifiziert

Geschrieben am 09.07.2015
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Fischers Fritz · Ringhotel Birke
Besucht am 17.06.2015
Allgemein

Für den alljährlichen Besuch in Kiel hatten sich unsere Geschäftspartner aus dem Rheinland im Hotel Birke einquartiert, dementsprechend erfolgte die Einladung zu einem netten Abend auch in das dortige Restaurant. Die Kollegen trafen zu unterschiedlichen Zeiten ein, deshalb trafen wir uns zunächst in der Hotelbar. Als wir dann vollzählig waren, wechselten wir hinüber in das Restaurant und nahmen an dem reservierten Tisch Platz.

Bedienung

Wir hatten uns gerade gesetzt, als auch schon ein Kellner die Speisekarten verteilte. Als er wenig später an den Tisch kam, um die Bestellungen aufzunehmen, waren wir mit unserer Entscheidungsfindung noch nicht fertig. Erst im zweiten Anlauf konnten unsere Wünsche dann aufgenommen werden.

Insgesamt war der Service in Ordnung, freundlich und aufmerksam. Die auftretenden Wartezeiten waren wohl eher der Küche anzulasten, einzig die Getränkeversorgung ließ zu wünschen übrig. Wartezeiten von ca. 15 Minuten sind da einfach zu lang, auch das bestgezapfte Pils kommt heute normalerweise nach weniger als sieben Minuten an den Tisch.

Das Restaurant war an diesem Abend zu ca. 80 % besetzt, dabei drei Gruppen (einschließlich unserer). Im Service waren mindestens sechs Personen aktiv, zusätzlich noch eine Bedienung für die Getränke. Da aber niemand vom sichtbaren Personal irgendwo eine Pause machte, vermute ich den Grund für die schleppende Getränkeversorgung in der Bar.

Das Essen

Wie der Name des Restaurants schon vermuten lässt bilden Fisch und Meeresfrüchte einen Schwerpunkt des Angebots. Die komplette Karte ist auf der Homepage des Hotels zu sehen:

https://www.hotel-birke.de/restaurant/speisekarte/

Die Entscheidung fiel einigen Mitgliedern der Runde deutlich schwer, es gibt einfach zu viele verlockende Angebote. Doch nach einiger Zeit der Diskussion hatte schließlich jeder seinen Favoriten gefunden, und wir bestellten als Vorspeisen: 

„Fischers Fritz Fischsuppe – Kräftige Fischessenz von Ostseefischen mit Safran, Küstennebel und Dill“ (6,80 €), „Kieler Sprotten-Suppe - Samtige Suppe von geräucherten Sprotten mit Backpflaumen“ (6,80 €), „Salatvariation mit in Knoblauch gebratenen Garnelen“ (klein 13,50 €), „Spargelsuppe mit Spargelstücken“ (6,80 €) und „Gebratene Jakobsmuschel vom Grill auf weiße Bohnen Crostini“ (14,00 €). Zwei Kollegen verzichteten auf eine Vorspeise.

Als Hauptgänge orderten wir:

„Kabeljaufilet vom Grill mit Ingwerkarotten und Weißweinrisotto“( 21,00 €), „Rosa gebratene Entenbrust auf jungem Lauch, gebratenen Pfifferlingen und Kartoffelgratin“ (22,80 €), „Saftiges Rinderfilet von der Holsteiner Färse vom Grill mit einem halben Hummerschwanz, dazu Kartoffelgratin und Blattsalate“ (38,50 €), „Wiener Schnitzel vom Holsteiner Kalb mit Speck-Bratkartoffeln und süß-saurem Gurkensalat“ (19,50 €), „Salatvariation mit drei gebratenen Fischfilets von Ost- und Nordseefischen“ (groß 15,90 €) und „Gebratenes Entrecôte von der Holsteiner Färse mit Café de Paris-Butter, sautierten Pilzen und Kartoffelgratin“ (23,50 €).

