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Die schmale Viktoriastrasse ist zur größeren Fössestraße hin für Autos gesperrt, also eine beschauliche Anwohnerstraße, in der, wie fast überall in Linden, Parkplätze schlicht nicht zu kriegen sind. Hier sind also Öffis angesagt.
Das Restaurant selbst ist sehr klein, ich habe 8 Tische gezählt, weiß eingedeckt.
Wir wurden sehr freundlich von dem weißgelockten Wirt empfangen. Es gibt zwar eine kleine, draußen ausgehängte Speisekarte, aber der Wirt präsentiert uns aus dem Kopf all die Köstlichkeiten, die heute angeboten werden. Die Auswahl fällt schwer unter 10 verschiedenen Vorspeisen, 4 Pastagerichten mit selbstgemachten Nudeln, 3 Fisch- und 3 Fleischgerichten (glaube ich, denn ich kann mich nicht mehr an alles erinneren).
Diese Vorgehensweise ist natürlich sehr clever, denn der Wirt verrät nur auf Nachfrage, was die einzelnen Gerichte kosten. Dadurch ist der Effekt derselbe, wie bei einer "Damenkarte": Man bestellt vielleicht Gerichte, vor deren Preis man u.U. sonst zurückgeschreckt wäre.
Zur Einstimmung gab's erstmal leckeres, gutes Brot mit einem mit Zitronenschale, Salbei, Rosmarin, Knoblauch und Chilischote aromatisierten Olivenöl. Köstlich !
Was wir hatten, war allerdings die Preise wert:
- Fenchelcarpaccio mit Orangenfilets (5,30): nicht probiert, ich mag keinen Fenchel
- gegrillter Oktopus auf Ruccola (ca. 12 Euro): butterweich und super lecker
- Dorade mit Salat (23,50): war gut, kriegt aber keine Höchstnote
- das Highlight war eindeutig das Iberico-Schweinekotelett mit Semmelstoppel-Pilzen zur 25,50.
Häh, fragten wir, was sind denn das für Pilze? Nie gehört. Der nette Wirt präsentierte uns gleich eine Probe. Ein relativ trockener Lamellenpilz mit relativ wenig Duft, aber vom Geschmack her umwerfend; wie eine Mischung aus Steinpilz und Pfifferling.
Das Kotelett war schön dick geschnitten und dadurch innen sehr saftig mit dem typischen Geschmack des Ibericoschweins.
Der zu den Hauptgerichten servierte Salat war gut mit einer Senf-Vinaigrette; die Gemüse waren typisch italienisch langweilig gewürzt. Da half die Olivenölflasche ...-)).
Auch was an den Nachbartischen serviert wurde, sah echt klasse aus, und noch auch fantastisch wie die Spaghettini mit gehobelten Trüffeln.
Der dazu empfohlene Wein war ein Sauvignon aus dem Friaul, der "Claps" hieß. Klasse Wahl und der Flaschenpreis angemessen.
Für meine Begleiterin dann noch eine Crème Brûlée, an der allerdings noch gearbeitet werden muß. Die Anschaffungs eines Gasbrenners ist für dieses Dessert einfach unerläßlich. Die Crème war zu warm, die Kruste oben drauf nicht vorhanden.
Die Toiletten sind sparklessy clean und augenscheinlich recht neu.
*Fazit*: Eine kleines Juwel mit hochklassiger Küche und hochwertigem Wareneinsatz, gepaart mit nettem Service, in dem es natürlich keine Pizza gibt.