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Mitten durch den Ort zieht sich die Langgasse mit zahlreichen Winzerbetrieben, Heckenwirtschaften, kleinen Vinotheken und Lokalen. Mein Favorit ist die Heckenwirtschaft im Weingut Glaser: professionell und höchst ambitioniert betrieben, mit regionalem Speisenangebot, das dennoch den letzten kleinen Pfiff und die erwähnenswerte Besonderheit hat. Der Betrieb wird mir sehr viel Liebe geführt. Die Service-Mädels stecken allesamt in feschen Trachten, ohne verkleidet zu wirken. Trotz ihrer Jugendlichkeit wirken sie ziemlich erfahren und geerdet und können eine Menge an Informationen und Wissen weitergeben. Hier fühlt man sich wirklich gern gesehen und gut aufgehoben und bestens betreut.
Bei meinem letzten Besuch an einem Samstagnachmittag im Mai gingen kurz zuvor Regenschauer nieder, so dass auf der Terrasse noch nicht wieder eingedeckt war. Drinnen, im Lokal, steppte jedoch gegen Mittag bereits der Bär. Hier sassen viele Wandergruppen und Radfahrer und Familien mit Kindern, allesamt sehr ausgelassen und in wundervoller Stimmung. Der Innenraum ist auch recht freundlich in sonnigen Farben eingerichtet, mit zentraler, großer Theke und etlichen Verkaufsregalen mit regionalen Produkten.
Auf meinen Wunsch hin wurden aber sofort draussen Tische und Stühle trocken gewischt, so dass ich binnen weniger Minuten Platz nehmen konnte. Das zog ganz schnell weitere Gäste an. Der Aussenbereich befindet sich zwischen Haupthaus und Straße, ist sehr liebevoll mit vielen Blumen und Sträuchern geschmückt und macht insgesamt einen einladenden, grünen Eindruck. Auf jedem Holztisch steht eine Vase mit Wiesenkräutern. Auf Fässern vor dem Eingangsbereich kann mein eine repräsentative Auswahl eigener Weine bestaunen.
Mein hiesiges Lieblingsessen ist ein Grupfter, eine Art Obatzter, der je nach individueller Besonderheit mit mehr oder weniger zerdrücktem Weichkäse und Butter und Gewürzen gemischt wird. Im Weingut Glaser wird die Spezialität nach der temporäreren Aushilfe Helga benannt und ist mit das Köstlichste, was mir in der Region untergekommen ist: auf selbstgebackenes dunkles Brot (vermutlich hoher Roggenanteil) wird Grupfter gestrichen und unterm Salamander gebräunt. Dazu ein leichter gemischter Salat mit Blattsalaten, Gurke und Möhre in einem gezuckerten Dressing. Kann man sich vorstellen, dass diese sättigende Speise nur 4,50 Euro kosten soll?
Selbstverständlich bietet die Karte weitere deftige und günstige Speisen: Sülzen, belegte Brote, Käsevariationen, herzhafter Strudel, frische Salate etc. Alles zu wahnsinnig günstigen Preisen. Prinzipiell würde ich empfehlen, die Weine im 0,1-Liter-Gläschen zu bestellen – dann kann man mehrere Sorten goutieren und vergleichen. Mein Grauburgunder (2,50 Euro) hatte eine mineralische Kopfnote und einen anhaltend prickelnden Abgang. Sehr erfrischend und anregend. Leider konnte ich mich zu keinem Dessert mehr hinreissen lassen, doch der Eisbecher meiner Nachbarn war üppig und wurde hoch gelobt.
Die meisten Gäste kamen zu Fuss oder mit dem Fahrrad, was sich in dieser Region einfach anbietet. Man hat hier keine großen Steigungen zu überwinden. Ansonsten finden sich im Ort genügend kleine Parkmöglichkeiten. Selbst mit Roller, Kinderwagen, Segway kommt man hier gut voran und hat auch auf dem Weingut Glaser kein Problem. Die gepflegten Toiletten sind ebenerdig zu erreichen. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es übrigens in nächster Nähe.