Wenige Minuten nach Aufnahme der Bestellung brachte der Kellner drei Körbchen mit recht dick geschnittenem, noch warmem Brot. Dazu gab es Schälchen mit Butter und einer Kräutercreme, die zudem auch mit Kreuzkümmel sehr interessant abgeschmeckt war.

Kurz darauf, die Brotkörbchen waren schon zum ersten Mal geleert, brachte er uns das Amuse bouche, Forellenfilet im Couscousmantel, eine sehr interessante und leckere Kombination.

Nach dem Abräumen der  kleinen Teller dauerte es doch eine deutliche Weile, bis die bestellten Vorspeisen serviert wurden. Die Fischsuppen und die Jakobsmuscheln mundeten ausgezeichnet, auch die Kieler-Sprotten-Suppe wurde gelobt.  Die Salatvariation mit  in Knoblauch gebratenen Garnelen war natürlich zu groß (der Besteller hätte am liebsten nur einige Nordseekrabben als Vorspeise gehabt). Kritisiert wurde die Spargelsuppe, die als zu dünn bezeichnet wurde (der Kollege hatte wohl eine Spargelcremesuppe erwartet), außerdem sei der Spargel nicht gar gewesen. Ich werde diesen Kommentar nicht in die Bewertung einfließen lassen, ich selber habe erst kürzlich den Unterschied demonstriert bekommen zwischen einer auf den Schalen gekochten Spargelsuppe mit bissfesten Spargelstücken und einer puddingartigen Spargelcremesuppe mit totgekochten Spargelstücken darin.

Nachdem die Vorspeisen verzehrt und das Geschirr abgeräumt war, dauerte es wieder eine ganze Weile, bis die Hauptgerichte serviert wurden. Die beiden „Surf and Turf“ und die beiden Entrecotes waren optisch und geschmacklich perfekt, sehr gut auch das Kabeljaufilet, die Entenbrust und der Salat mit den Fischfilets. Punktabzug in der B-Note gab es lediglich bei den beiden Wiener Schnitzeln, bei denen sich die Panierung nicht locker vom Fleisch gelöst hatte, ein Indiz dafür, dass zu wenig Fett in der Pfanne war. Die Beilagen – Bratkartoffeln und Kartoffelgratin zu den verschiedenen Gerichten – fanden volle Zustimmung. Insgesamt waren wir mit den Hauptgerichten sehr zufrieden.

Das Ambiente

Das Restaurant ist von mittlerer Größe mit einer Fensterfront an einer Längsseite und einer Durchreiche zu der im Prinzip offenen Küche an der anderen. Die Wände und die gemauerten Pfeiler sind gelb gestrichen, die Holzprofile an der Decke und die runden hölzernen Pfeiler weiß lackiert. Auch die halbhohen Raumteiler sind weiß lackiert, die Tische mit Stofftischdecken und –überdecken versehen und waren bereits mit Fischbesteck, Weingläsern und Stoffservietten eingedeckt. Auf allen Tischen standen Vasen mit einzelnen Blumen und je eine Kerze, größere Blumenarrangements waren auf Postamenten und den Raumteilern aufgestellt. Der Raum wurde von etlichen in der Decke montierten Halogenleuchten in Verbindung mit zahlreichen Wandleuchten in ein angenehmes, warmes Licht getaucht. Das Ambiente war insofern stimmig und recht angenehm, wirkte jedoch deutlich erkennbar etwas altbacken.

 Sauberkeit

Der Restaurantbereich war sehr sauber, auch Teller, Gläser und Besteck gaben keinen Anlass zu Beanstandungen. Die Toilette im Untergeschoss ist für ein Restaurant dieser Größe eindeutig zu klein, war aber gut gepflegt und einwandfrei sauber.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


uteester und 12 andere finden diese Bewertung hilfreich.

DerBorgfelder und 14 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.